Papst: Kirche der Zukunft wird kleiner, aber authentischer sein15. April 2022 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Auszüge des Gesprächs von Franziskus mit Jesuiten während seiner jüngsten Maltareise veröffentlicht - Seinen Vorgänger Benedikt XVI. nennt der Papst darin einen "Propheten einer Kirche der Zukunft"
Turin/Rabat (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat seinen Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) als "Propheten einer Kirche der Zukunft" bezeichnet. Diese Kirche werde kleiner sein, viele Privilegien verlieren, "bescheidener und authentischer sein und Energie für das Wesentliche finden", sagte Franziskus bei seinem Treffen mit Jesuiten Anfang April auf Malta. Auszüge des Gesprächs veröffentlichte die Zeitung "La Stampa" am Donnerstag.
Die Kirche der Zukunft in Europa wird nach Einschätzung von Franziskus "eine spirituellere, ärmere und weniger politische Kirche sein: eine Kirche der Kleinen". Bereits als Bischof habe Joseph Ratzinger gesagt: "Lasst uns darauf vorbereiten, eine kleinere Kirche zu sein". Dies sei "eine seiner wichtigsten Erkenntnisse" gewesen, so der Papst.
Für die Kirche geht es laut Franziskus nicht um Zahlen. "Das wahre Problem ist nicht, ob wir wenige sind, sondern ob die Kirche evangelisiert." In den Versammlungen der Kardinäle vor der Papstwahl 2013 habe man von einer Kirche gesprochen, "die hinausgeht". Anders als in Bildern der Bibel, in denen Jesus von außen an eine Tür klopft, tue er dies heute von innen. "Damit wir ihn herauslassen können", so der Papst. Dies sei die "Berufung der Kirche von heute".
Bei seinen Auslandsreisen pflegt Franziskus, sich jeweils mit einer Gruppe örtlicher Jesuiten zu treffen. Jorge Bergoglio gehört selber dem Orden an. Bei den eher locker gehaltenen Gesprächen geht der Papst auf Fragen der Ordensleute ein, bitte sie auch um ihre Einschätzung. Diese Gespräche werden einige Zeit später von Antonio Spadaro, dem Chefredakteur der Jesuiten-Zeitschrift "Civilta Cattolica" veröffentlicht. Dieses Mal gab er einen Vorabauszug an die Turiner Tageszeitung "La Stampa".
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Lesermeinungen | Chris2 16. April 2022 | | | Alles völlig richtig, aber wieso dann die willkürliche (da in die Hand jedes einzelnen Ortsbischofs gelegte) Einschränkung der 1900 Jahre lang organisch gewachsenen Liturgie der Kirche, deren Entknebelung ein zentrales Erbe des Ponifikates von Papst Benedikt XVI. war? Tragischerweise sind es gerade diese Gemeinschaften, die Zuwachs haben... | 2
| | | Monika32 15. April 2022 | | | Die Befürchtung habe ich auch, dass sich unsere mit Weihe versehenen Gläubigen weiterhin und noch mehr als Verwaltungsobrigkeit gebärden, und "unten" ein kleiner Rest das Beten und Gläubigsein übernimmt. Zumindest in Deutschland mehr als denkbar! | 3
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