Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

Studie: Risiko für psychische Probleme erhöht sich nach Abtreibung

7. Oktober 2025 in Prolife, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


IMABE: Psychiatrische Spitalsaufenthalte sind nach Abtreibungen häufiger als nach Geburten


Wien (kath.net/IMABE) Eine Langzeitstudie aus Kanada mit 1,2 Mio. Schwangerschaften zeigt: Frauen haben nach Abtreibung ein 2,5-mal höheres Risiko für psychiatrische Klinikeinweisungen als nach einer Geburt. Besonders betroffen sind junge und psychisch vorbelastete Frauen.

Am 10. Oktober wird weltweit der World Mental Health Day begangen, ein Anlass, der die Bedeutung psychischer Gesundheit ins öffentliche Bewusstsein rücken soll. Die möglichen psychischen Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs sind bislang selten Teil der öffentlichen Diskussion.

Laut WHO werden jährlich 73 Millionen Schwangerschaftsabbrüche weltweit durchgeführt. Ob und welche Folgen damit für die psychische Gesundheit von Frauen in Zusammenhang stehen, ist Gegenstand der Forschung. Ein Team von Wissenschaftlern aus Québec hat nun im Journal of Psychiatric Research (2025) eine bevölkerungsbasierte Studie zur Frage veröffentlicht, ob Schwangerschaftsabbrüche auch langfristige psychische Gesundheitsrisiken in Zusammenhang stehen.

Kanadische Großstudie untersucht Langzeitfolgen

Ziel war es herauszufinden, ob Frauen nach einer Abtreibung häufiger wegen schwerer psychiatrischer Erkrankungen in Krankenhaus eingewiesen wurden als Frauen, deren Schwangerschaften mit einer Geburt endeten. Dafür wurden die Daten von über 1,2 Millionen Schwangerschaften ausgewertet, die zwischen 2006 und 2022 in Québec erfasst wurden. Darunter waren 28.721 Abtreibungen und 1.228.807 Geburten (auch Totgeburten). Die Frauen wurden mit Hilfe von Krankenhausdaten bis zu 17 Jahre nach ihrer Schwangerschaft nachverfolgt.

Deutlich erhöhte Hospitalisierungsraten nach Abtreibungen

Die Ergebnisse der Studie lauten: Psychische Gesundheitsprobleme – darunter psychiatrische Erkrankungen (z. B. Depression, Angststörungen, Essstörungen), Substanzgebrauchsstörungen und Suizidversuche – traten nach Abtreibungen häufiger auf als nach Geburten. Besonders auffällig war der Missbrauch von Halluzinogenen und Kokain. Insgesamt war die Hospitalisierungsrate nach einer Abtreibung 2,5-mal so hoch wie nach einer Geburt (104,0 vs. 42,0 pro 10.000 Personenjahre).
Junge und psychisch vorbelastete Frauen sind gefährdeter

Erhöhte Hospitalisierungsraten fanden sich besonders bei Frauen, die bei der Abtreibung 25 Jahre alt oder jünger waren, die wiederholt abgetrieben hatten oder die bereits eine Lebendgeburt hinter sich hatten. Am deutlichsten zeigte sich der Unterschied bei Patientinnen mit psychischen Vorerkrankungen: Sie wurden nach einer Abtreibung rund 9-mal so oft in ein Krankenhaus eingewiesen wie Frauen ohne Abtreibung. Damit weisen Frauen mit bereits bestehenden psychiatrischen Erkrankungen das höchste Risiko für spätere psychische Gesundheitsschäden nach einer Abtreibung auf.

Methodische Stärken durch große Stichprobe und Langzeitbeobachtung


Die kanadische Studie zeichnet sich durch ihre außergewöhnlich große Stichprobe und lange Nachverfolgungszeit aus, die deutlich umfangreicher ist als bisherige Untersuchungen zu diesem Thema. Durch die bevölkerungsbasierten Krankenhausdaten aus ganz Québec und objektive Endpunkte wie psychiatrische Klinikeinweisungen liefert sie besonders aussagekräftige Langzeitdaten. Somit wird ein besserer Einblick in die langfristige Verfassung der Frauen ermöglicht.

Langzeiteffekte bleiben auch nach 17 Jahren messbar

Das Risiko für eine Spitalseinweisung wegen psychischer Gesundheitsprobleme war am höchsten innerhalb der ersten fünf Jahre nach dem Schwangerschaftsabbruch, insbesondere bei Substanzstörungen und Suizidversuchen.

Das Gesamtrisiko im Verlauf von 17 Jahren näherte sich dem Niveau nach Geburten an, blieb aber bis zum Ende der Beobachtungszeit um etwa 30 Prozent erhöht. Vor allem das Risiko für Substanzstörungen blieb langfristig signifikant erhöht. Die Forscher schließen: „Auch 17 Jahre nach Abtreibung blieb das Risiko für psychiatrische Hospitalisierung in unserer Studie erhöht.“
Rechtliche Grundlage beruht auf unbelegter Annahme

Die Frage nach den psychischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen ist eines der kontroversesten Themen der Medizinforschung. Ein sachlicher wissenschaftlicher Diskurs wird durch die emotionale Aufladung erschwert Das vorherrschende Narrativ besagt: Abtreibung schütze die seelische Gesundheit bei ungewollter Schwangerschaft, während das Austragen eines ungewollten Kindes die Psyche einer Frau massiv belaste.

Diese Annahme spiegelt sich direkt in der Rechtslage wider: In Österreich, Deutschland und der Schweiz sind Spätabtreibungen bis zur Geburt erlaubt, wenn ärztlich attestiert werden kann, dass sie zum Abwenden eines „schweren Schadens für die körperliche oder seelisch Gesundheit“ (Österreich StGB § (1) 2) erforderlich sind.

Großbritannien: 98 Prozent aller Abtreibungen mit „psychischer Indikation“

Der Gesetzgeber stuft den Schwangerschaftsabbruch damit als therapeutisches Mittel zum Schutz der psychischen Gesundheit ein. Völlig unklar ist allerdings, auf welche evidenzbasierten Daten sich diese Bewertung stützt. In Großbritannien wurden 2021 98 Prozent der knapp 230.000 Abtreibungen mit der Indikation „Gefahr für die psychische Gesundheit“ durchgeführt.
Deutsche ELSA-Studie sieht keinen Hinweis auf psychische Belastungen

Die deutsche ELSA-Studie stützt diese Position und behauptet kategorisch, dass Schwangerschaftsabbrüche keinen langfristigen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Frau hätten und es keine Hinweise auf gravierende negative Folgen gäbe. In der aktuellen ELSA-Studie (2025) heißt es: „Ob eine ungewollte Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen wird, hat längerfristig keinen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden.”

Positive Wirkung von Abtreibung auf die Psyche ist ohne Evidenz

Die aktuelle Forschungslage ist jedoch keineswegs so eindeutig, wie diese Position suggeriert. Zahlreiche methodisch hochwertige Studien belegen, dass Abtreibungen langfristig mit erhöhten Risiken für psychische Probleme einhergehen. Das trifft besonders auf junge oder psychisch vorbelastet Frauen zu.

Die 2023 veröffentlichte IMABE-Studie untersuchte 14 relevante Übersichtsarbeiten und Einzelstudien in diesem Forschungsfeld. Ihr Ergebnis: Die Hypothese, wonach eine Abtreibung einen positiven Effekt auf die Psyche der Frau habe, lässt sich durch keine einzigen wissenschaftlichen Beweise stützen. Im Gegenteil: qualitativ hochwertige Studien kommen zu dem Schluss, dass Abtreibung statistisch gesehen mit einem erhöhten Risiko für Alkohol- und Drogenmissbrauch, Suizide und Suizidversuche, Sucht, Depression und Angstzustände verbunden ist. Die Autoren der IMABE-Studie betonen gleichzeitig, dass sich ein kausaler Zusammenhang prinzipiell nicht nachweisen lässt, da das entsprechende Studiendesign (Doppelblind-Studie) in dieser Frage nicht durchführbar ist.

Statistisch signifikante Korrelationen nicht von der Hand zu weisen

Allerdings weisen qualitative Studien auf signifikante Korrelationen mit bestimmten psychischen Gesundheitsproblemen nach Abtreibungen hin. Diese statistisch signifikanten Unterschiede des langfristigen psychischen Wohlbefindens zwischen Frauen mit und ohne Abtreibungsgeschichte sollten nicht bei Seite geschoben werden. Diese Erkenntnisse sind für eine umfassende wissenschaftlichen Debatte wertvoll und sollten, um das Wohl der betroffenen Frauen sicherzustellen, auch in der Politik Gehör finden.

