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Sternenstaub

11. Oktober 2007 in Chronik, keine Lesermeinung
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Der Film "Stardust" lässt an einigen Stellen so etwas wie einen Nachhall unserer einstigen Bestimmung entstehen. Von Franziskus v. Ritter-Groenesteyn.


München (www.kath.net) Was bringt einen gefallenen Stern wieder zum Erstrahlen? Ja, es ist die reine Liebe! Wenn die überirdische Claire Danes in der Rolle, des vom Himmel geholten Sterns Yvaine in dem dunklen Schloss der Hexe Lamia, perfide gut verkörpert von Michelle Pfeiffer, wieder zu neuem Glanz erstrahlt, wird etwas von der Sehnsucht geweckt, die in jedem von uns steckt.

Es ist die Sehnsucht nach unserem Erlöser; die Sehnsucht ihn einst so sehen zu dürfen, wie er uns seine wahre Beschaffenheit beschreibt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12) Denn das Licht vertreibt die Finsternis.

Wie wir uns diese Offenbarung der Lichtwerdung vorzustellen haben, inszeniert Regisseur Matthew Vaughn und Produzent Lorenzo die Bonaventura (nomen est omen!) in dem neuen, optisch streckenweise an „Herr der Ringe“ angelehnten Film, eindringlich gut.

Stardust gehört ins Fantasyland Stormhold, das jenseits der Mauer unseres eingeschränkten Denkens liegt und eifersüchtig bewacht wird vom Wächter der Mauer, der jeden Eindringling zu wehren weis. Es ist ein von Fabelwesen und herrschsüchtigen Königen bewohntes Land, das seiner Befreiung harrt.

Liebe ist der Schlüssel, um es zu betreten. Der diesseits der Mauer lebende Tristan (der britische New Comer Charlie Cox) möchte der Dorfschönheit Viktoria als Beweis seiner Liebe sprichwörtlich die Sterne vom Himmel holen. Als eine Sternschnuppe vom Himmel fällt, ist sein Plan gefasst.

Er wird sie finden und ein Stück Sternenstaub in Viktorias Hände legen, um sie zu heiraten. Doch dazu muss er die Mauer überqueren. Mit Hilfe des zauberhaften Lichts einer Kerze geschieht dies unvermutet schnell.

Es bringt ihn ähnlich wie Captain Sparrow in „Fluch der Karibik“ an den Ort seines Begehrens, in unserem Falle direkt zum gefallenen Stern und später an so manch anderen erstaunlichen Ort.

Seine Verwunderung ist groß, als er erkennt, dass der Stern eine Frau ist. Er fasst sich schnell, kettet sie (nicht mit Ketten der Liebe, sondern der Unterwerfung) an sich und eilt der Mauer zu.

Doch der Stern Yvaine ist keine gewöhnliche Frau, denn ihr Herz verheißt ewige Jugend und ihre Halskette ewiges Königreich. Die Anlehnung an biblische Vorbilder ist unverkennbar. Fortan wird sie gejagt.

Gejagt von alten Vetteln, allen voran Michelle Pfeiffer in der Rolle der Oberhexe Laima, gejagt von thronsüchtigen in ihrer Reihenfolge nummerierten potentiellen Prinzen (Primus bis Septimus) und beschützt von Einhörnern und dem blitzefangenden, grimmigen Piraten Shakespeare (Robert de Niro), der ein Geheimnis hat, von dem keiner wissen darf.

Es sind die Momente des Lichts, die dem Film seinen besonderen Reiz geben. Es ist dieses Licht, das jeder Seele innewohnt und das in dem Maße erstrahlt, in dem unsere Liebe wächst. „Wenn dein ganzer Körper von Licht erfüllt und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er so hell sein, wie wenn die Lampe dich mit ihrem Schein beleuchtet.“ (Lk 11,36)

Der Film lässt deshalb an einigen Stellen so etwas wie einen Nachhall unserer einstigen Bestimmung entstehen. Er bringt in unserer Seele Licht zur Schwingung.

Dann sind da die Momente des Humors, die ironischerweise – aber durchaus menschlich – dann am lustigsten sind, wenn sie von Schadenfreude getragen werden. Und schließlich die grenzüberschreitende Optik, der Look des Films, der uns immer wieder mitten ins Geschehen hineinzieht.

Stardust ist die gelungene Verfilmung des gleichnamigen Fantasyromans von Neil Gaiman. Der Film kommt bei uns unter dem Titel „Der Sternwanderer“ am 18. Oktober ins Kino.



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