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Moskauer Patriarchat errichtet neue Diözesen in Afrika

2. Jänner 2022 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Russisch-orthodoxe Kirche geht damit auf direkte Konfrontation mit dem Patriarchat von Alexandrien, weil dieses im Kirchenkonflikt um die Ukraine auf der Seite Konstantinopels steht.


Moskau (kath.net/ KAP)

Die Heilige Synode des Moskauer Patriarchats hat am Mittwoch eine Resolution zur Schaffung von zwei Diözesen und einem Exarchat in Afrika verabschiedet. Zusätzlich wurden "102 Kleriker des Patriarchats von Alexandrien aus acht afrikanischen Ländern" in die eigene russisch-orthodoxe Zuständigkeit aufgenommen. Moskau geht damit auf offenen Konfrontationskurs zum Patriarchat von Alexandrien, dessen Jurisdiktionsbereich sich auf ganz Afrika erstreckt, weil sich Patriarch Theodoros von Alexandrien im innerorthodoxen Kirchenkonflikt um die Ukraine auf die Seite Konstantinopels gestellt und die Orthodoxe Kirche der Ukraine offiziell anerkannt hat,

In der Ukraine gibt es zwei miteinander konkurrierende orthodoxe Kirchen. Die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU), die Anfang 2019 von Patriarch Bartholomaios die Unabhängigkeit (Autokephalie) verliehen bekam, und die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats, die innerhalb der Russisch-orthodoxen Kirche autonomen Status hat, letztlich aber Teil des Moskauer Patriarchats ist. Moskau hat nach der Gewährung der Autokephalie an die OKU die Kirchengemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat ausgesetzt. Die OKU wurde bisher neben dem Ökumenischen Patriarchat nur von der Griechisch-orthodoxen Kirche Griechenlands, dem Patriarchat von Alexandrien und der Orthodoxen Kirche Zyperns anerkannt. Alle anderen orthodoxen Kirche stehen im Konflikt eher aufseiten Moskaus oder bemühen sich um Neutralität.


Schon bei der Sitzung des Moskauer Synods am 23./24. September wurde beschlossen, die Gründung eigener afrikanischer Kirchenstrukturen zu prüfen. Offizieller Anlass dafür waren zahlreichen Appelle von Geistlichen der Orthodoxen Kirche von Alexandrien an den Moskauer Patriarchen Kyrill, sie aufzunehmen. Sie würden es "nicht ertragen, mit den Schismatikern der OKU in Gemeinschaft zu stehen". Erzbischof Leonid von Vladikavkaz und Alania wurde vom Moskauer Synod beauftragt, dem Gremium nach sorgfältiger Prüfung der eingegangenen Appelle Vorschläge für die weitere Vorgangsweise zu unterbreiten.

 

Moskau legt Zurückhaltung ab

Erste Appelle von Geistlichen aus Afrika an Moskau gab es schon 2020. Zunächst reagierte die Russische Orthodoxe Kirche zurückhaltend auf die Bitten, in der Hoffnung, dass Patriarch Theodoros seine Entscheidung ändern würde und die Bischöfe der Kirche von Alexandria die Legalisierung des ukrainischen Schismas nicht unterstützen würden.

Zuvor hatte schon im November 2019 der Patriarch von Alexandrien mit zwei Hierarchen der OKU im Phanar in Konstantinopel konzelebriert. Am 13. August 2021 konzelebrierte Theodoros schließlich mit Patriarch Bartholomaios und Metropolit Epiphanius, dem Oberhaupt der OKU, auf der türkischen Insel Imbros und sicherte der neuen Autokephalkirche seine volle Unterstützung zu. Die Konzelebration und Kommemorierung des Namen des Kirchenoberhaupts im Gottesdienst sind in der Orthodoxie die öffentlichen Zeichen für die Anerkennung einer anderen selbstständigen (autokephalen) Kirche.

Moskau kritisierte infolge nicht nur die Konzelebration, sondern auch, dass kein einziger Hierarch des Patriarchats von Alexandrien seine Ablehnung der Entscheidung des Patriarchen zum Ausdruck gebracht habe, mit der OKU in Gemeinschaft zu treten. Kyrill I. hörte auf, während seiner Gottesdienste des Patriarchen Theodoros zu gedenken.

 

"Ukrainische Schismatiker"

Die Töne wurden immer schärfer: Im Oktober sagte Metropolit Hilarion Alfejew von Volokolamsk in seiner regelmäßigen Fernsehsendung "Kirche und Welt" im Sender "Russia-24", dass die  Russische Orthodoxe Kirche keinen Grund mehr habe, die Appelle der Kleriker des alexandrinischen Patriarchats abzulehnen", nachdem der alexandrinische Patriarch mit "ukrainischen Schismatikern" konzelebriere. Denn: "Wenn ein Hierarch mit einem Schismatiker konzelebriert, fällt er selbst ins Schisma. (...) Leider lassen die kirchlichen Vorschriften keine andere Auslegung zu."

Die Entscheidung der Synode kam also alles andere als unerwartet, wird aber auch von so manchen grundsätzlichen Unterstützern Moskaus kritisch gesehen. Der Schritt nach Afrika würde das wesentliche Argument gegen das Vorgehen Konstantinopels in der Ukraine untergraben. Denn letztlich stelle es auch nichts anderes als ein Eindringen in den Jurisdiktionsbereich einer anderen autokephalen Kirche dar, also genau das, was Moskau dem Ökumenischen Patriarchat vorwirft.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Salpeter 12. Jänner 2022 
 

Diese Machtspielchen innerhalb der Kirche sind das größte Übel. Unser Herr Jesus hat das strengstens verboten!
Denkt denn keiner dieser Potentaten an das kommende Gericht?


0
 
 Stephaninus 2. Jänner 2022 
 

Orthodoxie als Beispiel?

Vor ein paar Tagen schreib der Schriftsteller Mosebach, er schiele zur Orthodoxie, wobei unklar blieb, was er genau damit meinte. Hier wird einmal mehr offenkundig, dass auch die Orthodoxie von grossen Problemen zerrissen ist. Das alles wirkt auf Aussenstehende, die Christus suchen, abschreckend und abstossend. Schade!


0
 
 golden 2. Jänner 2022 
 

Tja, welcher Geist ist es wohl, der da spaltet ?

Ich bete für die Einheit der Christen gemäß dem gebet Jesu in Johannes 17- orthodoxer geht nicht.


0
 
 girsberg74 2. Jänner 2022 
 

Das Moskauer Patriarchat verletzt um der Macht willen

sein eigenes Prinzip.

Anders gesagt: Wenn es um Machterhaltung beziehungsweise um Machtzuwachs geht, ist jedes Mittel recht.


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