
Frankfurter Allgemeine: Warum schont der Papst McCarrick?18. September 2018 in Weltkirche, 25 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Im Missbrauchsskandal in Chile greift Papst Franziskus drakonisch durch, sechs Bischöfe traten schon zurück. Gegen McCarrick verhält er sich jedoch nachsichtig Antwort der FAZ: McCarrick war Schlüsselfigur im umstrittenen Vatikan/China-Abkommen
Rom (kath.net) "Im Missbrauchsskandal in Chile greift Papst Franziskus drakonisch durch, sechs Bischöfe traten schon zurück. Gegenüber Bischof McCarrick verhält er sich jedoch nachsichtig. Denn Franziskus hat ihm viel zu verdanken." Dies ist die Einschätzung der FAZ zu den jüngsten Entwicklungen in Rom rund um den Missbrauchsskandalen in einem Bericht vom Montag. Die Zeitung wies darauf hin, dass von McCarricks Untaten ausgerechnet jene nichts gewusst haben, die ihm am nächsten waren. Dazu gehören beispielsweise Donald Kardinal Wuerl aber auch Kurienkardinal Kevin Farrell, der Leiter des von Franziskus neu eingerichteten Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Die Zeitung erinnerte dann an den Missbrauchsskandal in Chile, wo die gesamte Bischofskonferenz geschlossen den Rücktritt einreichte und Franziskus bis jetzt den Rücktritt von einem halben Dutzend der 34 chilenischen Bischöfe angenommen hatte. "Warum greift der Papst im Fall Chile so drakonisch durch, entspricht im Gegensatz dazu aber nicht der Bitte der amerikanischen Bischofskonferenz, einen Visitator nach Washington zu schicken?", fragt FAZ-Romkorrespondent Matthias Rüb und erinnert in dem Zusammenhang an das umstrittene Abkommen zwischen dem Vatikan und China. Laut FAZ wäre dies angesichts der vielen Missbrauchsskandale "eine willkommene Erfolgsmeldung für die Weltkirche". Einer der wichtigsten Kontaktpersonen zwischen dem Vatikan und Peking war Kardinal McCarrick. Dieser reiste mehrfach in Franziskus Auftrag nach Peking.

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