Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  6. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  7. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  8. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  9. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  10. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  11. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  12. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  13. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. Proaktiv für das Leben

Mexiko: Bischöfe fragen Vatikan um Genehmigung für indigene liturgische Anpassungen - Mit Pachamama?

2. August 2023 in Kommentar, 50 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Unbekannt ist derzeit, ob diese liturgischen Anpassungen auch eine offiziell-katholische Pachamamaverehrung beinhalten, z.b. in der Feier der Hl. Messe. Es bleibt viel Raum für Befürchtungen. kath.net-Kommentar von Petra Lorleberg


Mexiko-Stadt (kath.net/pl) Die mexikanische Bischofskonferenz hat dem Vatikan eine Reihe von indigenen liturgischen Anpassungen in der Feier der Hl. Messe mit Indigenen vorgelegt. Einzelheiten über diese Vorschläge sind noch nicht bekannt. Auch der Lateinamerikanische Bischofsrat (CELAM), dem 22 nationale Bischofskonferenzen angehören, diskutiert über diese Vorschläge. Die mexikanische Bischofskonferenz ist darüber in direktem Kontakt mit dem vatikanischen Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentendisziplin. Das berichtete ACI prensa in seiner spanischsprachigen Ausgabe vor einigen Tagen.

Nach Darstellung von Kardinal Felipe Arizmendi Esquivel, Bischof em. von San Cristóbal de las Casas (Süd-Mexiko) und Beauftragter der mexikanischen Bischöfe in dieser Frage, gehe es u.a. darum, dass Frauen inzensieren dürfen, um das Aufstellen von Kerzen als Gebetskultur, um rituellen Tanz, der nicht folkloristisch ist, sondern der tiefen Kommunikation mit Gott dient. „All dies ist keine klerikale Erfindung und auch nicht das Ergebnis einiger weniger, sondern die Frucht der jahrelangen Erfahrung, mit diesen Völkern ihre Art der Kommunikation mit Gott zu leben, und das steht in keinem Widerspruch zu den liturgischen Riten der Messe. Es geht nicht darum, einen neuen indigenen Ritus zu erfinden, sondern darum, in die Liturgie verschiedene Arten der Beziehung zu Gott dieser Völker zu integrieren, die dasselbe zum Ausdruck bringen wie der römische Ritus, jedoch in ihrer kulturellen Form.“ Das erläutert der Kardinal in einem Beitrag im mexikanischen Internetportal „catholic.net“.


Der Kardinal nennt in seinen Erläuterungen den Begriff „Pachamama“ (siehe Link) nicht, weder zustimmend noch distanzierend abwehrend. Es ist nicht unmöglich, dass bei diesen liturgischen Anpassungen auch eine Verehrung der Pachamama in Eucharistiefeiern angedacht bzw. konkret vorgeschlagen wird. Nachdem ja bekanntermaßen am 4.10.2019 in Anwesenheit von Papst Franziskus eine Gebetszeremonie in den vatikanischen Gärten stattgefunden hatte, bei der zwei Pachamama-Figuren mit Weihrauchopfern, Kerzen und Niederknien verehrt wurden, sind nicht wenige Katholiken aufmerksam bei diesem Themenbereich. Immerhin waren diese Pachamamafiguren danach sogar im Petersdom zu sehen. Bei der Pachamama handelt es sich um die Vorstellung einer personifizierten Erdmutter, die oft direkt als Göttin verstanden und verehrt wird. Die in der Gebetszeremonie in Anwesenheit des Papstes verwendeten Figuren zeigten hochschwangere, nackte Frauen. Nicht wenige Katholiken fragen sich, ob es sich bei einer solchen Verehrung einer personifiziert gedachten „Mutter Erde“ oder „Allumfassenden, lebensspendenden Mutter“ möglicherweise um direkten Götzendienst handeln könnte.

Dass Felipe Arizmendi Esquivel den Begriff „Pachamama“ in seinem Beitrag in „catholic.net“ nicht verwendet, ist auffallend. Denn ausgerechnet er hatte nach der Pachamama-Verehrung im Beisein des Papstes versucht, die Vorwürfe gegen diesen Vorgang abzuschwächen (siehe Link), der „Osservatore Romano“ brachte prominent seinen Kommentar dazu. Nur ein Jahr später kreierte ihn Papst Franziskus zum Kardinal. Arizmendi Esquivel hatte im  „Osservatore“ versucht zu erläutern, dass nur für die Heiden die Pachamama eine Göttin sei, aber für Christen handle es sich bei ihrer Verehrung nicht um Götzendienst.

Dass die Befürchtungen um die Einführung eines – wie auch immer aussehenden und wie auch immer zu interpretierenden – Pachamama-Kultes in die Feier der Hl. Eucharistie nicht ganz von der Hand zu weisen sind, zeigt Facebook-Fotomaterial (siehe Foto oben und Link unten) der Diözese San Jose de Mayo (Uruguay). Erst im März 2023 hatten sich in Brasilien Bischöfe aus ganz Lateinamerika versammelt für die Kontinentaletappe der vatikanischen Bischofssynode. Das Fotomaterial der Diözese aus Uruguay zeigt Bischöfe und Kardinäle (erkennbar an den roten und violetten Scheitelkäppchen) in liturgischer Kleidung bei einer Veranstaltung. Sie sind versammelt um einem Altar, neben dem eine Pachamamafigur inmitten verschiedener Flaggen steht.

Ein sicherer Beleg dafür, dass in den Vorschlägen der lateinamerikanischen Bischofskonferenz auch eine Pachamama-Verehrung in der Hl. Messe vorgesehen sein könnte, steht bisher aus – ebenso fehlt allerdings auch die sichere Verneinung einer solchen Verehrung in der Eucharistiefeier. Angesichts der Entwicklungen rund um katholische Pachamamaverehrung in den letzten Jahren bleibt da viel Raum für Bedenken offen.

Fotomaterial der Diözese San Jose auf Facebook, man beachte auch die Diskussion in den darunterstehenden Posts: siehe Link

Foto © Diözese San Jose de Mayo (Uruguay)/Facebook


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  4. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  5. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  8. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  11. "Wenn Du mich fragst, was Du tun mußt, um vollkommen zu sein, so sage ich Dir..."
  12. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  13. „Ich erinnere mich nicht“
  14. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  15. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz