Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  12. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Ethikerin: Corona-Pandemie brachte Perspektivwechsel bei Sterbehilfe

8. Juni 2020 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Aktive Sterbehilfe war in den Niederlanden während der Coronakrise nicht Teil medizinischer Grundversorgung, Palliative Care jedoch schon - IMABE-Geschäftsführerin Kummer: Neuer Fokus auf den ursprünglichen Begriff "Hilfe für ein würdiges Sterben"


Wien (kath.net/KAP) Die in der Öffentlichkeit häufig unklaren Grenzen zwischen aktiver Sterbehilfe und Sterbebegleitung bzw. Palliativmedizin sind durch die Coronakrise wieder bewusster geworden: Darauf weist das in Wien ansässige Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) in einer Aussendung vom Donnerstag hin. In den Niederlanden - einem Hotspot der umstrittenen Suizidbeihilfe - seien die darauf spezialisierten Kliniken während des "Lockdowns" von Mitte März bis Mitte Mai geschlossen gewesen - nicht jedoch die Palliativ-Einrichtungen.

 

"Euthanasie, wie sie in den Niederlanden genannt wird, stellt keinen Grundauftrag der medizinischen Versorgung dar, Palliative Care hingegen schon", bemerkte dazu IMABE-Geschäftsführerin Susanne Kummer. Sie hoffe darauf, dass durch die Pandemie der ursprüngliche Begriff "Hilfe für ein würdiges Sterben" wieder in den Fokus rücken werde: "Wer in einer existenziellen Krisensituation wie Krankheit und Hochaltrigkeit einen Sterbewunsch äußert, braucht keine Hilfe zur Selbstauslöschung, sondern heilsame Begegnungen, Schmerzlinderung, Zuwendung und Beistand. Darin zeigt sich echte Sterbehilfe", so die Wiener Bioethikerin.

 

Laut Kummers Angaben hatten niederländische Sterbehilfe-Einrichtungen wie die Amsterdamer "Lebensende-Klink" ihre zweimonatige Pause damit begründet, dass "Euthanasie während der Covid-19-Krise keine Priorität" habe. Ähnlich das "Expertise Center for Euthanasia": Bei dem auf Tötung auf Verlangen von Patienten mit Demenz oder psychischen Erkrankungen spezialisierten Zentrum in Den Haag habe es im Zuge der Schließung ebenfalls weder Proteste noch eine öffentliche Debatte gegeben. 2019 hatte das Zentrum noch 3.122 Anfragen zur Tötung auf Verlangen verzeichnet - 22 Prozent mehr als 2018 - und diese 898 mal durchgeführt.


 

Die Corona-Pause überrasche, gelte aktive Sterbehilfe in den Niederlanden doch als Recht und als "letztes, höchst wirksames Mittel gegen schweres Leiden", zitierte die Wiener Bioethikerin ihren holländischen Fachkollegen Theo Boer, der einst selbst der staatlichen Euthanasie-Prüfungskommission seines Landes angehörte, dann 2014 zurücktrat und heute scharfer Kritiker der aktiven Sterbehilfe ist.

 

Boer sieht ebenfalls Hinweise auf einen "Perspektivenwechsel", der nun auch in den Niederlanden möglich sei: Ältere und gebrechliche Menschen würden nun nicht bloß als Last gesehen, sondern als Menschen, für die man bereit ist, viel zu investieren, damit sie nicht Opfer einer Pandemie werden. Damit habe Covid-19 die Realität des Todes, "die Notwendigkeit, für andere zu sorgen und von anderen gepflegt zu werden, wieder mitten in die eigenen vier Wände gebracht" und die "Kostbarkeit aller Leben und die Tragödie aller Todesfälle" real werden lassen.

 

Der an der Protestantischen Universität Groningen lehrende Medizinethiker wird bei den für 9./10. Oktober anberaumten "Salzburger Bioethik Dialogen" zum Thema "Modernes Sterben: Aufgaben und Grenzen der Medizin am Lebensende" referieren. Weitere Vortragende sind der frühere deutsche Bundesverfassungsrichter Udo di Fabio, Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Markus Müller, der ärztlichen Leiterin des Wiener Hospiz Rennweg, Veronika Mosich, der Salzburger Strafrechtler Kurt Schmoller, der Palliativmediziner Herbert Watzke, sowie IMABE-Geschäftsführerin Susanne Kummer. (Infos: www.imabe.org)

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten

 

Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan hat ein neues Regelwerk für die Vergabe öffentlicher Aufträge auf den Weg gebracht. Ein entsprechender Erlass des Papstes wurde am Pfingstmontag veröffentlicht. Der Kodex, der sich an gängigen modernen Standards orientiert, soll am 1. Juli in Kraft treten. Mit dem aus rund 100 Artikeln bestehenden Gesetzestext wird der Modus von Auftragsvergaben für Kurie, Vatikanstaat und andere Einrichtungen des Heiligen Stuhls vereinheitlicht. Ziel ist die Schaffung von mehr Transparenz, einer effizienteren Verwaltung und fairen Wettbewerbsbedingungen für Dienstleister und Auftragnehmer. Auch sind erweiterte Kontrollmöglichkeiten für die Justizbehörden vorgesehen. Franziskus begründete die Maßnahmen mit der Möglichkeit "erheblicher Kosteneinsparungen". Vatikanische Entscheidungsträger müssten bei Auftragsvergaben mit der "Sorgfalt eines Familienvaters" vorgehen, mahnte das Kirchenoberhaupt.

 

Die neuen Regeln orientierten sich an bewährten internationalen Vorgaben - etwa an der UN-Konvention gegen Korruption. Zudem trügen sie den speziellen Gegebenheiten im Vatikan Rechnung.

 

Die Reform geschieht einerseits vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise, die dem Vatikan Millionenverluste und zusätzliche Sparzwänge beschert hat. Andererseits bemüht sich der Papst bereits seit Jahren, das vatikanische Wirtschafts- und Finanzwesen neu zu strukturieren und effizienter zu gestalten.

 

Im Sommer 2018 etwa hatte Franziskus öffentlich einen Mentalitätswandel bei der Güterverwaltung angemahnt, weil er die notwendige Transparenz vermisse. Korruption und Vetternwirtschaft sind kein junges Phänomen im Vatikan. Ein Schlaglicht fiel auf das Problem durch den Vatileaks-Skandal 2011/2012.

 

Laut internen Dokumenten, die an die Medien gelangten, waren bei Dienstleistungen und Auftragsvergaben geheime Absprachen an der Tagesordnung, die die Kirchenleitung Millionen kosteten.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz