Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

"McCarrick-Bericht": US-Bischöfe geschockt und verärgert

12. November 2020 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vorsitzender Erzbischof Gomez: In neuem Vatikan-Untersuchungsbericht dargestellte Ereignisse "tragisches Kapitel" im Kampf der Kirche gegen Missbrauch in eigenen Reihen - Report unterstreiche "die Notwendigkeit, Buße zu tun"


Washington (kath.net/KAP) Die US-Bischöfe reagieren geschockt und verärgert auf die Erkenntnisse aus dem neuen Vatikan-Untersuchungsbericht über die Verfehlungen des früheren Kardinals Theodore McCarrick (90). Der Report unterstreiche "die Notwendigkeit, Buße zu tun", erklärte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez, am Dienstag (Ortszeit). Bei den in dem Bericht geschilderten Vorgängen handle es sich um "ein weiteres tragisches Kapitel im langen Kampf der Kirche, den Verbrechen des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche entgegenzutreten", so der Erzbischof von Los Angeles unmittelbar nach Veröffentlichung des mehr als 400 Seiten umfassenden Berichts.

In seiner Erklärung entschuldigte sich Gomez namens der Bischöfe bei den Opfern McCarricks. Ihnen gegenüber, aber auch ihren Familien sowie allen Opfern von Missbrauch in der Kirche drückte er seine "tiefe Trauer" aus. Erneut ermutigte der Bischofskonferenz-Vorsitzende auch dazu, Missbrauch den Strafverfolgungsbehörden und den kirchlichen Behörden zu melden.


Der Bericht über McCarricks moralische Verfehlungen sei "beispiellos", so Kardinal Joseph Tobin von Newark, wo McCarrick 15 Jahre lang als Erzbischof arbeitete. Als "schwierig und notwendig" charakterisierte der designierte Washingtoner Kardinal Wilton Gregory den McCarrick-Bericht. Er versprach, "mehr zu sagen", wenn er das Dokument genauer studiert habe - "insbesondere was unsere Erzdiözese Washington betrifft". In einer der politisch wichtigsten US-Diözesen war McCarrick von 2000 bis 2006 Erzbischof.

Der New Yorker Erzbischof Kardinal Timothy Dolan drückte in einer ersten Reaktion "tiefe und aufrichtige Trauer" gegenüber allen aus, die sexuellen Missbrauch erleben mussten. Ausdrücklich dankte er den Opfern, die sich 2018 gemeldet und der Erzdiözese ihre Leiden angezeigt hatten. Dolan nannte die vatikanische Untersuchung einen notwendigen Schritt, um zu verstehen, wie McCarrick in der Kirche so weit nach oben gekommen sei.

Wenige Tage vor Beginn der traditionellen Herbstkonferenz der US-Bischöfe hatte eine Untersuchungskommission am Dienstag nach zweijähriger Arbeit den Vatikan-Bericht über sexuellen Missbrauch und Amtsmissbrauch des einflussreichen Kardinals veröffentlicht, der über Jahrzehnte das Bild der katholischen Kirche in den USA prägte. Der Bericht stützt sich auf Dokumente mehrerer Vatikanbehörden, vier US-Diözesen, zweier US-Seminare und der US-Botschaft des Vatikan. Er wertet Aussagen von 90 Personen aus, darunter auch von Missbrauchsopfern McCarricks.

In dem Dokument geht es um die Frage, wie McCarrick über Jahrzehnte trotz zahlreicher Gerüchte und Hinweise auf sein Fehlverhalten in der Kirchenhierarchie so aufsteigen konnte. Im Ergebnis stellt die Untersuchung fest, dass an verschiedenen Stellen Verantwortliche über Hinweise hinweggesehen hätten und etwa auch der frühere Papst Johannes Paul II. bereits vor zwei Jahrzehnten darum gewusst habe. Den Darstellungen zufolge glaubte Johannes Paul II. jedoch den Unschuldsbeteuerungen McCarricks. Dies auch deshalb, so der Bericht, weil der Papst aus seiner Zeit in Polen Fälle von Verleumdungen gegen Kleriker kannte.

Erst als 2017 die erste konkrete Beschuldigung wegen Missbrauchs eines Minderjährigen in den 1970er Jahren in New York auftauchte, leitete der Vatikan ein Verfahren ein. An dessen Ende standen die Entlassung McCarricks aus dem Kardinalsstand im Juli 2018. Ein halbes Jahr später entließ Papst Franziskus den Ex-Kardinal auch aus dem Klerikerstand.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz