Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  3. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  4. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  5. „Wie retten wir die Welt?“
  6. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  7. Skandal in München
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  10. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  11. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  12. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  13. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  14. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  15. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"

Klarstellung von Kard. Müller: „Papst Franziskus hat das genannte Buch mit großem Interesse gelesen“

24. Jänner 2023 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal nach polarisierender Überschrift von Nachrichtenagenturen: „Wichtig, sich an den Inhalten zu orientieren, nicht an den marktschreierischen Überschriften der Zeitungen, die … reißerisch formuliert werden.“ Von Gerhard Cardinal Müller


Vatikan (kath.net/pl) Zu dem Artikel „ Scharfe Kritik“ ist klarzustellen, dass ich als katholischer Theologe und erst recht als Bischof und Kardinal niemals den Heiligen Vater kritisieren würde, in dem Sinn der Relativierung seiner Autorität, die dem römischen Papst gemäß der Primatslehre des I. und II. Vatikanums zukommt.

Ich habe mich früher auch gegen die öffentlichen Kritiker von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gewandt, welche die klar vorgetragene katholische Glaubenslehre im Namen ihres falschen Modernismus oder Progressismus in Frage gestellt haben und die nun als Neo-Superpapisten Papst Franziskus als Zeugen ihrer falschen Ansichten instrumentalisieren.

In dem Interviewbuch habe ich auf Fragen hin die katholische Glaubenslehre zu einigen missverstehbaren Äußerungen dargestellt und problematische Personalentscheidungen (Entlassung von guten Mitarbeitern, die sich nichts zuschulden kommen ließen u.ä) ins rechte Licht gerückt.

Es muss eine fachliche Antwort möglich sein auf die Beunruhigung der Gläubigen, wieso etwa in der Frage Unauflöslichkeit der Ehe und des Kommunionempfangs für Katholiken in ungültiger Ehe vom göttlichen Gebot dispensiert werden kann, während man beim Messritus nach der alten oder neueren Form auf absoluten Gehorsam gegenüber Geboten nur kirchlichen (also nicht göttlichen) Rechtes pocht.


Eine Korrektur missverständlichen Sprechens und Handelns kommt den Brüdern des Papstes im Bischofsrang durchaus zu, wie schon Paulus es gegenüber Petrus einmal getan hat, ohne den Primat des Petrus und seinen Dienst an der Einheit der Kirche im geoffenbarten Glauben im geringsten in Frage zu stellen. Papst Franziskus hat den hl. Irenäus von Lyon zum Lehrer der Einheit erhoben wohl wissend, dass dieser „Vater der katholischen Dogmatik“ und Vorkämpfer gegen die glaubenszersetzende Gnosis, den damaligen Papst Viktor I. wegen dessen überscharfen Maßnahmen gegen die kleinasiatischen Kirchen wegen des unterschiedlichen Ostertermins um mehr Zurückhaltung und Umsicht bat.

Warum wir heute auch im innerkirchlichen Umgang miteinander so vorsichtig sein müssen, ist der Tatsache geschuldet, dass jede kleinste Verschiedenheit ausgebeutet wird, um die Kirche als einen zerstrittenen Verein zu diffamieren und um die Glaubwürdigkeit des Evangeliums zu untergraben. Gewiss ist auch im „Vatikan“ nicht alles Gold, was glänzt. Aber es geht im Großen und Ganzen immer noch menschlicher zu als in den meisten politischen und ökonomischen Machtzentren. Der Unterschied liegt nur darin, dass wir als Jünger Christi uns nicht an den innerweltlichen Maßstäben messen lassen, sondern uns am Geist Christi auszurichten haben. Wem mehr gegeben ist, von dem wird auch mehr verlangt. Ein Rotweinfleck auf einem weißen Hemd fällt mehr ins Auge als zehn auf einem schwarzen Hemd.

Papst Franziskus hat das genannte Buch schon mit großem Interesse gelesen und weiß, dass es den Bischöfen und allen Katholiken selbst bei unterschiedlichen Zugängen immer um das Wohl der Kirche Christi und um das Heil der Seelen gehen muss und nicht um Selbstprofilierung gemäß einem verweltlichten Denken.

Allgemein gesagt ist es für jeden aufmerksamen Zeitgenossen wichtig, sich an den Inhalten von Büchern, Artikeln und Interviews zu orientieren und nicht an den marktschreierischen Überschriften der Zeitungen, die nur zu Verkaufszwecken so reißerisch formuliert werden.

Anm. der kath.net-Redaktion: Der kritisierte Beitrag stammt aus deutschsprachigen katholischen Nachrichtenagenturen und wurde verschiedentlich von katholischen (und anderen) Medien übernommen. kath.net hat die "marktschreierische" Überschrift der Nachrichtenagenturen inzwischen bei sich entschärft. Der ursprüngliche Titel lautete: "Scharfe Kritik von Kardinal Müller an Papst Franziskus".

Archivfoto: Kardinal Müller im Presseraum des Vatikans (c) Michael Hesemann


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  3. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  4. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  5. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  8. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  9. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  10. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  11. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  12. Skandal in München
  13. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  14. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  15. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz