Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  2. Papst Pi
  3. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  4. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  5. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  6. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  7. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  8. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Und ewig lockt die Macht
  11. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  12. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  13. Deutsche Gesundheitsministerin will Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen
  14. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  15. ‚The Satanic Temple‘ will ‚Abtreibungsklinik‘ im US-Bundesstaat Maine eröffnen

Bischof Oster verteidigt Benedikt XVI.

2. Februar 2022 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


‚Ich sehe den oder die Fehler, ich sehe den alten Mann und ich sehe seine Lebensleistung (auch in der innerkirchlichen Bekämpfung von sexuellem Missbrauch!) – und meine sachlich begründete Wertschätzung für ihn bleibt dadurch unverändert.’


Passau (kath.net/jg)

Stefan Oster, der Bischof von Passau, hat in einem sehr persönlichen Beitrag auf seiner Internetseite Papst Benedikt gegen den Vorwurf in Schutz genommen, dieser habe in der Sache der Aufnahme des Missbrauchstäter H. gelogen.

In der 82seitigen Einlassung zum Gutachten der Münchner Kanzlei WSW sei zu lesen, dass Benedikt, damals Erzbischof von München und Freising, bei der Sitzung im Jahr 1980 nicht dabei gewesen sei. Das sei ein „fataler Fehler“ gewesen, schreibt Oster weiter, denn so konnte die Kanzlei den emeritierten Papst der Unwahrheit überführen.

In der kurz darauf folgenden öffentlichen Korrektur Benedikts sei von einem „Versehen“, die Rede, welches bei der „redaktionellen Bearbeitung“ passiert sei. Dies lasse darauf schließen, dass sich Benedikt offenbar auf Mitarbeiter verlassen habe, „die ausgerechnet im entscheidenden Punkt einen entscheidenden Fehler begingen“, schreibt Oster wörtlich.


Tatsächlich sei die Teilnahme Benedikts an der Sitzung, in der es nur um die Unterbringung von H. im Erzbistum München während einer Therapie ging, bereits vor Veröffentlichung des Gutachtens der WSW-Kanzlei bekannt gewesen und etwa in Peter Seewalds Biographie „Benedikt XVI. – Ein Leben“ nachzulesen (S. 938).

Einer Einlassung wie jener von Benedikt kann Bischof Oster wenig abgewinnen. Das Dokument habe eher „den Charakter einer juristischen Verteidigungsschrift“ als dass sie „sprachlich und geistig-geistlich das gewohnte Ratzinger-Niveau“ habe. Der Versuch, den emeritierten Papst gegen alle möglichen Anschuldigungen „mit juristischen Mitteln möglichst untadelig aussehen zu lassen“ sei heute nicht mehr passend. „Zu sehr waren und sind wir alle auch Teil eines Systems – und Erzbischof Ratzinger war es damals auch“, schreibt er wörtlich. In diesem System habe es allzu lange fast kein Interesse am konkreten Schicksal von missbrauchten Menschen gegeben, betont er durchaus selbstkritisch.

Bei den drei weiteren Fälle in welchen die Kanzlei WSW Ratzinger Fehlverhalten vorwerfe, habe dieser den damals üblichen Umgang mit diesen Fragen an den Tag gelegt. „Üblich“ heiße aber nicht, dass es nach heutigen Maßstäben gut sei, betont Oster. Er könne im Vorgehen Benedikts aber keinen Versuch einer Vertuschung erkennen.

Alle hätten im Verhältnis zu den Missbrauchsopfern Lernbedarf gehabt und hätten ihn bis heute. Joseph Ratzinger sei einer der ersten in Rom gewesen, die das erkannt hätten. Als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation habe er „an entscheidender Stelle sehr vielen geholfen, es besser zu sehen – durch konkrete, wirksame Maßnahmen und durch viele Gespräche mit Betroffenen und ein hartes Urteil über die Täter.“ Dabei habe er im Vatikan Widerstände überwinden müssen, schreibt Oster.

Seine persönliche Wertschätzung für den emeritierten Papst bleibe unverändert. Wörtlich schreibt er: „Ich sehe den oder die Fehler, ich sehe den alten Mann und ich sehe seine Lebensleistung (auch in der innerkirchlichen Bekämpfung von sexuellem Missbrauch!) – und meine sachlich begründete Wertschätzung für ihn bleibt dadurch unverändert. Und persönlich mag ich ihn immer noch genauso.“

 

Henryk M. Broder bei SERVUS.TV - Jede Katastrophe fängt klein an https://rumble.com/vtsipl-jede-katastrophe-fngt-klein-an.html

 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI.

  1. Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
  2. Gänswein leitet Messe im Petersdom zum Gedenken an Benedikt XVI.
  3. Die Eucharistiefeier, ein Werk des »Christus totus«
  4. Jesus geht in die Nacht hinaus
  5. Was war das Problem bei der „Regensburger Rede“?

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden

Oster

  1. ZDF: „Am Feiertag #Fronleichnam gedenken viele ihrer Toten“
  2. Bischof Oster skeptisch zu synodalen Veränderungswünschen
  3. Bischof Oster: Zölibat lässt sich nur aus dem Glauben heraus verstehen
  4. Teilnahme an Klimademo: Kritik aus der CSU an Bischof Oster
  5. Passauer Bischof warnt vor Kirchenspaltung






Top-15

meist-gelesen

  1. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  2. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  3. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  4. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  5. Und ewig lockt die Macht
  6. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  7. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  8. Papst Pi
  9. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  10. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  11. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  12. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  13. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  14. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  15. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz