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'Ich liebe Lateinamerika'

9. Mai 2007 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Benedikt XVI. im Flugzeug beim Anflug auf Brasilien: Oscar Romero ein "großer Zeuge des Glaubens" - Exkommunikation von Pro-Abtreibungspolitiker in Mexiko-City durch das Kirchenrecht gedeckt.


Rom (WWW.kath.net/Zenit.org)
Das erste Etappe der Reise Benedikts XVI. nach Brasilien ist die Wirtschaftsmetropole São Paulo. Dort wird der Papst am Donnerstagvormittag mit dem brasilianischen Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zusammenkommen.

Während des Fluges nach Lateinamerika sprach Benedikt mit den an Bord anwesenden Journalisten. Dabei hob er hervor, dass er „zum Kontinent der Hoffnung“ unterwegs sei und der Begegnung mit Lateinamerika freudig und voller Hoffnung entgegensehe. Einer der Höhepunkte seiner Reise sei, so Benedikt XVI., die Generalversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe, die eine ausschließlich religiöse Bedeutung habe.

„Die Kirche als solche betreibt keine Politik, wir respektieren die Laizität“, unterstrich der Heilige Vater. „Die Kirche äußert sich aber zu den Voraussetzungen, in denen die sozialen Fragen reifen können und die Gesellschaft sich entwickeln kann.“

Die Sendung der Kirche sei religiöser Natur; dennoch leiste die Kirche einen großen Beitrag für die Gesellschaft, insofern sie Botschaften vermittle, die hinsichtlich der sozialen und politischen Probleme in Lateinamerika von großer Relevanz seinen.

Als weiteren Höhepunkt seiner Reise machte Benedikt XVI. die Heiligsprechung von Frei Galvao (1739-1822) am Freitag aus: Sie sei ein „Geschenk für Brasilien“. Der neue Heilige aus dem Franziskanerorden habe die „Wiederversöhnung im Frieden“ nach Brasilien gebracht.

Auf eine Frage hin, äußerte sich der Papst auch zur Befreiungstheologie. In der Kirche gebe es Raum für eine berechtigte Debatte über die Weise, wie die Voraussetzungen für die Befreiung des Menschen zu schaffen seien und wie die Soziallehre der Kirche verwirklicht werden könne. Dazu gehöre es auch, die großen Linien aufzuzeigen, entlang derer die christlichen Werte wachsen könnten. Benedikt XVI. bemerkte, dass sich die Situation, in der die Befreiungstheologie entstanden sei, eine tiefgreifende Veränderung erfahren habe: „Es ist offensichtlich, dass die leichten Ideologien zum Ende des Jahrtausends, die glauben machten, aus einer Revolution heraus die Voraussetzungen für ein erfülltes Leben schaffen zu können, falsch waren. Dies wissen nun alle. Das Problem also ist jetzt, wie die Kirche beim Kampf für die Gerechtigkeit präsent sein kann. Diesbezüglich scheiden sich die Meinungen der Theologen und Soziologen.“

Der Papst ging auch auf die Exkommunikation von Politikern ein, die in Mexiko-Stadt ein Gesetz zur Freigabe der Abtreibung verabschiedet hatten. Dieser Akt der mexikanischen Bischöfe sei nicht „willkürlich“ gewesen, stelle der Heilige Vater fest. Die Exkommunikation „ist vom kirchlichen Gesetzbuch vorgesehen“, fügte er hinzu. „Es ist rechtlich vorgesehen, dass die Tötung eines kleinen Kindes nicht damit vereinbar ist, sich vom Leib Christi zu speisen. Die Bischöfe haben nichts Willkürliches gemacht. Sie haben nur das ins Licht gerückt, was das Recht der Kirche vorsieht.“

Ein schweres Problem für die Kirche Brasiliens und ganz Lateinamerikas ist nach Worten des Papstes die Verbreitung protestantischer Pfingstler-Sekten. Dies sei eine allen Bischöfen gemeinsame Sorge, für die die Generalversammlung des lateinamerikanischen und karibischen Episkopats überzeugende Antworten finden wolle. Die Bischöfe hätten sich diesbezüglich bereits an die Arbeit gemacht. Selbst diese religiösen Gruppen zeigten, „dass da Durst nach Gott ist, dass die Menschen Gott nahe sein wollen und dass sie im Christentum Unterstützung für die Lösung ihrer Probleme suchen.“

Benedikt XVI. erinnerte die Journalisten an den großen „Kampf der Kirche für das Leben“, eine der zentralen Botschaften von Johannes Paul II. Die Botschaft, dass das Leben ein Geschenk ist und keine Bedrohung – für den Papst ist diese irrige Ansicht einer der Hauptgründe für derartige Gesetzgebungen zur Abtreibung –, diese Botschaft müsse die Kirche erneut und immer wieder neu vorbringen.

P. Federico Lombardi SJ, Direktor des vatikanischen Presseamtes, präzisierte später, dass Papst Benedikt XVI. mit seinen Worten niemanden habe exkommunizieren wollen; es sei ihm vielmehr darum gegangen zu bekräftigen, dass eine Gesetzgebung zu Gunsten der Abtreibung mit der Lehre der Kirche nicht vereinbar sei.

Auf eine Frage nach dem Stand des Seligsprechungsprozesses des 1980 ermordeten salvadorianische Erzbischof Oscar Arnulfo Romero erklärte Benedikt XVI., dass Romero ein „großer Zeuge des Glaubens“ sei, der es verdiene, „selig gesprochen zu werden“. Über den genauen Stand des Verfahrens der zuständigen Kongregation sei er nicht informiert, er wisse jedoch, dass es gut voranschreite. „Ich warte auf die Schlüsse der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse.“

Benedikt XVI. verwies auf die von Bischof Vincenzo Paglia verfasste Biographie über Erzbischof Romero, die viele Punkte kläre. „Es steht außer Frage, dass er ein großer Zeuge des Glaubens und der christlichen Tugenden war, dass es sich für den Frieden und gegen die Diktatur eingesetzt hat. Er wurde während der Wandlung während der Heiligen Messe ermordet, es handelt sich also um einen Tod, der den Glauben bezeugt.“

Papst Benedikt brachte seine große Liebe zum lateinamerikanischen Subkontinent zum Ausdruck und betonte, dass er ihn schon oft besucht und dort viele Freunde habe. „Ich liebe Lateinamerika. Ich war schon oft dort und habe viele Freunde in Lateinamerika.Ich weiß auch, dass die Probleme auf diesem Kontinent groß sind. Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass dieser Kontinent sehr reich ist. In den vergangnen Wochen hatte die schwierige Situation im Nahen Osten eine vorrangige Priorität. Das gilt auch für das Leid in Afrika. Doch die Probleme in Südamerika liegen mir auch am Herzen. Es ist der größte katholische Kontinent, und deshalb trägt der Papst auch die größte Verantwortung für Lateinamerika.“

Nach seinem Abflug sandte der Bischof von Rom ein Grußtelegramm an den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano, in dem er seine besten Wünsche für das italienische Volk und dessen geistliches, ziviles und soziales Wohlergehen zum Ausdruck bringt. Der Präsident dankte dem Papst für die traditionellen Wünsche und hob in seiner Antwort den Wachstumsprozess Brasiliens mit seinen Widersprüchlichkeiten hervor. Napolitano zeigte sich davon überzeugt, dass das Wort des Papstes auf dieser Reise „erneut die Werte der Würde des Menschen und der Solidarität bekräftigen werden, die im Mittelpunkt Ihrer hohen apostolischen Sendung stehen, und so allen nicht nur Trost, sondern auch Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft bieten“.



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