Frauen haben Recht auf umfassende Aufklärung und Begleitung

Frauen haben ein Recht auf eine vollständige Aufklärung über die möglichen Risiken eines Schwangerschaftsabbruchs. Um sie in einer besonders herausfordernden Lebenssituation bestmöglich zu unterstützen, braucht es sowohl umfassende Information als auch einen sicheren Zugang zu Alternativen. Eine Entscheidung für eine Abtreibung ist nie einfach und kann Frauen auch noch lange danach belasten. Daher sollte der Zugang zu therapeutischer Nachbetreuung sichergestellt werden. Die Erfahrungen von Frauen dürfen dabei weder marginalisiert noch tabuisiert werden.

Das „Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik“ (IMABE) wurde 1988 auf Initiative von Medizinern, Juristen und Geisteswissenschaftlern als unabhängige wissenschaftliche Einrichtung in Wien gegründet, zeitgleich mit anderen wichtigen medizinethischen Instituten im deutschen Sprachraum. Im Jahr 1990 hat die Österreichische Bischofskonferenz  IMABE als Körperschaft öffentlichen Rechts errichtet und entsprechende Statuten erlassen.

Das oberste Entscheidungsgremium ist das Kuratorium, welches aus sechs Mitgliedern besteht. Der wissenschaftliche Beirat (derzeit 15 Mitglieder) hat beratende Funktion. Der Direktor/die Direktorin des Instituts wird von der Österreichischen Bischofskonferenz ernannt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Mariat 8. Oktober 2025 

Alleine gelassen!

Was ist mit den Männern? Ist Verhütung nur Sache der Frau? Die "Welt" geht darüber hinweg. Das Leid dass eine schwangere Frau( Mutter) durchmacht, wenn sie vom Vater des Kindes verlassen wird - kann man sich da hineindenken?
Sie muss auch arbeiten, Geld zum Leben verdienen, ect.
Und dann?
Der Sex wird so hochgehalten. Es gibt ja die Pille. Doch die Einnahme dieser Verhütungspille, führt bei manchen Mädchen, Frauen zu Depressionen, weis man mittlerweile. Auch soll sie eine abtreibende Wirkung haben!?
Nun denn, früher wurde in der Kirche der vorehelicher Beischlaf scharf verurteilt - es war Sünde.
Heute gibt es kaum eine Film im Fernsehen, wo man keine Bettszene sieht. Es geht um Einschaltquoten, nehme ich an.
Dennoch gibt es Frauen, die bis nach der Hochzeit warten können. Ihnen gehört mein Respekt.
Gottes reichen Segen allen, die dennoch zu ihrem Kind stehen.


0
 
 Hubert_2 7. Oktober 2025 
 

Man sollte stärker in den Fokus nehmen,

dass bei vielen Frauen, die abtreiben, deren Leben schon vorher derangiert ist. Es gibt halt einen bestimmten Promilleanteil an Frauen,die debil, nymphoman, oder alkoholiker sind.
So kommt es, dass in Deutschland jede zweite Abtreibung nicht erste bei der Frau ist.Aufschlussreich ist auch was der berüchtigte Abtreibungsmediziner Stapf feststellt: Ein Drittel aller Frauen bei der er eine Abtreibung vornimmt, stehen binnen eines halben Jahres mit einer erneuten ungewollten Schwangerschaft bei ihm vor der Tür (nach 'Stapf''Abendzeitung' googeln.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Spanien: Kinostart „Verwundet“ - Zeigt, wie Gottes Barmherzigkeit die Wunden der Abtreibung heilt
  2. US-Bischof Robert Barron betet erneut vor Abtreibungsklinik
  3. US-Bischöfe haben wieder zur ProLife-Novene aufgerufen: Beten für das Ende der Abtreibung
  4. Kardinal Cupich und Pro-Abtreibungs-Senator Durbin: Spielt Geld eine Rolle?
  5. US-Bischöfe kritisieren katholischen Preis für Pro-Abtreibungssenator Richard Durbin
  6. Bischof Voderholzer/Regensburg beim Marsch für das Leben: „Leben ist Grundwert unserer Gesellschaft“
  7. „Die Gesellschaft wacht auf: Lebensrecht ist Menschenrecht“
  8. Gianna Jessen überlebte ihre eigene Spätabtreibung - „Ich sollte tot sein, bin es aber nicht“
  9. Irische Ärzte, die Abtreibungen durchführen, erhalten dafür im Durchschnitt 21.000 Euro pro Jahr
  10. Tennessee: Lebensschützer feiern drei Jahre Abtreibungsverbot






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz