Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke kritisiert liturgische Änderungen nach dem II. Vatikanischen Konzil
  2. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  3. "Katholischer Medienpreis" der DBK für "korrektive Fake News"
  4. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  5. Offensichtlich geht es heute auch ohne Religion
  6. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  7. 'Ich bin Protestant und glaube an die Realpräsenz der Eucharistie'
  8. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  9. Die deutsche Versuchung, selbst ins Autoritäre abzugleiten!
  10. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule
  11. Sozialethiker Rhonheimer: Jesus war kein Kapitalismuskritiker
  12. USA werden im Jahr 2100 ein katholisches Land sein
  13. Das einzige Land mit der Bibel auf seiner Flagge
  14. „Schick diese Artikel gerne an alle neugierigen und fragenden Freunde weiter!“
  15. Wir sind hier, um der Welt zu erklären, dass auch Wladimir Putin für seine Verbrechen bezahlen muss"

Peter Seewald: „Integrierte Gemeinde“ hatte Ratzinger „umgarnt“ und als „Aushängeschild“ benutzt

27. Oktober 2020 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Ratzinger-Kenner hatte bereits in seiner Biographie von Benedikt XVI. die Integrierte Gemeinde kritisch dargestellt.


München (kath.net/pl) „Die langjährige Verbindung zu dieser Gruppe gehört zu den merkwürdigsten Beziehungen in der Biografie des späteren Papstes. Dass er in ihr eine jener neuen Initiativen sah, die einer überinstitutionalisierten Volkskirche frische Impulse liefern könnten, war sicherlich einer der Gründe für seine Offenheit. Zum anderen musste es ihn geradezu elektrisieren, dass sich hier ein katholisches Projekt zeigte, das vor allem auch eine verbesserte Verbindung zum Judentum anstrebte.“ Das schreibt Peter Seewald in seinem profunden Werk: „Benedikt XVI – Biographie“. „Führungsfiguren“ der „Integrierten Gemeinde“ hätten den Münchner Erzbischof Joseph Ratzinger seinerzeit „umgarnt“.
 

„Die »Integrierte Gemeinde« hingegen strebte an, die »Glaubenskraft der frühen Gemeinde« wiederzuerlangen und »eine differenzierte Kommunität« zu leben, wie es in einer programmatischen Schrift vom Juni 1969 hieß“, führt Seewald. „Letztendlich sei »der Auftrag für die Welt nur dann von der Kirche zu erfüllen, wenn sie Kontrastgemeinschaft ist, Salz für die Welt, nicht der Welt gleichförmig«. Ein Satz dieser Programmatik musste Ratzinger besonders ansprechen: »Am Anfang war nicht die Theologie, sondern die Gemeinschaft mit ihrer Erfahrung von Gottes Handeln an ihr.«“ Die katholische „Kommune-Bewegung“ habe bald über 1000 Menschen angezogen, „die als Laien und Priester, Ledige und Familien gemeinsam wohnen, arbeiten, beten und Eucharistie feiern wollten, in modernen Formen, ästhetisch ausgefeilt und stilsicher choreografiert“. Verstärkt wurde sie „durch namhafte Theologie-Professoren wie Gerhard Lohfink und Rudolf Pesch“, orientierte sich die Gruppe an moderner Exegese, den jüdischen Wurzeln des Christentums und an der Philosophie französischer Existenzialisten.“ 1978 wurde die Integrierte Gemeinde von den Kardinälen Johannes Degenhardt und Joseph Ratzinger als „apostolische Gemeinschaft legitimiert“.


Zwar habe es „viele gute Seiten an der Integrierten Gemeinde“ gegeben, aber auch „genügend schlechte“, diagnostizierte Seewald. „Und so ernsthaft und ehrlich das Gros der Mitglieder ihrem Glauben anhing, so sehr lief die Führung Gefahr, ins Sektenhafte abzurutschen.“ „Was Ratzinger betraf, organisierte man Begegnungen mit jüdischen Gelehrten, feierte Gottesdienste in demonstrativer Schlichtheit und kümmerte sich rührend um Schwester Maria und Bruder Georg. Innerorganisatorisch aber griffen Mechanismen wie: strengster Gehorsam, autokratische Hierarchien, Tribunale gegen Mitglieder und Verteufelung von Abtrünnigen, die kritische Fragen stellten.“ Die „Integrierte Gemeinde“ habe Ratzinger in seiner Zeit als Erzbischof von München und später als Präfekt der Glaubenskongregation „als Aushänge- wie als Schutzschild“ benutzt. Noch 2006, zu einem Zeitpunkt, zu dem Ratzinger allerdings längst auf Distanz gegangen war“, gab man einen Gedenkband mit dem Titel „30 Jahre Wegbegleitung – Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. und die Katholische Integrierte Gemeinde“ heraus.

kath.net-Buchtipp:
Benedikt XVI.
Ein Leben
Von Peter Seewald
Hardcover, 1184 Seiten
2020 Droemer/Knaur
ISBN 978-3-426-27692-1
Preis Österreich: 39.10 Euro

 

 


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Fink 27. Oktober 2020 
 

Gibt es nicht auch Gutes zu berichten über die Katholische Integrierte

Gemeinde ? Ich meine theologisch- spirituell- lebenspraktisch.
Klar ist, jede abgeschlossene Gruppe ist in Gefahr, von charismatischen, autoritären, dominanten Führungspersönlichkeiten entstellt zu werden. Da gilt es wachsam zu sein. Aber das gilt immer und überall! (ja, auch bei charismatischen Menschen skeptisch bleiben!)


1
 
 Mmh 27. Oktober 2020 
 

Mein Jesus Barmherzigkeit

Wie LifeSite mit Bezug auf die Herder Korrespondenz berichtet gehören die Professoren Ludwig Weimer und Achim Buckenmaier zur IG.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Bitte helfen SIE uns jetzt JETZT!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. 'Ich bin Protestant und glaube an die Realpräsenz der Eucharistie'
  4. Das einzige Land mit der Bibel auf seiner Flagge
  5. Kardinal Burke kritisiert liturgische Änderungen nach dem II. Vatikanischen Konzil
  6. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  7. "Katholischer Medienpreis" der DBK für "korrektive Fake News"
  8. Die deutsche Versuchung, selbst ins Autoritäre abzugleiten!
  9. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  10. USA: Dominican Sisters of St. Cecilia heißen dieses Jahr 21 Postulantinnen willkommen
  11. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  12. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  13. US-Erzdiözese Denver: Pfarreien nominieren 900 junge Männer für das Priestertum
  14. Wie zwei Konvertiten spannend den Glauben vermitteln
  15. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz