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Islamist wurde für Ermordung von Sir Amess und für Terrorvorbereitung schuldig gesprochen

12. April 2022 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Vor dem britischen Gericht zeigte der Mörder des bekannten katholischen Tory-Politikers keine Reue – „Aus religiösen Gründen“ weigerte sich Ali Harbi Ali, bei der Urteilsverkündung aufzustehen


London (kath.net) Nur 18 Minuten brauchte die Jury zur Beratung, dann stand fest, dass das Urteil lautet: Ali Harbi Ali wird des Mordes an Sir David Ames (siehe Link)s sowie des Vorbereitens von Terrorakten für schuldig befunden. Der Angeklagte hatte auf den katholischen Pro-Life-Politiker in dessen Wahlkreis etwa 20 mal mit dem Messer eingestochen, der Tory-Politiker verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Die Mordtat fand während einer Bürgersprechstunde in einer methodistischen Kirche in Leigh-on-Sea, Essex, statt. Vor Gericht stellte sich heraus, dass die Tat gezielt geplant und das Opfer gezielt ausgesucht waren, zuvor hatte er über andere Politiker als Mordziele nachgedacht. Nach der Tat hatte der Ali Mitarbeiter des Politikers und weitere Anwesende mit herumschwingendem Messer bedroht. Der Täter ist fanatischer IS-Anhänger. Das berichtet die „BBC“. „Aus religiösen Gründen“ hatte sich Ali Harbi Ali geweigert, bei der Urteilsverkündung aufzustehen. Das Strafmaß wurde noch nicht verkündet, allgemein wird von lebenslänglicher Haft ausgegangen.


Im Laufe des Prozesses hatte es sich gezeigt, dass Ali zunächst in seiner schulischen und universitären Ausbildung in Nord-London ein „Musterschüler“ gewesen war. Dann hatte er sich aber 2014 selbst radikalisiert hatte, das Universitätsstudium abgebrochen und die Ambitionen einer medizinischen Karriere aufgegeben. Er hatte überlegt, sich in Syrien dem selbsternannten Islamischen Staat anzuschließen, doch sei dies zu „schwierig“ gewesen, daher habe er beschlossen, stattdessen „Muslimen hier zu helfen“. Reue über die Mordtat zeigte er keine. Den Mord schilderte er gemäß Darstellung der BBC so: „Ich hatte das Gefühl, dass ich mich in der einen Minute an den Tisch gesetzt und mit ihm gesprochen habe und in der nächsten war er irgendwie tot…Aber, ja, es ist jetzt wahrscheinlich einer der seltsamsten Tage… meines Lebens, weißt du?“ Dem Gericht erzählte er weiter, dass er geplant hatte, als „Märtyrer“ zu sterben, denn er war davon ausgegangen, dass er von der Polizei erschossen würde.

Zwei mutige Polizisten hatten den Täter direkt am Tatort festgenommen. Sie waren dabei nur mit Schlagstöcken und einem nicht benutzbaren Spray ausgerüstet gewesen. Die beiden Polizisten haben inzwischen für ihren Mut eine hohe Auszeichnung erhalten. Mordtat und Festnahme spielten sich direkt im Kirchenraum der methodistischen Gemeinde ab, auf dem von den Strafverfolgungsbehörden veröffentlichten Bildmaterial lassen sich die Kirchenbänke gut erkennen.

Amess war praktizierender Katholik gewesen und verfolgte in seinem politischen Engagement ausdrücklich Prolife-Ziele. Ein zufällig in der Nähe weilender katholischer Priester durfte während der medizinischen Erstversorgung des Sterbenden und der polizeilichen Sicherung des Tatortes keine seelsorgerliche Hilfe leisten, was danach eine öffentliche Diskussion in Großbritannien ausgelöst hatte.

In früheren Medienberichten hatte die BBC berichtet, dass der zum Tatzeitpunkt 25-jährige Ali Harbi Ali britischer Staatsbürger mit somalischen Wurzeln sei und sein Vater ehemals Berater des somalischen Premierministers gewesen sei, beides trat in den aktuellen Pressedarstellungen in den Hintergrund.


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