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Die Synodale Instrumentalisierung der Gottesmutter

16. August 2022 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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„…Davon wollen die deutschen Synodalisten offenbar nichts wissen“, „doch wissen Sie was? Das macht gar nichts, denn einfach gläubige Katholiken stehen weiterhin treu zum Papst und zur Kirche des Herrn.“ Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Hannover (kath.net) Zugegeben, die sogenannten „Grundtexte“, über die auf der bevorstehenden Vollversammlung des Synodalen Weges in zweiter Lesung diskutiert und abgestimmt werden soll, bergen für römisch-katholische Christen, die sich im Credo der Kirche aller Zeiten und Orte verwurzelt wissen, kaum Überraschungen. Die wissenschaftlich kontrovers diskutierte, aber hierzulande nahezu als säkulare Offenbarung verstandene Gendertheorie etwa wird im Grundtext Synodalforum III „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ explizit gewürdigt und integriert: „Geschlecht ist (…) – im Sinne von Gender – mehrdimensional zu sehen.“ (S. 5) Wer sich über die Gendertheorie informieren möchte, lese das Dokument der Vatikanischen Bildungskongregation von 2019 (Link zur PDF-Datei) hierzu, in dem sogleich in Abschnitt 2 Papst Franziskus zitiert wird: „Diese Ideologie fördert Erziehungspläne und eine Ausrichtung der Gesetzgebung, welche eine persönliche Identität und affektive Intimität fördern, die von der biologischen Verschiedenheit zwischen Mann und Frau radikal abgekoppelt sind.“ Das ist klar, deutlich und verständlich wie unmissverständlich formuliert. Manche deutsche Synodalisten mögen das vielleicht als eindimensional auffassen. Doch wissen Sie was, liebe Schwestern und Brüder im Glauben? Das macht gar nichts, denn einfach gläubige Katholiken stehen weiterhin treu zum Papst und zur Kirche des Herrn.


In dem Grundtext von Synodalforum III werden auch biblische Grundlagen auf eigene Weise betrachtet, mitunter plakativ, sinnwidrig und verstörend. Die heilige Gottesmutter Maria wird hier als „Gottesfreundin“ vorgestellt. Auf S. 17 des Textes lesen wir: „Die biblische Frau, deren Wirkung für die Kirche theologisch und spirituell unerschöpflich ist, ist Maria, die Mutter Jesu. Historisch wissen wir von ihr kaum mehr als ihren Namen und den Heimatort Nazaret. Frauenbilder und Kirchenbilder aller Jahrhunderte haben sich an Maria orientiert.“ Sie stehe „heute besonders für eine geschwisterliche Kirche, ein freundschaftliches Miteinander der Geschlechter in einem befreienden Raum der Gnade“ und gehöre zu einer „langen Tradition biblischer Frauen“, die „im Vertrauen auf Gott zu Stärke finden, den Geschlechter-Stereotypen trotzen und das Ende ungerechter Machtverhältnisse durch Gottes Handeln besingen“. Der säkulare Fantasiereichtum der Autoren ist beträchtlich, die kirchenpolitische Instrumentalisierung der Gottesmutter unübersehbar – welche Anmaßung ist das doch. Dafür ist in dem „Grundtext“ weder von der Heiligkeit der Mutter des Herrn noch von der unbefleckten Empfängnis die Rede, ebenso wenig von der jungfräulichen Mutterschaft Marias. In der Dogmatischen Konstitution „Lumen gentium“ in Abschnitt 57 wird bekräftigt, dass die Geburt des Herrn „ihre jungfräuliche Unversehrtheit nicht minderte, sondern heiligte“. Davon wollen die deutschen Synodalisten offenbar nichts wissen. Zitiert sei auch der Abschnitt 487 des – man kann es nicht oft genug betonen – verbindlich gültigen Katechismus der römisch-katholischen Kirche: „Was der katholische Glaube von Maria glaubt und lehrt, gründet auf dem Glauben an Christus, es erhellt aber auch den Glauben an Christus.“ Maria ist uns ein Vorbild im gläubigen Gehorsam, ein Beispiel liebender Hingabe und Demut. Im Katechismus lesen wir in Abschnitt 494: „Indem Maria dem Worte Gottes ihre Zustimmung gab, wurde sie zur Mutter Jesu. Sie machte sich aus ganzem Herzen, ohne daß eine Sünde sie davon abgehalten hätte, den göttlichen Heilswillen zu eigen und gab sich ganz der Person und dem Werk ihres Sohnes hin, um mit der Gnade Gottes in Abhängigkeit vom Sohn und in Verbundenheit mit ihm dem Erlösungsgeheimnis zu dienen [vgl. LG 56].“

Ich habe mich gefragt, was die Mutter des Herrn über luftigen Ideen denken würde, die auf dem Synodalen Weg erörtert und in den Grundtexten dargelegt werden. Sie würde wohl nicht sagen: „Lasst uns mal weiter über alles Mögliche statt von Gott reden.“ Mich beeindruckt Marias Wort auf der Hochzeit zu Kana weiterhin sehr: „Was ER euch sagt, das tut!“ Genau das und nichts anderes sollten auch wir heute tun. Finden Sie nicht auch?

Dr. Thorsten Paprotny lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR

 

 


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Lesermeinungen

 lesa 17. August 2022 

Maria hat die größte Fürbittkraft - in der Kraft Christi siegt sie über das Böse

Kard. Müller, 15.8.2022: "Wenn aber in der Welt nichts geschieht ohne den Willen Gottes, warum richten wir dann überhaupt Gebete und Bitten an IHN? Warum verstärken wir unsere Gebete an Gott mit der Fürbitte Marias und aller Heiligen? ...weil Gott uns Menschen als Wesen mit Vernunft und freien Willen geschaffen hat. Unser Verhältnis zu dem Geschehen weder fatalistisch noch titanisch ...„Gott, unser Retter, will dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ (1 Tim 2,4). Aber durch die Möglichkeit, dass wir in unsern alltäglichen Anliegen und in unseren großen Hoffnungen uns voller Vertrauen an ihn wenden können, gibt er seinen Geschöpfen die Würde der Mitarbeit am Aufbau des Reiches Gottes, dem Reich des Friedens, der Liebe und der Freiheit. Gott hebt nicht die geschöpflichen Ursachen auf. Aber er lenkt mit Hilfe unserer Gebete am Ende alles zum Guten. „Wir wissen, dass Gott denen, die ihn lieben, alles zum Besten gereichen lässt.“ (Röm 8, 28)


2
 
 lesa 17. August 2022 

Ohne Maria kein Jesus (Mutter Teresa)

Danke für den Artikel!
"Im Blick auf Maria und das ganze Kirche gilt das Wort Gottes im Munde des Propheten Sacharja: "Juble und freue dich, Tochter Zion, denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte." (Sach 2, 14). In Maria nimmt der ewige Sohn Gottes unser Fleisch an und wohnt neun Monate in ihrem Leib. Sie fühlt ihn unter ihrem Herzen. Als der ewige Sohn des Vaters von der Jungfrau Maria als Menschgeboren wurde, trat er hervor aus seiner heiligen Wohnung und wurde sichtbar in der Welt als wahrer Gott und wahrer Mensch. Jesus Christus, der Gott-Mensch, bleibt gegenwärtig mitten in seinem erwählten Volk und allen Völkern, die sich seiner universalen Kirche anschließen ..." (Kard. Müller, 15.8.2022)


1
 
 Waldi 16. August 2022 
 

Wer durch das sträflich entstellte Bild der

Gottesmutter Maria durch die DBK, dem "ZdK", dem Synodalen Irrweg und Maria 2, verunsichert ist, empfehle ich »Das Lied von Bernadette«, vom Dichtergenie Franz Werfel! Ich war acht Mal in Lourdes und habe den Anfang dieses Buches sogar im Chachot in der Rue des Petit Fossès gelesen, an dem das Wunder von Lourdes seinen Anfang genommen hat. Dieser Roman von Franz Werfel ist die Frucht eines Gelübtes, das er vor der Grotte Massabielle in Lourdes abgelegt hat, für den Fall, dass er vor der Gaskammer in Auschwitz gerettet wird und das rettende Ufer Amerikas erreichen darf. Dieses Buch ist für mich ein Garant für die Wahrheit der katholischen Glaubenslehre und die hohe Bedeutung der lieben Gottesmutter Maria für die Welt!


3
 
 physicus 16. August 2022 
 

Desaströse Texte des deutschsynodalen Weges

Die Textentwürfe, die beim deutschsynodalen Weg im September zur Abstimmung stehen (viele zur endgültigen Annahme), sind unterm Strich desaströs. Die Bischöfe werden Farbe bekennen müssen.


4
 
 723Mac 16. August 2022 
 

Erneuerung des Marienkultes im Geiste von Vaticanum II

dringendst gefragt
(auch an solchen Orten wie ein Seitenaltar in eigener Pfarre, eine heruntergekommene Kapelle am Straßenrand, ein z.T. vergessenes Marienwallfahrtsort wie Münchner Herzogspital)

Marienwallfahrtsorte haben für viele Gläubige eine sehr starke Anziehungskraft

Auf die Gottesmutter als Mutter aller Christen hat Papst Benedikt in Etzelsbach hingewiesen- in meinen Augen haben Besuche im deutschen Bundestag und in Etzelsbach (ein Dorf im Osten!) eine entscheidende Bedeutung auf die Einheit unter den Deustchen (es war auf einmal mit der Trennung auf Ossi und Wessi vorbei-sogar einige Ossiladen mußten im Westen schließen) und für die Ökumene (nach Etzelsbach sind erstaunlicherweise zum Treffen mit Papst auch viele unsere protestantische Brüder und Schwester gekommen)

Auch viele Protestanten kehren zurück in die volle Einheit mit der Kirche nach einem Besuch in Kevelaer oder Altötting

www.youtube.com/watch?v=LpmgE3eIihw


3
 
 Taubenbohl 16. August 2022 
 

Ich zitiere:

Das Zweite Vatikanische Konzil bekräftigt, dass diese Mutterschaft Mariens „in der Ökonomie der Gnade unaufhörlich fortbesteht“, da Maria ihre Kinder niemals verlässt, „denn einmal in den Himmel aufgenommen, hat sie nicht aufgehört zu heilen, sondern fährt fort, durch ihre vielfältige Fürsprache für uns die Gaben des ewigen Heils zu erlangen. Durch ihre mütterliche Liebe sorgt sie für die Brüder und Schwestern ihres Sohnes, die auf der Pilgerschaft sind und mit Gefahren und Ängsten kämpfen und gegen die Sünde ankämpfen, bis sie in ihre glückliche Heimat gebracht werden.


3
 
 girsberg74 16. August 2022 
 

Die Grundfrage wird meist kaum gestellt

Welche Legitimation, welche Aufgaben, welche Verbindlichkeiten stehen diesem Gremium kirchenrechtlich zu.

Aufgestaute heiße Luft, mehr ist das nicht. Wer verlangt darnach?


3
 
 Chris2 16. August 2022 
 

Es nützt nichts, um den heißen Brei herumzureden

Die meisten synodalen sind nicht mehr katholisch (oder waren es nie) und wollen eine andere Kirche. Soweit, so legitim. Aber diese andere Kirche wollen sie unbedingt in der Kirche Christi errichten. Undf die Schlage sprach: "Und ihr werdet sein wie Gott"...


5
 
 SalvatoreMio 16. August 2022 
 

"Geboren von der Jungfrau Maria"!

"Jesus Christus, unser Herr ... geboren von der Jungfrau Maria": das ist verpflichtendes Glaubensbekenntnis für jeden Christen. Maria: nicht nur eine liebe Schwester, sondern bis heute vom Himmel her als Mutter besorgt um unser ewiges Heil!


7
 

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