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Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

8. Juli 2021 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: die Berufung zum Priesterdienst. Angezogensein und Betroffensein. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Donnerstag der 14. Woche im Jahreskreis: die Berufung, die Begegnung mit Christus und der Priester:

“Die Berufung des Herrn in den Dienst ist keine Frucht besonderer Verdienste, sondern sie ist ein Geschenk, das man annehmen und dem man entsprechen muß, indem man sich nicht einem eigenen Plan widmet, sondern dem Plan Gottes, in großherziger und uneigennütziger Weise, damit er nach seinem Willen über uns verfügen kann, auch wenn dieser vielleicht nicht unseren Wünschen nach Selbstverwirklichung entspricht.”

“Als Priester dürfen wir nie vergessen, daß der einzige rechtmäßige Aufstieg zum Hirtendienst nicht durch den Erfolg geschieht, sondern durch das Kreuz.”

“Und wenn man euch nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, geht weg aus jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen! Amen, ich sage euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als dieser Stadt”.

“Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe!  Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.  Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel! Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert.  Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann entbietet ihm den Gruß. Wenn das Haus es wert ist, soll euer Friede bei ihm einkehren. Wenn das Haus es aber nicht wert ist, dann soll euer Friede zu euch zurückkehren. Und wenn man euch nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, geht weg aus jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen! Amen, ich sage euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als dieser Stadt” (Mt 10,7-15).


Benedikt XVI., aus der Predigt bei der Vesper zur Eröffnung des Studienjahres der Päpstlichen Universitäten Roms (4. November 2011):

Bei der Berufung zum Priesteramt steht die Begegnung mit Jesus und das Angezogensein, das Betroffensein von seinen Worten, von seinem Handeln, von seiner Person an erster Stelle. Es bedeutet, inmitten vieler Stimmen seine Stimme erkannt zu haben und mit Petrus zu antworten: »Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes« (Joh 6,68–69). Man ist gleichsam von der Ausstrahlung des Guten und der Liebe, die von ihm ausgeht, erreicht worden und spürt, daß man davon umgeben ist und so sehr daran teilhat, daß man wie die beiden Emmausjünger bei ihm bleiben – »bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend« (Lk 24,29) – und der Welt das Evangelium verkünden möchte. Gott, der Vater, hat den ewigen Sohn in die Welt gesandt, um seinen Heilsplan zu verwirklichen. Christus Jesus hat die Kirche eingesetzt, damit sich das Heilswirken in der Zeit fortsetzt. Die Berufung der Priester hat ihre Wurzel in diesem Wirken des Vaters, das in Christus durch den Heiligen Geist verwirklicht wird. Der Diener des Evangeliums ist also jener, der sich von Christus ergreifen läßt, der bei ihm »bleibt«, der in Einklang, in enge Freundschaft mit ihm tritt, damit alles erfüllt wird »wie Gott es will« (1 Petr 5,2), wie es seinem liebenden Willen entspricht, mit großer innerer Freiheit und mit tiefer Freude im Herzen.

An zweiter Stelle ist er berufen, Verwalter der Geheimnisse Gottes zu sein, »nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung«, sagt der hl. Petrus in der Lesung dieser Vesper (ebd.). Man darf nie vergessen, daß der Zugang zum Priestertum durch das Sakrament, die Weihe, geschieht. Das bedeutet, sich dem Wirken Gottes gegenüber zu öffnen und täglich die Entscheidung zu treffen, sich selbst für ihn und für die Brüder hinzugeben, gemäß dem Wort des Evangeliums: »Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben« (Mt 10,8). Die Berufung des Herrn in den Dienst ist keine Frucht besonderer Verdienste, sondern sie ist ein Geschenk, das man annehmen und dem man entsprechen muß, indem man sich nicht einem eigenen Plan widmet, sondern dem Plan Gottes, in großherziger und uneigennütziger Weise, damit er nach seinem Willen über uns verfügen kann, auch wenn dieser vielleicht nicht unseren Wünschen nach Selbstverwirklichung entspricht. Zu lieben gemeinsam mit ihm, der uns zuerst geliebt und sich ganz hingeschenkt hat, bedeutet, bereit zu sein, sich hineinnehmen zu lassen in seinen Akt der vollkommenen und allumfassenden Liebe zum Vater und zu jedem Menschen, der auf dem Kalvarienberg vollbracht wurde. Als Priester dürfen wir nie vergessen, daß der einzige rechtmäßige Aufstieg zum Hirtendienst nicht durch den Erfolg geschieht, sondern durch das Kreuz.

In dieser Logik bedeutet Priester zu sein, Diener zu sein, auch durch die Vorbildlichkeit des Lebens. »Seid Vorbilder für die Herde«, lautet die Aufforderung des Apostels Petrus (1 Petr 5,3). Die Priester sind Verwalter der Heilsmittel, der Sakramente, insbesondere der Eucharistie und der Buße. Sie verfügen nicht nach eigenem Ermessen darüber, sondern sind ihre demütigen Diener zum Wohl des Gottesvolkes. Es ist also ein Leben, das zutiefst von diesem Dienst geprägt ist: vom aufmerksamen Sorgetragen für die Herde, von der treuen Feier der Liturgie und von der eifrigen Fürsorge für alle Brüder, besonders für die armen und notleidenden. Indem er diese »Hirtenliebe« nach dem Vorbild Christi und mit Christus lebt, an welchen Ort auch immer der Herr ihn beruft, kann jeder Priester sich selbst und seine Berufung in ganzer Fülle verwirklichen.

 


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