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Päpstlicher Nuntius in Kiew hofft auf Weihnachten ohne Raketen

26. Dezember 2022 in Chronik, keine Lesermeinung
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Vatikandiplomat Erzbischof Kulbokas: "Weihnachten leuchtet in diesem Leiden umso heller" - Lemberger Weihbischof Hrutsa: "Hoffnung auf Frieden der größte Wunsch der Menschen".


Kiew/Vatikanstadt (kath.net/ KAP)

Wie viele Menschen in der Ukraine wird auch Erzbischof Visvaldas Kulbokas, Gesandter des Papstes in Kiew, ein schwieriges Weihnachtsfest erleben: "Wenn wir uns jetzt in der Ukraine gegenseitig Weihnachtsgrüße schicken, habe ich festgestellt, dass Priester und auch andere Gläubige oft auf die Karten schreiben: 'Wir wünschen Ihnen ein sicheres Weihnachtsfest'", berichtete Kulbokas in einem Interview mit "Vatican News" (Samstag). "Das ist unser erster Wunsch: sichere Weihnachten, ein Weihnachten ohne Raketen und ohne Explosionen."

"So wie Jesus in Bethlehem in der Kälte, in der Dunkelheit geboren wurde, so nähern sich die Ukrainer dieses Jahr Weihnachten auf eine sehr ähnliche Weise", sagte der Nuntius. "Die Realität sieht so aus, dass stundenlang, manchmal sogar tagelang, ohne Übertreibung Millionen von Haushalten ohne Licht, ohne Heizung sind." Die Menschen wüssten nie, unter welchen Bedingungen sie am nächsten Morgen aufwachen.


Dennoch erlebe er in der Bevölkerung den großen Wunsch, Weihnachten auch heuer zu erleben und die Freude über die Geburt Jesus zu spüren, schilderte Kulbokas. Auch in der Dunkelheit wirkt der Zauber von Weihnachten, zeigte er sich überzeugt. So habe er gesehen, wie Kinder Christbäume malten, und dabei gedacht: "Für sie bleibt Weihnachten also Weihnachten - auch wenn eine Rakete vorbeifliegt. Das heißt, es gibt die traumatische Erfahrung, aber der Sinn von Weihnachten bleibt." Auch er persönlich nehme Gott angesichts der Dunkelheit und der Schwierigkeiten stärker wahr, sagte der Erzbischof. "Deshalb leuchtet Weihnachten in diesem Leiden umso heller."

 

"Der größte Wunsch ist Frieden"

Trotz der großen Herausforderungen freuen sich die Menschen auf Weihnachten, schilderte auch der Weihbischof von Lwiw (Lemberg), Volodymyr Hrutsa, in einem Telefonat mit der "Tiroler Tageszeitung" (Samstag). "Die Mitternachtsmette am Heiligen Abend hat eine große Bedeutung, die Menschen kommen zusammen und sind solidarisch", äußerte er sich dankbar. Die Kirche gebe den Menschen Zuversicht, "sie kommen zu uns".

Von einer mit Realismus und von Hoffnung geprägten Verkündigung spricht Hrutsa, danach gefragt, wie er im Krieg über die Frohbotschaft des Weihnachtsfestes predigt. "Natürlich ist bei so vielen Opfern, die wir beklagen müssen, die Hoffnung auf Frieden der größte Wunsch der Menschen."

Die Bevölkerung sehne sich nach Licht und Wärme, so der Weihbischof: "Das ist aber gleichzeitig die Botschaft von Weihnachten. Dort, wo sich die Menschen begegnen, herrschen Licht, Wärme und Frieden."

 

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