Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  2. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  3. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  4. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  5. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  6. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘
  7. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  8. Niemand rettet die Welt allein. Nicht einmal Gott will sie allein retten
  9. „Catholic priest. Ask me anything”
  10. Forscher warnen vor früher Smartphone-Nutzung von Kindern
  11. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  12. Frankreich: Comeback der Beichte?
  13. Rome Reports: „Der Countdown für den Einzug von Papst Leo in den Apostolischen Palast läuft“
  14. Die Morgenröte ohne Schatten
  15. Drei Kardinäle feiern 25 Jahre Erzbischöfliches Missionarisches Priesterseminar Redemptoris Mater

Wiener Theologe Tück: Papst Franziskus spricht zu oft vom Teufel

17. Juni 2019 in Aktuelles, 57 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kritik: Menschen als "Agenten des Satans" hinzustellen berge die Gefahr, ihre moralische Verantwortung zu halbieren und sie gleichzeitig zu dämonisieren - Problematische Rede des Papstes über Teufel im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch


Wien-Würzburg (kath.net/KAP) Aus Sicht des Wiener Theologen Jan-Heiner Tück spricht Papst Franziskus "etwas zu oft" vom Teufel. Die Theologie ringe zwar mit dem Problem des Bösen, es sei aber ein Irrweg, den Teufel als Erklärungsmuster zu bemühen und menschliches Handeln auf "seine unsichtbare Hand" zurückzuführen, so der an der Universität Wien lehrende Dogmatik-Professor in der deutschen "Tagespost" (13. Juni). Als Beispiel führte Tück die päpstliche Rede vom Teufel im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch an, die er als "sehr problematisch" und "pontifikale Entlastungsstrategie" einordnete. Nicht der Teufel, sondern "das konkrete Versagen der Priester, die sich an Minderjährige vergriffen haben" und das Schweigen und Nichthandeln der Bischöfe, Verantwortlichen und Gläubigen müssten angeklagt werden.


Problematisch sei die Rede vom Teufel im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch vor allem für Opfer und Betroffene. Für Tück stellt sich die Frage, wie es auf die Opfer wirke, wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche sexuelle Gewalt von Priestern und Ordensmännern an Kindern und Jugendlichen "auf das Wirken des Teufels zurückführt und damit das Problem von der menschlichen Verantwortung auf die geistliche Ebene verschiebt". Ohne eine "ungeschminkte Wahrnehmung der Fakten" komme man "in der Krise nicht weiter", meinte Tück und forderte eine moralische und juristische Aufarbeitung der sexuellen Übergriffe. Dazu gehöre auch eine systematische Analyse jener Faktoren, die Missbrauch begünstigten - dazu gehöre eine "Tabuisierung der Sexualität" ebenso wie "das flächendeckende Ausmaß an Vertuschung".
Über eine lange Zeit seien Täter gedeckt und Opfer mundtot gemacht worden, um die Glaubwürdigkeit der Kirche nicht zu gefährden. Es sei ein Ärgernis, dass viele Verantwortliche in Kauf genommen hätten, dass an neuen Einsatzorten wiederum Kinder und Jugendliche Gefährdungen ausgesetzt und zu Opfern geworden seien. Bisher habe es aber niemand gewagt, aus der Anonymität herauszutreten und persönliche Verantwortung für Vertuschungsdelikte zu übernehmen, kritisierte der Theologe.

Mensch nicht Agent des Satans

Menschen als "Agenten des Satans" hinzustellen berge die Gefahr, ihre moralische Verantwortung zu halbieren und sie gleichzeitig zu dämonisieren, warnte der Dogmatik-Professor. Papst Franziskus betone in seiner Theologie die Dualität von Gott als gut und Satan als böse, was auch ein Bild vom Leben der Menschen als Kampfplatz der Bewährung mit sich bringe. Die Wurzel dieses Denkens führte Tück auf die geistigen Wurzeln der ignatianischen Spiritualität zurück.

Niemand habe die Definitionshoheit, menschliches Fehlverhalten unmittelbar als Wirken des Teufels zu identifizieren, so der Theologe weiter. Dennoch wäre es im Gegenzug falsch "das Problem des Bösen" zu banalisieren. Als historische Argumente führte Tück "die barbarischen Exzesse des 20. Jahrhunderts" an, die sich in Eskalation von Gewalt, Mitläuferei und lügnerische Maskerade zeigten. "Dies zu leugnen wäre realitätsblind".

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst Franziskus möchte an Ostermesse teilnehmen
  2. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  3. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  4. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  5. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  6. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  7. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  8. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  9. Dilexit nos
  10. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen






Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  3. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  4. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  5. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  6. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht
  7. Beweise mir das Gegenteil!
  8. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  9. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  10. Legenden vom Heiligen Nikolaus
  11. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘
  12. Drei Kardinäle feiern 25 Jahre Erzbischöfliches Missionarisches Priesterseminar Redemptoris Mater
  13. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  14. Maria Miterlöserin
  15. Kardinal Woelki in Kurienbehörde für Heiligsprechungen berufen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz