Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Expertin: Weltweiter Markt für Leihmutterschaft immer aggressiver

19. März 2023 in Prolife, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Georgien als Folge des Ukraine-Krieges neuer Hotspot für kriminelles "Baby-Business" - Kirchliches Ethikinstitut IMABE pocht auf internationales Verbot der an "Menschenhandel" erinnernde Praxis zum Schutz der Frauen und Kinder


Wien (kath.net/KAP) Die Anbieter der in den meisten Ländern verbotenen Praxis der Leihmutterschaft haben wegen des Krieges in der Ukraine ihre Strategie verändert und dringen in neue Märkte wie etwa Georgien. Die Nachfrage sei weiter enorm, der internationale Markt "immer aggressiver", schlug die Direktorin des Wiener Bioethikinstituts IMABE, Susanne Kummer, am Mittwoch gegenüber Kathpress Alarm. Bei Leihmutterschaft handle es sich eindeutig um eine ausbeuterische Methode, die an "Menschenhandel aus dunkelsten Zeiten" erinnere, so die Ethikerin, die zugleich ihre Forderung eines internationalen Verbotes dieser Technik bekräftigte.

Die Ukraine war bis zum Kriegsausbruch der weltweit zweitgrößte Markt für Mietmutterschaft nach den USA, mit 2.500 Kinder, die jährlich von ukrainischen Leihmüttern ausgetragen wurden und zu 90 Prozent von ausländischen Paaren bestellt waren. Die Nachfrage nach Leihmutterschaftsdiensten in der Ukraine sei zwar "größer als je zuvor", könne aber nicht gedeckt werden, da viele Leihmütter ins Ausland geflohen sind, erklärte kürzlich der Klinikdirektor des landesweit größten Anbieters BioTexCom mit Sitz in Kiew, Ihor Pechenoha. Die Agentur gehe deshalb dazu über, Frauen aus ehemaligen Sowjetrepubliken als Leihmütter anzuheuern - auch hier für Kunden aus Ländern, in denen die Praxis verboten ist.

Teils schwenkte das Geschäft der Vermittlungsagenturen seit dem Vorjahr auf Mexiko und andere Länder Lateinamerikas um, besonders jedoch auf Georgien - als Billigst-Angebot-Land und infolge kaum existierender Schutzgesetze für Leihmutter, heißt es seitens IMABE. Auch indische Agenturen hätten das bitterarme, von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Land als "neues Eldorado" entdeckt, nachdem Indien im Vorjahr kommerzielle Leihmutterschaft verboten und dem dortigen milliardenschweren Markt ein jähes Ende bereitet habe. Anbieter würden damit werben, dass Leihmütter in Georgien keine Rechte am Kind haben und in der Geburtsurkunde unerwähnt bleiben.


Rekrutierung im Rechtsvakuum

Wie skrupellos in Georgien vorgegangen wird, verdeutlichte das von der katholischen Kirche getragene Wiener Institut durch jüngste Berichte investigativer Journalisten. Leihmutterschafts-Agenturen suchten dort gezielt in Frauenhäusern nach Frauen, die dort nach erfolgter Misshandlung und Flucht von ihren Ex-Männern finanziell unabhängig werden wollen. Die Direktorin eines Frauenhauses in Tiflis habe von zehn Fällen berichtet, bei denen Klientinnen ihrer Einrichtung ihre Gebärmutter vermietet hätten. Doch auch in der Ukraine hätten Agenturen Bestelleltern noch bis kürzlich informiert, sie müssten nur gesunde Babys mitnehmen, während diese bei Behinderung legal und auf Regierungskosten in einem Waisenhaus zurückgelassen werden könnten. Auch eine Auswahl des Geschlechts sei möglich.

Die ausbeuterischen Entwicklungen müssten dringend auf weltweiter Ebene gestoppt werden, um die Rechte von Frauen und Kindern zu schützen, forderte IMABE-Direktorin Kummer. Andernfalls werde von den Agenturen auch weiterhin das rechtliche Vakuum in vielen Ländern genutzt, um von dort Leihmütter zu rekrutieren, damit diese für Kunden in Ländern mit einem Verbot der Praxis Kinder austragen. Es sei zudem verharmlosend, von "Leihmüttern" zu reden: In Wahrheit würden Frauen rein zum Zweck des Gebärens angemietet, dann aber aus der Biografie des so entstandenen Kindes gelöscht. "Alles, was daran erinnert, dass sie biologisch die Mutter des Kindes ist, muss ausradiert und unsichtbar gemacht werden", so Kummer.
Verbots-Forderungen immer lauter

Rückhalt bekommt der Kampf gegen reproduktive Ausbeutung aus dem Feminismus, sowie von 100 Wissenschaftlerinnen und Experten aus 75 Ländern aller Kontinente, die am 3. März in der "Casablanca Declaration" die Staaten dazu aufforderten, Leihmutterschaft weltweit abzuschaffen. Auch ein Vorschlag für ein entsprechendes internationales Übereinkommen wurde dabei präsentiert. Eckpunkte sind die Bestrafung von vermittelnden Einzelpersonen und Unternehmen sowie rechtliche Verfolgung von Personen, die national oder auch international eine Leihmutter beauftragen. Jegliche Verträge, die das Austragen eines Kindes zum Inhalt haben, sollten ebenso unwirksam werden, zudem sei ein rechtliches Instrument zur Durchsetzung eines globalen Verbotes zu schaffen.

Federführend an dieser Erklärung beteiligt war die feministische Dachorganisation CIAMS (Internationale Koalition für die Abschaffung der Leihmutterschaft). Deren "Internationale Charta zur Abschaffung der Leihmutterschaft" wird von 300 NGOs und Menschenrechtsorganisationen weltweit - darunter aus Österreich die Plattform www.stopptleihmutterschaft.at - sowie von 3.000 Einzelpersonen aus 65 Ländern unterstützt.

Im österreichischen Nationalrat war Leihmutterschaft zuletzt am 24. Februar Thema. Fünf FPÖ-Abgeordnete forderten die Regierung dazu auf, sich auf EU-Ebene für ein generelles Verbot auszusprechen. Der Entschließungsantrag wurde dem Ausschuss für Familie und Jugend zugewiesen und wird nun dort behandelt. Der Antrag verweist auf offene Briefe, in denen die vier größten katholischen Laienorganisationen gemeinsam mit der "Aktion Leben" sowie auch Familienbischof Herrmann Glettler Sorge über EU-Bestrebungen zur Einführung eines europäischen "Elternschaftszertifikats" äußern, welches nationale Verbote von Leihmutterschaft unterwandern könnte.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio 19. März 2023 
 

Was bedeutet "Leihmutterschaft"?

@joh14,6: Dieses Video muss eigentlich jeder kennen, damit man sich besser vorstellen kann, was es bedeutet, solch eine Mutter zu werden, und was heute los ist auf diesem Sektor. Danke!


0
 
 joh14,6 19. März 2023 
 

Über die Ukraine Babies, die im Ukraine Krieg nicht abgeholt werden konnten

nochmal der Hinweis auf das Interview von Frau von Berverfoerde mit Jo Hoffmann.

www.youtube.com/watch?v=IyZhm6uiHWI Beverfoerde und Jo Hoffmann 5.5.22


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Taylor sei mit Euch
  10. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz