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„Kein Zolibät (sic) mehr, mehr Rechte für Laien und Frauen“

17. September 2019 in Kommentar, 18 Lesermeinungen
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„Tagesspiegel“-Kommentar: Ob sich Papst Franziskus „durchsetzt, steht in den Sternen“. Kommentar von Petra Lorleberg


Linz (kath.net/pl) Ob sich Papst Franziskus „durchsetzt, steht in den Sternen“. Nein, der Kommentar „Deutsche Katholiken und der Vatikan – Es naht ein Konflikt ohnegleichen“ steht leider nicht auf der Satireseite „Postillon“, die gern kreativ mit einem Thema spielt und damit für Erheiterung plus Nachdenken sorgt. Vielmehr schreibt das der „Tagesspiegel“-Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung. Der lustige Tippfehler „Zolibät“ geht übrigens vermutlich auch nicht auf die Rechnung des renommierten Publizisten, sondern ist wohl einem Redakteur in der ewigen Redaktions-Eile in die Tasten gehüpft (ein Problem, das wir bei kath.net bekanntermaßen ebenfalls zuhauf kennen) und wird sicher bald korrigiert.

Dennoch, der Tippfehler „Zolibät“ steht hier unfreiwillig pars pro toto. Casdorff schildert die Situation der Katholiken in Deutschland nämlich auffallend einseitig und ohne Verständnis für die kirchlich-theologischen Hintergründe. Das zeigt nicht nur die Anspielung auf die Astrologie, die dem Schlusssatz einen numinosen Anstrich verpassen möchte, aber übersieht, dass Katholiken (wie übrigens alle Christen) von der Astrologie tunlichst die Finger weghalten sollten.


Das geht weiter mit der Bemerkung: „Denn die deutschen Katholiken sind konfliktwillig“. „Deutsche“ Katholiken wollen – so die Einschätzung von Casdorff – „mehr als bisher – sie wollen die Kirche verändern“. Er zählt auf: „eine neue Sexualmoral ohne die umstrittene Ehelosigkeit von Priestern, das Zölibat. Eine echte Beteiligung der Laien. Eine Öffnung für Frauen, die nicht nur das Diakonat vorsieht, sondern, bis zum Ende gedacht, die Möglichkeit einer Frau als Papst.“ Deshalb reise „der deutsche Chefkatholik, Kardinal Reinhard Marx“ jetzt nach Rom. „Chefkatholik“ steht im Kommentar übrigens nicht einmal in Anführungszeichen.

Casdorff übersieht, dass man die sogenannten „deutschen Katholiken“ nicht einfach über einen Kamm scheren kann, denn wie war das schon bei Asterix: „Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre…“ Dummerweise gehört in den Asterixbänden die Sympathie des Lesers der Handvoll gallischer Widerständler, während hier im „Tagesspiegel“ die Sympathie der Leser automatisch zur vermuteten Großmacht der „deutschen Katholiken“ gelenkt wird.

Ungewollt entlarvt der Kommentar manches. So taucht das Wort „deutsch“ insgesamt beeindruckende elfmal auf und belegt damit, dass man hierzulande durchaus weiß: Es geht um einen deutschen Sonderweg bzw. um eine deutsche Meinungshoheit in diesen Fragen. Wäre es nicht schön, mag mancher im Duktus des Kommentars träumen, wenn sich „der deutsche Chefkatholik“ Marx und „der Oberste der Laien“ (schon wieder ein Art „Chef“, gemeint ist ZdK-Präsident Thomas Sternberg) an der Spitze einer „deutschen“ katholischen Reformbewegung erfolgreich wären?

Wie sehr eine solch einseitige „deutsche“ Berichterstattung inzwischen von Papst Franziskus enttäuscht ist, mag das versehentliche Lob für seinen Vorgänger Benedikt XVI. zeigen. „Der Papst jetzt wird autoritär, wo ihm die Plausibilität der bisherigen Lehre abhanden kommt. Der Verweis auf Tradition und die ewige Gültigkeit seiner Lehrmeinungen begründet aber immer weniger den Anspruch auf Führung. Zumal dieser Papst das nicht, wie sein Vorgänger, mit intellektuellen Pirouetten überdecken kann.“ Dann ist ja gut, dass die „deutschen Katholiken“ – nicht zuletzt unter kräftiger Mithilfe der „deutschen“ Mainstreammedien sowie vermutlich geschickt eingesetzten „deutschen“ Kirchensteuerpfründen – diesem Papst jetzt Nachhilfe zu geben bereit sind…

Am Ende meines Kommentars möchte ich mich beim Kollegen Casdorff für meine Kritik entschuldigen: SIE mussten nun namentlich herhalten, dabei stehen auch Sie hier nur pars pro toto für eine ganze Richtung der „deutschen“ Medienwelt. Nur waren Ihre prägnanten, griffigen Formulierungen besonders einladend für eine Reaktion.

Link zum Kommentar im „Tagesspiegel“: „Deutsche Katholiken und der Vatikan – Es naht ein Konflikt ohnegleichen“

Archivfoto Papst Franziskus



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