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Die Liebe der österreichischen Regierung zur Sexualität der Vielfalt

6. April 2019 in Kommentar, 13 Lesermeinungen
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Für Schwarz-Blau sind die traditionellen Christen ganz offensichtlich zu einer irrelevanten Kleinmenge verkommen - Ein Kommentar von Andreas Unterberger


Wien (kath.net/www.andreas-unterberger.at)
Ziemlich seltsam, was da der Bildungsminister einer Regierung tut, die von zwei sich als christlich bezeichnenden Parteien gebildet wird. Er hat jetzt nach einigem Hin und Her den christlichen Verein "Teenstar", der die traditionell katholische Sexuallehre vertritt, endgültig aus den Schulen hinausgeworfen (auch wenn sich formell die Landesschulräte die Hände schmutzig machen müssen). Das ist aber gar nicht das wirklich Üble in diesem Zusammenhang. Wirklich widerlich sind vor allem drei ganz andere Umstände, für die Herr Faßmann die Verantwortung trägt.

Die erste Sauerei des Bildungsministers besteht darin, dass der Hinauswurf des Teenstar-Vereins aus den Schulen über den linksradikalen "Falter" kommuniziert worden ist, ohne dass der Verein vom Minister überhaupt angesprochen worden ist. Das geht jedenfalls aus dem Protest von "Teenstar" hervor. Und wäre dieser falsch, hätte der Minister genug Zeit gehabt, zu widersprechen. Also: Qui tacet consentire videtur.

Damit kein Missverständnis entsteht: Ich halte es durchaus für vertretbar, vielleicht sogar klug, wenn eine Sexual-Kommunikation mit einer so klaren inhaltlichen Wertorientierung wie bei "Teenstar" in staatlichen Schulen eines weltanschaulich neutralen Staats nichts verloren hat. Gewiss fängt eine Mehrheit der Österreicher nicht mehr viel an mit den streng katholischen Positionen von "Teenstar" wie einem Plädoyer für natürliche Empfängnisverhütung oder Ablehnung von Sex vor der Ehe oder Aussagen zu einer Schädlichkeit der Selbstbefriedigung oder zu einer Heilbarkeit der Homosexualität.

Darüber lässt sich durchaus reden, dass diese Themen prinzipiell nur außerhalb der Schule behandelt werden sollten.


Aber, damit kommen wir zur zweiten Sauerei des Ministers, ein solcher Hinauswurf aus den Schulen kann und darf doch nicht nur für christliche Positionen gelten! Faßmann hat jedoch keineswegs die Propagierung der von noch viel mehr Österreichern abgelehnten Schwulen- und Gender-Ideologie durch radikalfeministische oder schwule Lobbygruppen in Schulen verboten.

Faßmann hat sich offensichtlich völlig in die Hände von – durch seine linken Vorgänger – besetzte Plattformen begeben, wie etwa die einer "Koordinationsstelle für Gesundheitsförderung", die unter diesem Tarnnamen eine, vorsichtig ausgedrückt, überaus schwulenfreundliche Ideologie vertritt.

Die dritte und schlimmste Sauerei des Ministers ist aber, dass sein Haus vor wenigen Tagen mit einem ganz neuen Erlass das Tor für den Einmarsch der Gender- und Schwulen-Ideologie in die Schulen sogar noch weiter geöffnet hat, als das seine roten Vorgängerinnen schon getan haben. In diesem Erlass wird nicht nur ausdrücklich der Zugang außerschulischer Personen im Bereich der Sexualpädagogik ermöglicht. Es wird auch ausdrücklich eine Orientierung am "Prinzip" der "Vielfalt der Lebensformen" verlangt.

Dieses Prinzip ist aber das absolut eindeutige Schlüsselwort für die Homopropaganda, die den – ohnedies leicht beeinflussbaren und Orientierung suchenden – Jugendlichen Homosexualität, Bisexualität, Heterosexualität oder beliebiges Wechseln zwischen den einzelnen Sexualitätsformen zur beliebigen Auswahl als völlig gleichwertig vorzulegen und einzureden versucht.

Diese freie Auswahl fern jeder Wertorientierung wird von dem Ministeriums-Erlass sogar als Pflicht der Lehrer dargestellt. Diese hätten einen "vorurteilsfreien Unterricht anzubieten". "Vorurteilsfrei" bedeutet im Klartext Wert-frei.

Alles muss als völlig gleich und "ohne geschlechtsstereotype Zuweisungen" angeboten werden, heißt es im (auch sprachlich mangelhaften) Originaltext des Ministerium-Erlasses aus dem März. Das sind Formulierungen ganz im Sinn der linken Genderideologie, die es verbieten will, dass man irgendeinen Unterschied zwischen Männern und Frauen außer ein paar belanglosen körperlichen Details sieht. Zwar haben sämtliche Forschungsergebnisse der Biologie und Verhaltensforschung das exakte Gegenteil von den Genderthesen erwiesen. Aber das sind ja nur Wissenschaften und keine Ideologie wie der Genderismus, der das Geschlecht ohne jeden wissenschaftlichen Beweis als Bereich einer freien und beliebigen Entscheidung darzustellen versucht.

Eltern mögen entsetzt sein, dass ihnen eine schwarz-blaue Regierung auf einem der zentralsten familiären Gebiete so brutal das Heft aus der Hand nimmt. Noch dazu durch Verbreitung einer radikalen linken Ideologie. Das bekümmert aber zumindest diesen Bildungsminister nicht.

Damit setzt diese Koalition einen extrem seltsamen Akzent in Sachen Gesellschaftspolitik – der auch unter einer linken Regierung nicht übler ausfallen hätte können. Für Schwarz-Blau sind die traditionellen Christen ganz offensichtlich zu einer irrelevanten Kleinmenge verkommen. Angesichts der bischöflichen und der sonstigen politischen Landschaft glaubt sich die Koalition in Sicherheit, dass ihr aus dem konservativen und christlichen Lager ohnedies keine Gefahr droht.

Diesen Offenbarungseid in Sachen Sexualerziehung könnte man im Übrigen auch mit einem erstaunlichen Linksruck der Regierung und insbesondere des Bundeskanzlers bei ganz anderen Fragen während der letzten Monate in Relation setzen:

Keine Unterstützung für die einzigen zwei klar christlich orientierten Regierungen Europas, also die in Ungarn und Polen, gegen die die Linksparteien in der EU und die mit ihnen verbündeten Medien eine wilde Hetzjagd betreiben.

Sitzenkandidatur für den die Regierung immer wieder von links her angreifenden ÖVP-Mandatar Othmar Karas bei der EU-Wahl.

Bewusstes Wegschauen (auch die FPÖ hat nicht wirklich Interesse an dem Thema gezeigt), als der Verfassungsgerichtshof ohne jedes demokratische Mandat die volle Homo-Ehe durchgesetzt hat, und ohne jeden Versuch der Regierung, die – freilich schon von den Vorgängern verschuldeten – schlimmsten Aspekte dabei abzumildern. Zu diesen zählt einerseits die Möglichkeit einer Adoption eines wehrlosen Kindes durch schwule Paare und andererseits die Auszahlung von Hinterbliebenenrenten an den Überlebenden einer Homo-Partnerschaft, für die ja nie auch nur ein Cent einbezahlt worden ist, obwohl die Witwenrente einst nur dafür geschaffen worden ist, dass wegen der Kinderaufzucht lange daheimgebliebene Frauen auch als Witwen eine Rentenversorgung haben.

Noch irgendwelche Fragen?

Ja, sogar drei:

Wann wird offengelegt, ob es darüber hinaus wirklich stimmt, was einige Elternverbände behaupten: Dass Schwulen- und Genderorganisationen neben dem jetzt noch besseren Zugriff auf die Kinder auch noch Förderungsgeld aus Steuermitteln bekommen?

Hat irgendjemand noch Zweifel, dass die ungarische Regierungspartei Fidesz mit ihrer scharfen Kritik an der "Europäischen Volkspartei" Recht hat? Sie sagt ja, dass es gerade hinsichtlich der Familienwerte und der christlichen Kultur kein Einvernehmen mehr zwischen Fidesz und EVP gibt.

Hat es jemals in der Geschichte schon irgendeiner bürgerlichen Partei genutzt, wenn sie die Linksparteien links überholen wollte?


Lesen Sie den empfehlenswerten Blog von Dr. Andreas Unterberger


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