Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. PEINLICH! Katholische Universität distanziert sich von Worten des Papstes
  2. Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
  3. Papst leitet umstrittenen Bußakt der Kirche für Verfehlungen
  4. Papst an deutschen Bischof: "Sind Sie katholisch?"
  5. Diplomatische Krise nach Papstworten zu Abtreibung in Belgien
  6. Papst verteidigt Teilnahme von Laien bei Bischofssynode
  7. Libanon: Wolken-Kreuz schenkt Menschen Hoffnung
  8. ‚Barbarisch’ – Kardinal Hollerich lehnt Abtreibung ab
  9. Papst will Seligsprechung für Belgiens König Baudouin eröffnen
  10. Innsbrucker Kirche soll in Zukunft auch als Kletterhalle genutzt werden
  11. Bosbach: „70 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen diese Migrationspolitik nicht mehr mit“
  12. Uni Regensburg stellt Akkreditierung einer Lebensschutzgruppe in Aussicht
  13. DemoFürAlle veröffentlicht Trans-Leitfaden für Münchner Schulen
  14. Wie man sich und seine Familie gegen Dämonen schützt
  15. Schweizer Bischofskonferenz: Bioethikkommission reagiert auf erste Benutzung der Sarco Suizidkapsel

Kardinal: Kirche in Nicaragua "offen unterdrückt"

26. Juli 2018 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Opposition und Menschenrechtsgruppierungen klagen Regime an, Gefängnisse in Folterzentren umgewandelt zu haben, in denen auch außergerichtliche Tötungen vorgenommen worden sein sollen


Vatikanstadt-Managua (kath.net/KAP) Die Kirche in Nicaragua wird durch das Regime von Daniel Ortega gezielt verfolgt. Zu diesem Urteil kommt der Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo Jose Brenes Solorzano, wie "Vatican News" am Dienstag berichtete. Brenes äußerte sich vor der am Montag (Ortszeit) abgehaltenen Beratung der Bischöfe des Landes. Sie wollten entscheiden, ob der nationale Dialog unter ihrer Federführung weitergehen soll. Die schwer wiegenden Anschuldigungen, die Präsident Ortega an ihre Adresse gerichtet hat, gelten dabei als großes Hindernis.

"Die Kirche ist heute in verschiedenen Gegenden der Welt verfolgt", betonte Brenes laut "Vatican Nes": "Das ist Teil der Kirche, die seit jeher verfolgt wird. Das betrifft auch uns." Es seien mindestens sieben tätliche Angriffe auf Kirchenvertreter oder Akte von Prophanisierung verzeichnet worden, seit die Bischöfe Ortega darum gebeten hätten, die Wahlen von 2021 auf März 2019 vorzuziehen.

Auch für die Demonstranten, die seit Monaten auf die Straße gehen, um gegen die zunehmenden Repressalien durch das Regime Ortegas einzutreten, hat sich die Situation spürbar verschärft. Sie müssen mittlerweile fürchten, willkürlich verhaftet und als Terroristen angeklagte zu werden. Mit dieser Anklage drohen ihnen 20 Jahre Haft.


Opposition und Menschenrechtsgruppierungen klagen das Regime an, die Gefängnisse in Folterzentren umgewandelt zu haben, in denen auch außergerichtliche Tötungen vorgenommen worden sein sollen. Verzweifelte Mütter campieren seit Tagen vor dem Hauptstadtgefängnis El Chipote, in der Hoffnung, Nachricht von ihren dort inhaftierten Kindern zu erhalten. Am Wochenende gab es trotz dieser Repressalien zahlreiche weitere Demonstrationen im gesamten Land.

Angesicht der jüngsten Eskalationen bei Massenprotesten in Nicaragua bat Kardinal Brenes das päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" um Druckausübung gegenüber der Ortega-Regierung, damit diese "die Bevölkerung und die Kirchenvertreter wieder respektiert". Brenes berichtete über die angespannte Situation in Masaya. Die 30 Kilometer südlich der Hauptstadt gelegene Stadt gilt als Symbol des Widerstands gegen Präsident Daniel Ortega. Seit 17. Juli wird sie von mehr als tausend Soldaten und Polizisten belagert. "Die Stadt steht unter Kugelhagel", so der Alarm des Kardinals. Über die Zahl der Verletzten lägen noch keine Angaben vor; glücklicherweise seien bislang aus der Stadt noch keine Todesopfer vermeldet worden.

Der Kardinal rief die Bevölkerung auf, nicht auf die Straße zu gehen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Im ganzen Land haben auch viele Kirchen ihre Türen für die Demonstranten geöffnet. "Wir haben den Aufruf von Papst Franziskus befolgt, Feldlazarett für die Verwundeten zu sein", so Brenes. Ziel sei es ebenso gewesen, die paramilitärischen Truppen einzudämmen und zu vermitteln. "Das hat der Regierung nicht gefallen. Die Unterdrückung richtet sich nun offen gegen die Kirche", so Kardinal Brenes in seinem Brief.

Seit April gibt es in Nicaragua Massenproteste gegen die Regierung unter Präsident Daniel Ortega. Er gehört der Partei der Sandinisten an, die aus einer Guerillaorganisation hervorgegangen ist. Diese hatte 1979 die Diktatur des Somoza-Clans gestürzt. Ortega übernahm in der Folge das Präsidentenamt. Nach einer Wahlniederlage 1990 regiert er seit 2006 erneut mit weitreichenden Vollmachten. Kritiker werfen Ortega Günstlingswirtschaft, Gewaltanwendung und Unterdrückung der Meinungsfreiheit vor.

"Es ist eine sehr schwierige Zeit für die Menschen in Nicaragua", sagte Solórzano gegenüber "Kirche in Not". Er rief die Katholiken weltweit deshalb dazu auf, eine "Gebetskette für unser leidendes Land zu bilden" und die Arbeit der Priester durch Mess-Stipendien zu unterstützen. Denn viele Geistliche seien gezwungen, die Messe unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu feiern.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nicaragua

  1. Nicaragua: Rektor des Priesterseminars in Haft
  2. Nicaragua: Ortegas Regime schließt Radio Maria
  3. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  4. Nicaragua: Regierungskritischer Bischof von Polizei festgenommen
  5. Brandanschlag in Kathedrale: Vatikan fordert von Nicaragua Klärung
  6. Nicaragua: „Kirche in Not“ verurteilt Brandanschlag auf Kathedrale
  7. Managua: Mütter politischer Gefangener aus Kathedrale evakuiert
  8. Nicaragua: Eine Kirche an der Seite des Volkes
  9. Papst schreibt an Nicaraguas Präsident Ortega
  10. Nicaragua: „Offene Unterdrückung der Kirche“






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Papst an deutschen Bischof: "Sind Sie katholisch?"
  3. Prälat Klaus Krämer neuer Bischof für Rottenburg-Stuttgart
  4. PEINLICH! Katholische Universität distanziert sich von Worten des Papstes
  5. Papst leitet umstrittenen Bußakt der Kirche für Verfehlungen
  6. Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
  7. Libanon: Wolken-Kreuz schenkt Menschen Hoffnung
  8. „Niemals dürfen wir das Kreuz Jesu ablegen und Jesus verleugnen“
  9. Wie man sich und seine Familie gegen Dämonen schützt
  10. Innsbrucker Kirche soll in Zukunft auch als Kletterhalle genutzt werden
  11. Es geschehen Zeichen und Wunder!
  12. Bischof Barron: Synodalität wird nicht „konstruiert“
  13. Estnische Bistumssprecherin Paas: „Das ist pure Freude! Das ist in der Tat ein historischer Moment!“
  14. Papst will Seligsprechung für Belgiens König Baudouin eröffnen
  15. US-Portal veröffentlicht kritischen Kommentar zur Bußfeier der Synode: „Die Sünden der Synode“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz