Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  2. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  3. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  7. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  8. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  9. "Hassprediger und Hofnarr"
  10. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  11. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  12. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  13. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  14. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  15. Polnische Bischofskonferenz: „Wir appellieren um Respekt vor dem hl. Johannes Paul II.“

IMABE-Institut: Neuer Proteinimpfstoff ethisch vertretbar

15. Jänner 2022 in Prolife, 51 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Novavax" kommt ebenso wie die mRNA-Vakzine ohne embryonale Zelllinien in Entwicklung und Erzeugung aus


Wien (kath..net/KAP) Das kirchliche Bioethik-Institut IMABE hat anlässlich der zu Weihnachten erfolgten Zulassung des Proteinimpfstoffes Novavax in Österreich seine ethische Einschätzung der derzeit verfügbaren Vakzine aktualisiert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage nach dem Einsatz von Zellkulturen aus humanen Zelllinien bei der Entwicklung, Herstellung oder Testung der Impfstoffe gegen SARS-COV2-Virus. Da diese auf Gewebe von menschlichen Föten zurückgehen, die vor Jahrzehnten abgetrieben wurden, habe dies in manchen Kreisen zu einer Verunsicherung geführt, ob die Verwendung dieser Impfstoffe ethisch vertretbar sei, heißt es in einer Kathpress übermittelten Stellungnahme vom Freitag.

Kurz gefasst geht daraus hervor, dass Novavax in diesem speziellen Punkt den gängigen mRNA-Impfstoffen entspricht: Anders als bei Vektorimpfstoffen, würden keine menschlichen Zelllinien in der Herstellung verwendet, sondern kämen nur in der Testphase zur Anwendung. Festgehalten wird mit Verweis auf eine maßgebliche Richtlinie des Vatikan auch, dass Katholiken alle als klinisch sicher und wirksam anerkannten COVID-Impfstoffe in Anspruch nehmen dürfen und sie nicht aus Gewissensgründen meiden müssen. Bestünden dennoch moralische Bedenken, könne man in Österreich dank der Auswahlmöglichkeit den mRNA-Präparaten - sprich, Biontech-Pfizer und Moderna - sowie dem laut Ankündigungen ab Ende Jänner erhältlichen Proteinimpfstoff - Novavax - den Vorzug geben.


Im Dezember 2020 hatte die römische Glaubenskongregation alle derzeit anerkannten Covid-Impfstoffe als "sicheren Gewissens" verwendbar bezeichnet. Die Inanspruchnahme einer solchen Impfung bedeute keinesfalls - und zwar weder direkt noch indirekt - eine "formale Mitwirkung an der Abtreibung, aus der die Zellen, mit denen die Impfstoffe hergestellt wurden". Diese Position ist nicht neu, wird in der IMABE-Stellungnahme hervorgehoben, sondern war vom Vatikan schon 2005 und 2008 in Hinblick auf andere Impfstoffe wie etwa für Masern-Mumps-Röteln, Tollwut und Windpocken vertreten worden.
Begründet wird diese Einschätzung seitens der Glaubenskongregation damit, dass die derzeit zugelassenen Corona-Impfstoffe weder Zellen abgetriebener Föten noch sonstige Bestandteile wie etwa DNA oder RNA von diesen enthalten und auch keine weiteren Abtreibungen voraussetzen. Die eingesetzten Zelllinien stammen vielmehr aus Föten, die in der Zeit zwischen 1960 und 1985 abgetrieben wurden, seither wurden sie im Labor kontinuierlich vermehrt. Die Embryonen, aus denen diese Zelllinien stammen, wurden nicht extra dafür abgetrieben, weshalb die Glaubenskongregation in Summe keinen Kausalzusammenhang zu Abtreibungen erkennt.

Unterschiede zwischen Vakzinen

Hinsichtlich der Verwendung von Zelllinien humanen fetalen Ursprungs gibt es leichte Unterschiede zwischen den Impfstoffen. Vektorbasierte Vakzine verwenden im Entwicklungs- und Erzeugungsprozess für die Vermehrung des abgeschwächten Virus solche Zelllinien, da sie bestimmte Vorteile gegenüber tierischen Zelllinien - wie etwa schnelleres Wachstum des Erregers oder Ausschluss von Verunreinigungen - aufweisen. Direkt im Vakzin enthalten sind die Zelllinien auch hier nicht, da die Viren anschließend gereinigt werden. Bei der Technik von mRNA-Impfstoffen sind embryonale Zelllinien hingegen überflüssig, weshalb diese bei den Vakzinen von Biontech-Pfizer und Moderna weder in der Entwicklung noch in der Herstellung im Einsatz sind. Dies gilt auch für den Protein-Impfstoff Novavax, betont das IMABE-Institut.

Unabhängig davon werden humane Zelllinien jedoch mitunter auch als Kontrollmedium für In-vitro-Tests verwendet, um mögliche Nebenwirkungen und die Sicherheit für den Menschen zu prüfen. Dies treffe bei allen derzeit in Österreich zugelassenen Impfstoffen - auch bei Novavax - zu, ebenso aber auch bei Arzneimitteln, heißt es in der IMABE-Stellungnahme. Wohl gibt es Impfstoffe, die in keiner Phase der Entwicklung, Produktion und Testung eine der fetalen Zelllinien verwenden, wie im Juni 2021 das US-amerikanische Charlotte-Lozier-Institute auf dessen Website (www.lozierinstitute.org) anhand einer Übersicht der damals am weitesten fortgeschrittenen Covid-19-Impfstoffe mit deren jeweiligen Projektphasen aufgezeigt hat. Eine Zulassung eines solchen Vakzins ist jedoch derzeit nicht absehbar.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  3. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  4. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  5. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  6. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  7. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  8. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  9. "Hassprediger und Hofnarr"
  10. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  11. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  12. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"
  13. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  14. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf
  15. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz