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Kardinal Schönborn: Glauben nicht durch eine PR-Aktion machbar

16. Mai 2022 in Österreich, 10 Lesermeinungen
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Wiener Erzbischof: Haltung der Kirche zum Frauenpriestertum nicht einfach als "Unsinn" abtun - Zweittausend Jahre Kirchen- und Glaubensgeschichte als "völlig daneben" abzutun, "das kommt mir ein bisschen vorschnell vor"


Feldkirch (kath.net/KAP) "Den Glauben kann keine PR-Aktion machen" und kein noch so toller Prediger kann ihn bewirken, höchstens anregen: Darauf hat Kardinal Christoph Schönborn im Interview des "Vorarlberger KirchenBlattes" (aktuelle Ausgabe) auf die Frage hingewiesen, ob in Zukunft "eine Diasporakirche statt der Volkskirche" zu erwarten ist. "Dass jemand wirklich gläubig wird, ist ein Geschehen zwischen Gott und diesem Menschen", erklärte der Wiener Erzbischof. Daran erinnere auch das dritte Hochgebet der Messe, in dem es heißt: "Bis ans Ende der Zeiten versammelst Du Dir ein Volk." Er denke immer daran, "dass das Entscheidende Gott selber macht", sagte Schönborn.

In früheren Zeiten sei diese entscheidende persönliche Gottesbeziehung "vielleicht zugedeckt gewesen durch das Traditionelle", als es "eigentlich gesellschaftlich undenkbar" gewesen sei, nicht in die Kirche zu gehen. "Heute wissen wir, wer zur Kirche geht, macht es aus echter Überzeugung", sagte der Kardinal in dem Interview, das anlässlich seiner Ehrung mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg geführt wurde. Diese Entwicklung habe natürlich auch eine Auswirkung auf die Gestalt der Kirche. "Ob man das jetzt Diasporakirche oder die kleine Herde nennt" - vergessen darf laut dem Erzbischof jedenfalls nicht werden: "Gott ist ja trotzdem am Werk, in jedem Menschenleben, weil jeder Mensch eine unsterbliche Seele hat und jeder Mensch unmittelbar zu Gott ist."


Für ihn selbst sei im Laufe der Jahre diese Gewissheit immer stärker geworden. "Wenn die Kirche in ihrer äußeren Gestalt an Bedeutung verloren hat, hat Gott nicht an Bedeutung verloren." Es werde heute weniger traditionell gebetet, aber er sei sich sicher, "dass die meisten Menschen in der einen oder anderen Form beten", so Schönborn.

Angesprochen darauf, dass ihm beim letzten Konklave Chancen auf den Stuhl Petri eingeräumt wurden, sagte Wiener Erzbischof, die sogenannten "Papabile" würden von den Medien gemacht, aber der Papst werde von den Kardinälen gewählt. "Es ist der Hauptzweck, warum es Kardinäle gibt. Das Einzige, wofür sie wirklich gebraucht werden, ist die Wahl des Papstes", sagte Schönborn. Im Rückblick auf die Konklaven von 2005 und 2013, an denen er selbst teilnahm, erzählte er: "Es ist beeindruckend und auch ein bisschen unheimlich, denn man schwört einen Eid in dem es heißt: Vor Gott, der mein Richter sein wird, sage und bekenne ich, dass ich dem die Stimme geben werde, von dem ich glaube, dass Gott ihn erwählt hat."

Zur innerkirchlich drängenden Frage nach dem Weiheamt auch für Frauen räumte der Kardinal ein, es sei "klar, dass die Lehre der Kirche diesbezüglich für viele Frauen und Männer, jüngere und ältere, völlig unverständlich ist". Schönborn erinnerte dazu an die Aufforderung des Konzilstheologen Karl Rahner, nicht von vornherein von einem "Unsinn" auszugehen, wenn etwas in der kirchlichen Lehre unverständlich oder befremdend erscheine. Man solle sich vielmehr "innerlich einen Raum offen halten, dass hier vielleicht ein Sinngehalt ist, der mir jetzt verschlossen ist, der sich mir aber erschließen könnte". Diese Offenheit würde er sich auch in dieser Debatte wünschen, wie Schönborn anmerkte. Zweittausend Jahre Kirchen- und Glaubensgeschichte als "völlig daneben" abzutun, "das kommt mir ein bisschen vorschnell vor".

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto Kardinal Schönborn (c) kathpress/Paul Wuthe


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