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"Forderungen evangelischer Theologen nach Suizidbeihilfe ist zynisch"

14. Jänner 2021 in Prolife, 2 Lesermeinungen
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Die CDL (Lebensschützer aus CDU/CSU) übt überaus scharfe Kritik an den Vorschlägen einiger evangelischer Theologen, in kirchlich-diakonischen Einrichtungen aktive Sterbehilfe zu ermöglichen.


Nordwalde (kath.net/CDL) Evangelische Theologen fordern in einer Stellungnahme, dass in kirchlich-diakonischen Einrichtungen der evangelischen Kirche die Suizidbeihilfe von der Kirche übernommen werden solle.

    Für die Christdemokraten für das Leben e. V. (CDL) nimmt deren Pressesprecherin, Susanne Wenzel, hierzu Stellung:

    „Die CDL verurteilt scharf den aktuellen Vorschlag führender evangelischer Theologen, die professionelle Suizidbeihilfe in Einrichtungen der evangelischen Kirche nicht nur zuzulassen und zu begleiten sowie diese sogar darüber hinaus auch selbst anzubieten. Nach Ansicht der Verfasser dieser ebenso überraschenden wie befremdlichen Stellungnahme müssten kirchliche Einrichtungen Orte sein, in denen Suizid auf „sichere und nicht qualvolle Weise“ vollzogen werden könne. Ferner könne so auch der geschäftsmäßigen Sterbehilfe die Grundlage entzogen werden, die nach dem mehr als unseligen Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 26. Februar 2020 in Deutschland erlaubt ist.


    Die Forderungen dieser Theologen Wirken in vielerlei Hinsicht nahezu zynisch. Die Verfasser scheinen ihr Ansinnen als ein Zeichen besonderer Barmherzigkeit zu verstehen, ignorieren aber im besten Falle die Gefahr, dass ein solches offenes, dauerhaftes "Suizidangebot" etwa in Pflegeheimen auch als indirekte Aufforderung verstanden werden könnte, davon auch tatsächlich in belasteten Situationen und aus Lebensmüdigkeit "unkompliziert" direkt vor Ort Gebrauch zu machen. Dies gilt erst recht dann, wenn das zweifelhafte Geschäft der Suizidhilfevereine quasi als „normale Behandlungsoption“ gleich von Pflegeeinrichtungen selbst als ethisch gleichwertig angeboten würde.

    Gerade vor dem Hintergrund der schlimmen und grausamen Vereinsamung alter und kranker Menschen in Pflegeeinrichtungen und auch in Krankenhäusern, die mit den derzeitigen Besuchsverboten besonders hart getroffen werden von den Corona-Bestimmungen der Regierung, ist der Vorschlag der Theologen mehr als schockierend. Vor allem jetzt aufkommende Suizidgedanken und –vorhaben sind im Wesentlichen der fatalen Corona-Situation geschuldet, wie erste Untersuchungen zeigen. Die Antwort darauf kann niemals die Einführung eines Angebotes für Suizidbegleitung und – durchführung in diesen Einrichtungen sein.

    Ferner ist es geradezu eine Diffamierung der Kräfte in Pflegeheimen und Krankenhäusern, wenn mit der Stellungnahme der Eindruck erweckt wird, die Menschen würden bisher im Sterben allein gelassen. Trotz Einsparungen im Gesundheitswesen und – auch ohne Corona - immer mehr an den Grenzen der Belastbarkeit arbeitender Pflegekräfte, setzen sie sich gegenwärtig und unermüdlich für die ihnen anvertrauten Menschen ein und sind bis zu deren letzten Atemzug für sie da. International gibt es kaum eine bessere Betreuung Sterbender als in den Pflegeheimen, in der Palliativversorgung und den Hospizen unseres Landes.

    Die CDL ist der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) dankbar, dass sie bereits klargestellt hat, dass es sich bei der Stellungnahme der Gruppe um eine Einzelmeinung innerhalb der EKD und nicht um die offizielle Linie der EKD handelt.

Christen begleiten beim Sterben, nicht beim Töten! Es gibt ein gutes Sterben, in dem Patienten nicht allein gelassen werden bis zum Schluss, ganz so, wie es die zahlreichen Palliativ- und Hospizangebote vorleben. Aber es kann kein gutes Töten geben! Das sollte auch den Verfassern der Stellungnahme bewusst sein.

    Es bleibt abzuwarten, wann der Bundestag die durch das Urteil des Bundesverfassungsgericht entstandene gefährliche Gesetzeslücke schließt und ob der Gesetzgeber wirklich in der Lage und willens ist, ein „legislatives Schutzkonzept“, wie von Gesundheitsminister Spahn angekündigt, aufzusetzen, das diesen Namen auch wirklich verdient.

    Menschen am Ende ihres Lebens zu töten ist kein sozialer oder medizinischer Fortschritt. Im Gegenteil. Es ist eine Bankrotterklärung der Gesellschaft in ihrem Umgang mit Leid.“

 


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