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"Hier kam offenbar ein Element persönlicher Rache ins Spiel"

30. Dezember 2021 in Aktuelles, 61 Lesermeinungen
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Martin Mosebach, der bekannte deutsche Schriftsteller, hat in einem Interview mit der "Welt" schwere Kritik an Papst Franziskus geübt - Wenn Franziskus daher Hand an die Tradition lege, könne dieser die Gläubigen nicht mehr zum Gehorsam verpflichten


Frankfurt (kath.net)

Martin Mosebach, der bekannte deutsche Schriftsteller, hat in einem Interview mit der "Welt" schwere Kritik an Papst Franziskus geübt. Mosebach gilt als Anhänger der sogenannten "Alten Messe" und ist über das Motu proprio von Franziskus zur Feier der Alten Messe "not amused". Durch die Anordnung von Franziskus sei dies künftig dem Gutdünken des jeweiligen Ortsbischofs überlassen. Er habe so einen Schritt von Franziskus durchaus "angesichts der Persönlichkeit des herrschenden Papstes und der Agenda der Leute in seiner Umgebung" durchaus für möglich gehalten. Er selber dachte aber, dass der Papst damit noch bis nach dem Tod von Benedikt XVI. wartet. "Hier kam offenbar ein Element persönlicher Rache ins Spiel.", meint Mosebach.


Laut dem Schriftsteller habe Franziskus Benedikt XVI. nicht verziehen, dass dieser Anfang 2020 den Ausgang der Amazonassynode beeinflusst und ihm die eigentlich erwünschte Aufhebung des Pflichtzölibats verhagelt habe. "Das hat Franziskus sehr zornig gemacht. Nun hat er sich revanchiert, indem er gegen die Alte Messe vorgegangen ist, also die Liturgie, die ein Herzensanliegen von Benedikt war und die er ausdrücklich rehabilitiert hatte.", meint Mosebach.

Angesprochen auf das Thema Gehorsam und ob dies nicht auch für konservative Katholiken gelte, erklärt der Schriftsteller, dass der Papstamt eben keine absolute Monarchie sei und dies auch in seinem Unfehlbarkeitsanspruch strengstens an die Tradition sei. Wenn Franziskus daher Hand an die Tradition lege, könne dieser laut Mosebach die Gläubigen nicht mehr zum Gehorsam verpflichten.

Mosebach zeigt sich in dem Interview auch überzeugt, dass der Verlust von Religion ein Land destabilisiere. "Wenn der Glaube wegbricht, dass der Mensch nicht die höchste und letzte Instanz ist, wird es finster." Der Autor erinnert dann an den Verlust von Geschichte, von dem Bewusstsein, sich selbst als Glied einer langen Kette zu erleben, als Erbe. "Wenn wir heute Christen sind, dann weil unsere Ur-Ur-Urgroßeltern schon Christen waren. Die Kette dieser Überlieferung reicht bis zurück ins Heilige Land. Ohne diesen Hallraum der Vergangenheit kann ich mir den Menschen nur als schemenhafte Existenz vorstellen.", so Mosebach.

Mosebach frage sich auch manchmal, ob er noch eine weiteren Franziskus ertrüge. Sein Blick gehe auch zu den Orthodoxen. Dort zeige sich, dass eine große Kirche gibt, die die Tradition des ersten Jahrtausends bewahre. "Was immer sich Verkehrtes in der katholischen Kirche tut, es kann die gesamte Kirche Christi nie bis ins Mark beschädigen. Sie hat in den Orthodoxen das Gegenbeispiel vor sich, an dem sie sich messen lassen muss und an dem sie sich korrigieren kann."


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