Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  15. Der Teufel sitzt im Detail

„Monseigneur, hast du meinen Euro erhalten?“

17. Juni 2021 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pariser Erzbischof Michel Aupetit erzählt voller Begeisterung, wie ihm ein vierjähriges Kind sein Geldstück für die Kathedrale Notre Dame spendete – Er betont erneut Unantastbarkeit des menschlichen Lebens. Von Juliana Bauer


Paris (kath.net) Aus Anlass des 25jährigen Bestehens der Enzyklika Evangelium Vitae von Papst Johannes Paul II. fand am 5. Juni mit Verspätung das so genannte Festival des Lebens in Saint-Etienne du Mont in Paris statt (geplant war dieses am 14.November 2020, es wurde jedoch durch die Covid-Maßnahmen – zunächst – zunichtegemacht).

In seiner Predigt widmete Erzbischof Aupetit auch hier wieder dem Tagesevangelium einige Gedanken (Mk 12,38-44). Der Bericht über die arme Witwe, die dem Jerusalemer Tempel ihre beiden letzten Münzen spendete, rief bei Michel Aupetit einige Erinnerungen wach, die mit dem Brand und der begonnenen Restaurierung der Kathedrale Notre Dame in Verbindung stehen. „Da waren die überaus großen Spender, die 100 Millionen, 200 Millionen Euro gaben, die zweifelsohne die Kathedrale restaurieren werden. Aber“, dann erzählt Michel Aupetit ein zutiefst bewegendes Erlebnis, welches er auch bei der Ausstellungseröffnung der Kindermalereien zu Notre Dame im vergangenen Jahr strahlend berichtete, „ich erinnere mich besonders an diesen kleinen, vierjährigen Jungen, der zu mir kam und sagte: ‚Monseigneur, hast du meinen Euro erhalten‘? Oder an jenen anderen, der zu mir sagte: ‚Es ist mein 8. Geburtstag. Ich bat meine Freunde, mir kein Geschenk zu machen, sondern etwas für Notre-Dame zu geben.“ Wenngleich der Erzbischof hier einen Bezug zu den Armen herstellt, von denen Jesus spricht, von denen, „die alles geben, was sie haben“, so stellt er den Christen wie Nicht-Christen diese Kinder gerührt wie begeistert gleichermaßen als Vorbild hin.


Michel Aupetit kehrt zurück zur Witwe im Tempel. Er weist auf deren Glauben hin, auf ihr Gottvertrauen, das ihr als einziges geblieben ist. Darauf, dass sie sich ganz“ in die Hand des Herrn gab…“ Dieses Vertrauen erläutert er seinen Gläubigen: „Sein Leben in die Hände Gottes zu legen bedeutet, sein Leben dem Einen anzuvertrauen, der es uns gegeben hat. Denn alles Leben kommt vom Herrn.“ Als eine Art Gegenprojekt nennt er das von der heutigen Auffassung geprägte Verhalten so vieler Menschen: „In unserer Zeit wollen wir die totale Kontrolle über unser Leben erlangen, was zwangsläufig zur Kontrolle über unseren Tod führt. Wir sehen es bei den Unterstützern der Sterbehilfe. Diese glauben, dass sie ihr Leben nur sich selbst verdanken. Sie finden, sein Leben zu ertragen, es auf sich zu nehmen, sei unerträglich… Für sie geht es darum, ihr Leben zu kontrollieren…“ Und fragt dann: „Ist das die einzige Wahl: es zu beherrschen oder es zu erdulden?“ Um anschließend eine schlichte, von Vertrauen getragene Antwort zu geben: „Mir scheint, es gibt noch eine andere: es zu beherrschen oder zu danken. Danken heißt, sein Leben demjenigen anzuvertrauen, der es uns geschenkt hat.

Danken bedeutet, zu glauben, dass der, der es uns gegeben hat, Gutes für uns will und dass das Leben in sich gut ist.“ Das Gute, das Positive des Lebens erkenne man vor allem dann, wenn es zur Liebe führe. Gemäß dem Wort Jesu: „Es gibt keine größere Liebe, als sein Leben hinzugeben für den, den man liebt“ (Joh. 15,13). Es gehe letztendlich nicht um Leiden, sondern darum, zu lieben, denn wie Johannes weiter überliefert, mache Christus seinen Jüngern Wesentliches klar: „Mein Leben, niemand nimmt es von mir, sondern ich selber gebe es.“ (Joh. 10,18).

Abschließend zitiert Erzbischof Aupetit die entscheidenden Zeilen aus der Enzyklika Johannes Pauls II., die gerade in den heutigen Debatten um das Beherrschen-Wollen des Lebens, um das Beherrschen-Wollen des Menschen von der Geburt an bis zum Tod richtungsweisend sind und die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens betonen: „In seiner apostolischen Ermahnung sagte der heilige Johannes Paul II., dass wir vor der Wahl stünden, Diener oder Schiedsrichter des Planes Gottes zu sein. Die Kontrolle darüber heißt, sein Schiedsrichter zu werden. Der von Gott Beauftragte, Berufene tritt in Gottes Plan ein, sein Leben zu geben, indem er liebt, denn: ‚Gott allein ist Herr des Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende‘ (Evangelium Vitae Nr. 53).“

Homélies – Diocèse de Paris, Homélie de Mgr Michel Aupetit - Messe à St Etienne du Mont pour le Festival de la Vie (25 ans d’Evangelium Vitae), Samedi 5 Juin 2021
Vidéo: des dessins d’enfants embellissent le parvis de Notre Dame, Aleteia, 16 juin 2020
Übersetzung für kath net: Dr. Juliana Bauer

Nachtrag: Im vergangenen Jahr eröffnete Erzbischof Aupetit zum Weihetag der Kathedrale eine Bilderausstellung auf dem Vorplatz von Notre Dame. Diese zeigte wundervolle Malereien und kolorierte Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen, die die Pariser Bischofskirche darstellen. Der Erzbischof hatte 6000 Bilder von Kindern aus aller Welt erhalten; zahlreiche waren ausgesprochen künstlerische Werke.

Archivfoto Erzbischof Aupetit (c) Erzbistum Paris


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 girsberg74 17. Juni 2021 
 

Eine wunderschöne Geschichte

Es muss an Erzbischof Michel Aupetit liegen, dass ein Vierjähriger so zu ihm spricht.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde
  15. ,Mach dir keine Sorgen, Mama – Gott wird mich heilen!‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz