Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  4. R.I.P. Paul Badde!
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  8. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  11. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  12. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  13. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  14. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“
  15. Die unheimliche Allianz von Linksaußen und politischem Islam!

"Dann sind wir wohl schon eine Sekte"

15. Juni 2020 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Wie die meisten Bischöfe unserer Tage versteht sich Bischof Dieser darin, nicht die Lehre der Kirche in Fragen der Sittenlehre offensiv zu verkündigen und gegen Anfechtungen zu verteidigen." - Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Wenn der synodale Weg von DBK und „ZdK“ scheitere, so Bischof Dieser in einer Videoschalte mit Vertretern des bdkj, werde die Kirche zu einer Sekte. Das ist eine steile Aussage, da man, ohne allzu viel Phantasie zu bemühen, den Weg schon jetzt als gescheitert ansehen kann.

 

Letztendlich muss man den Vertretern des bdkj Respekt zollen, dass sie überhaupt noch mit einem Bischof über Sexualität sprechen. Die kirchliche Morallehre ist in einem solchen Maße in Vergessenheit geraten, dass es fast unmöglich ist, sie jemandem zu erklären, der nicht einen tiefgreifenden geistlichen Weg gegangen ist. Wer allein auf Grund schulischer Bildung seine moralische Vorstellung entwickelt muss dahin kommen, dass der einzig in dieser Gesellschaft gültige moralische Satz dieser ist: Alle sexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen in egal welcher Zahl und Konstellation sind dann und nur dann gut, wenn sie im gegenseitigen Konsens geschehen. Das ist erkennbar auch Linie des bdkj.

 

Wie sehr sich selbst Bischöfe an dieses Dogma des Zeitgeist anschmiegen wollen, sieht man daran, dass Bischof Dieser Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften als offizielles Handeln der Kirche nicht ausschließt oder „Beziehungen, die nicht in einer Ehe münden, als Versuch anerkannt würden, in Liebe mit einem Menschen zu leben und nicht als Sünde gesehen würden.“ In dem verzweifelten Versuch, noch irgendwie an diese Gesellschaft „anschlussfähig“ zu werden, wird wesentliches einfach aufgegeben. Man kann dem Bischof an dieser Stelle vielleicht nicht einmal mehr die Theologie des Leibes von Papst Johannes Paul II. empfehlen, weil es sinnlos wäre.


 

Wie die meisten Bischöfe unserer Tage versteht sich Bischof Dieser darin, nicht die Lehre der Kirche in Fragen der Sittenlehre offensiv zu verkündigen und gegen Anfechtungen zu verteidigen. Vielmehr sucht der Bischof den Ausweg darin, die Sünde zu relativieren. Gerade der Komplex rund um das sechste Gebot ist heftig umkämpft. Das war schon immer so und wird auch bis zur Parusie so bleiben. Die Kirche lehrt, dass jede sexuelle Handlung außerhalb der Ehe sündig ist. Der säkularen Gesellschaft ist das ein Dorn im Auge.

 

Unter dem öffentlichen Druck in Folge der kriminellen pädophilen Handlungen einer ganzen Reihe von Klerikern sieht sich der Episkopat offensichtlich genötigt, über Frauen, Sex, Macht und Amt zu diskutieren. Das Problem an der Sache ist nicht die Diskussion. Das Problem ist auch nicht die Synodalität. Eine Synode ist ein geistlicher Prozess in der Kirche, um in einer Frage der Lehre oder der Praxis der Kirche die Wahrheit zu erkennen. Im Gegensatz dazu ist der synodale Weg von DBK und „ZdK“ eine Diskussionsveranstaltung mit dem Ziel die Lehre der Kirche in einigen Punkten zu dekonstruieren und dem Zeitgeist anzupassen. Dazu gehört auch die angebliche Macht in der Kirche.

 

Wer in den letzten Wochen aufmerksam war, konnte feststellen, das Bischöfe ganz ohne ihre sonst unverzichtbaren (Diözesan-)Räte und sogar ohne die diözesane Genderbeauftragte zu fragen, die Kirchen dicht machen und die Gläubigen aus dem Messen ausschließen. Das Coronainterdikt ist von keinem einzigen der ansonsten unverzichtbaren Gremien abgesegnet worden. Alle Entscheidungen sind top-down, d.h. streng entlang der kirchlichen Hierarchie gefällt worden. Die Entscheidungen müssen einem nicht gefallen. Klar ist aber, wer im Fall der Fälle in der Kirche entscheidet: Der Bischof, bzw. derjenige, den der Bischof dazu beauftragt. So viel zum Thema Macht. Man könnte eines von vier Foren schließen.

 

Das Amt in der Kirche ist nur so lange interessant, wie es gut dotiert ist und mit Einfluss und Ansehen zu tun hat. Wir haben, wie aus informierten Kreisen zu erfahren ist, Rekordaustrittszahlen in 2019, die in 2020 einzelnen Amtsgerichten zu Folge noch überboten werden. Wir werden erleben, wie nun, auf Grund der wegbrechenden Kirchensteuer ein Bistum nach dem anderen die finanzielle Reißleine zieht. Laien im kirchlichen Dienst werden sich daran gewöhnen müssen, dass ihr Posten unter Finanzierungsvorbehalt steht. Ob dann das Amt noch interessant ist, bleibt abzuwarten.

 

Der synodale Weg von DBK und „ZdK“ war dem Grunde nach schon gescheitert, bevor er richtig begonnen hatte. Mitgenommen auf dem Weg wurden nur die sogenannten reformorientierten Kräfte, die durch Verbands- und Diözesanfunktionäre repräsentiert werden. Mit Beginn der Krise war der Funktionärsapparat dann plötzlich verschollen. Durch Fehlentscheidungen haben die Bischöfe dazu beigetragen, dass die Kirche nun endgültig als systemirrelevant angesehen werden kann. Der Einbruch der Kirchensteuer und der Mitgliedszahlen geben der Kirche in diesem Land den Rest. Kein Zweifel, wir werden in den kommenden Jahren mit vollem Mediengetöse den synodalen Weg samt Rahmenprogramm genießen dürfen. Das wird so weiter gehen, solange man sich das Spektakel noch leisten kann. Inhaltlich ist dieser Irrweg längst gescheitert.

 

Eine Sekte ist die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche deshalb nicht. Die deutschkatholische Reformgruppe, wie auch immer sie sich nennen wird, dürfte dagegen weitaus eher Sektencharakter ausbilden.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Rotes Licht für verfolgte Christen
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. Und sie glauben doch
  6. Abtreibung – und was dann?
  7. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  8. Brötchentüten für die Demokratie
  9. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  10. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  9. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  10. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  11. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  12. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  13. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz