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Mexiko: Bischöfe fragen Vatikan um Genehmigung für indigene liturgische Anpassungen - Mit Pachamama?

2. August 2023 in Kommentar, 50 Lesermeinungen
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Unbekannt ist derzeit, ob diese liturgischen Anpassungen auch eine offiziell-katholische Pachamamaverehrung beinhalten, z.b. in der Feier der Hl. Messe. Es bleibt viel Raum für Befürchtungen. kath.net-Kommentar von Petra Lorleberg


Mexiko-Stadt (kath.net/pl) Die mexikanische Bischofskonferenz hat dem Vatikan eine Reihe von indigenen liturgischen Anpassungen in der Feier der Hl. Messe mit Indigenen vorgelegt. Einzelheiten über diese Vorschläge sind noch nicht bekannt. Auch der Lateinamerikanische Bischofsrat (CELAM), dem 22 nationale Bischofskonferenzen angehören, diskutiert über diese Vorschläge. Die mexikanische Bischofskonferenz ist darüber in direktem Kontakt mit dem vatikanischen Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentendisziplin. Das berichtete ACI prensa in seiner spanischsprachigen Ausgabe vor einigen Tagen.

Nach Darstellung von Kardinal Felipe Arizmendi Esquivel, Bischof em. von San Cristóbal de las Casas (Süd-Mexiko) und Beauftragter der mexikanischen Bischöfe in dieser Frage, gehe es u.a. darum, dass Frauen inzensieren dürfen, um das Aufstellen von Kerzen als Gebetskultur, um rituellen Tanz, der nicht folkloristisch ist, sondern der tiefen Kommunikation mit Gott dient. „All dies ist keine klerikale Erfindung und auch nicht das Ergebnis einiger weniger, sondern die Frucht der jahrelangen Erfahrung, mit diesen Völkern ihre Art der Kommunikation mit Gott zu leben, und das steht in keinem Widerspruch zu den liturgischen Riten der Messe. Es geht nicht darum, einen neuen indigenen Ritus zu erfinden, sondern darum, in die Liturgie verschiedene Arten der Beziehung zu Gott dieser Völker zu integrieren, die dasselbe zum Ausdruck bringen wie der römische Ritus, jedoch in ihrer kulturellen Form.“ Das erläutert der Kardinal in einem Beitrag im mexikanischen Internetportal „catholic.net“.


Der Kardinal nennt in seinen Erläuterungen den Begriff „Pachamama“ (siehe Link) nicht, weder zustimmend noch distanzierend abwehrend. Es ist nicht unmöglich, dass bei diesen liturgischen Anpassungen auch eine Verehrung der Pachamama in Eucharistiefeiern angedacht bzw. konkret vorgeschlagen wird. Nachdem ja bekanntermaßen am 4.10.2019 in Anwesenheit von Papst Franziskus eine Gebetszeremonie in den vatikanischen Gärten stattgefunden hatte, bei der zwei Pachamama-Figuren mit Weihrauchopfern, Kerzen und Niederknien verehrt wurden, sind nicht wenige Katholiken aufmerksam bei diesem Themenbereich. Immerhin waren diese Pachamamafiguren danach sogar im Petersdom zu sehen. Bei der Pachamama handelt es sich um die Vorstellung einer personifizierten Erdmutter, die oft direkt als Göttin verstanden und verehrt wird. Die in der Gebetszeremonie in Anwesenheit des Papstes verwendeten Figuren zeigten hochschwangere, nackte Frauen. Nicht wenige Katholiken fragen sich, ob es sich bei einer solchen Verehrung einer personifiziert gedachten „Mutter Erde“ oder „Allumfassenden, lebensspendenden Mutter“ möglicherweise um direkten Götzendienst handeln könnte.

Dass Felipe Arizmendi Esquivel den Begriff „Pachamama“ in seinem Beitrag in „catholic.net“ nicht verwendet, ist auffallend. Denn ausgerechnet er hatte nach der Pachamama-Verehrung im Beisein des Papstes versucht, die Vorwürfe gegen diesen Vorgang abzuschwächen (siehe Link), der „Osservatore Romano“ brachte prominent seinen Kommentar dazu. Nur ein Jahr später kreierte ihn Papst Franziskus zum Kardinal. Arizmendi Esquivel hatte im  „Osservatore“ versucht zu erläutern, dass nur für die Heiden die Pachamama eine Göttin sei, aber für Christen handle es sich bei ihrer Verehrung nicht um Götzendienst.

Dass die Befürchtungen um die Einführung eines – wie auch immer aussehenden und wie auch immer zu interpretierenden – Pachamama-Kultes in die Feier der Hl. Eucharistie nicht ganz von der Hand zu weisen sind, zeigt Facebook-Fotomaterial (siehe Foto oben und Link unten) der Diözese San Jose de Mayo (Uruguay). Erst im März 2023 hatten sich in Brasilien Bischöfe aus ganz Lateinamerika versammelt für die Kontinentaletappe der vatikanischen Bischofssynode. Das Fotomaterial der Diözese aus Uruguay zeigt Bischöfe und Kardinäle (erkennbar an den roten und violetten Scheitelkäppchen) in liturgischer Kleidung bei einer Veranstaltung. Sie sind versammelt um einem Altar, neben dem eine Pachamamafigur inmitten verschiedener Flaggen steht.

Ein sicherer Beleg dafür, dass in den Vorschlägen der lateinamerikanischen Bischofskonferenz auch eine Pachamama-Verehrung in der Hl. Messe vorgesehen sein könnte, steht bisher aus – ebenso fehlt allerdings auch die sichere Verneinung einer solchen Verehrung in der Eucharistiefeier. Angesichts der Entwicklungen rund um katholische Pachamamaverehrung in den letzten Jahren bleibt da viel Raum für Bedenken offen.

Fotomaterial der Diözese San Jose auf Facebook, man beachte auch die Diskussion in den darunterstehenden Posts: siehe Link

Foto © Diözese San Jose de Mayo (Uruguay)/Facebook


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