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Entsetzen nach Tötung von Ordenspriester in Frankreich

10. August 2021 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
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Staatspräsident Macron und Kirchenvertreter würdigen Montfort-Missionare-Provinzial Olivier Maire - Tatverdächtiger auch mutmaßlicher Brandstifter in Kathedrale von Nantes


Paris (kath.net/KAP) Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat dem am Montag in Saint-Laurent-sur-Sevre im westfranzösischen Department Vendee getöteten katholischen Ordenspriester Olivier Maire im Namen "der ganzen Nation" seinen Tribut gezollt. Der Provinzial der Montfort-Missionare habe Großzügigkeit und Nächstenliebe sogar in seinen Gesichtszügen getragen, erklärte Macron und drückte der Ordensgemeinschaft und "allen Katholiken in Frankreich" sein Mitgefühl aus. "Der Schutz derer, die glauben, hat Priorität." Auch Premierminister Jean Castex äußerte "tiefe Bestürzung" und "Mitgefühl".

Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Eric de Moulins-Beaufort, schrieb in einer ersten Reaktion auf Twitter von einem "schrecklichem Drama". Pater Maire habe "bis zum Ende in der Nachfolge Christi gelebt, in der bedingungslosen Aufnahme aller", erklärte der Erzbischof von Reims. "Während ich darauf warte, dass die Ermittlungen mehr Informationen liefern, bete ich für seine Familie und seine Glaubensbrüder. Ich bete für die gesamte Bevölkerung, die durch diese Tragödie traumatisiert ist."

Auch die Französische Ordenskonferenz Corref und der Ortsbischof der Diözese Lucon, in der der getötete Provinzial lebte, drückten ihr Entsetzen sowie einen "tiefem Schmerz und Trauer" aus. Ebenso äußerte der Generalsekretär und Sprecher der Bischofskonferenz, Hugues de Woillemont, "Schmerz und Unverständnis" über die Tat. Pater Marie sei ein Priester ganz nach dem Vorbild des Guten Hirten gewesen, unterstrich der Erzbischof von Rennes, Pierre d'Ornellas: "Ich weiß, wie groß seine Güte war."


Tatverdächtiger auch Nantes-Brandstifter

Wie französische Medien berichteten, hatte sich am Montagvormittag ein 39-jähriger Mann mit ruandischem Pass der örtlichen Polizei gestellt und die Tat im Provinzhaus der Montfort-Missionare in Saint-Laurent-sur-Sevre zugegeben. Demnach handelt es sich um jenen Mann, der im vergangenen Jahr verdächtigt wurde, den Brand in der Kathedrale von Nantes gelegt zu haben. Er war anschließend unter richterliche Aufsicht gestellt worden und den Angaben zufolge in psychiatrischer Behandlung.

Pater Maire hatte den Verdächtigen laut Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft vor einigen Monaten aufgenommen. Zuletzt sei der mutmaßliche Täter einen Monat lang in der Psychiatrie behandelt und am 29. Juli entlassen worden.

Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin besuchte am Montagabend den rund 60 Kilometer von Nantes entfernten Tatort. Er sprach zuvor von einem "dramatischen Mord". Laut Medienberichten wurde Pater Maire durch Schläge getötet. Der Leichnam des Geistlichen wurde in den Gemeinschaftsräumen des Ordenshauses entdeckt.

Die Behörden ordneten eine Autopsie an, um die Todesursache zu klären. Aus der zuständigen Staatsanwaltschaft von La Roche-Sur-Yon hieß es, dass ein Ermittlungsverfahren wegen "vorsätzlicher Tötung" eingeleitet worden sei und dass in diesem Fall zunächst "kein Motiv in Verbindung mit einem terroristischen Motiv" aufgetaucht sei.

In Frankreich entbrannte infolge der Tat umgehend ein politischer Streit über den Umgang mit Asylsuchenden. Die Vorsitzende der migrationskritischen Partei "Rassemblement National", Marine Le Pen, prangerte den Umgang der Behörden mit dem Verdächtigen an. "In Frankreich kann man ein illegaler Einwanderer sein, die Kathedrale von Nantes in Brand setzen, nie abgeschoben werden und dann wieder straffällig werden, indem man einen Priester ermordet", so die Rechtspopulistin, die für die französischen Präsidentschaftswahlen 2022 kandidiert.

Innenminister Darmanin warf Le Pen vor, "zu polemisieren, ohne die Fakten zu kennen". "Dieser Ausländer konnte trotz seines Abschiebebefehls nicht abgeschoben werden, solange seine juristische Beaufsichtigung nicht aufgehoben war", schrieb er auf Twitter.

Getöteter Pater seit 2011 Provinzial

Auch der Generalobere der Gesellschaft Marias (Montfortaner Patres), Pater Luiz Augusto Stefani, bestätigte derweil in einem Schreiben an die Mitglieder Ordensgemeinschaft, die "traurige und schreckliche Nachricht" von der "abscheulichen Ermordung" Olivier Maires und sprach von einem "großen Verlust" für die Kongregation.

Der getötete Montfortaner-Provinzial war 60 Jahre alt. 1961 in Besancon geboren, legte er 1986 im Alter von 25 Jahren seine feierliche Profess ab. 1990 wurde er zum Priester geweiht und ging anschließend nach Uganda, um dort Novizenmeister seiner Gemeinschaft zu werden. Nach vielen Jahren in Afrika lebte Maire von 2005 bis 2011 in Rom, wo er in der Ordenszentrale der Montfort-Missionare tätig war.

Zuletzt wirkte Pater Maire seit 2011 als Provinzial der Montfortaner Patres in Frankreich. Der Gemeinschaft gehören knapp 800 Mitglieder an, die in 33 Ländern auf allen Kontinenten tätig sind. Ihr Gründer ist der Heilige Ludwig-Maria Grignion von Montfort (1673-1716), der an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert als Volksmissionar im Westen Frankreichs predigte.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Pater Maire (c) Diözese von Luçon


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