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‘Das Kreuz ist Zeichen einer Revolution der Liebe’

29. April 2018 in Interview, 6 Lesermeinungen
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Interview mit Bischof Rudolf Voderholzer, Regensburg.


Regensburg (kath.net/ BPR)
Seit einigen Tagen debattiert die Republik mal wieder mit Leidenschaft über das Kreuz. In solchen Debatten steht die Bedeutung des Kreuzes auf dem Prüfstand. Wie beschreiben Sie die Botschaft des Kreuzes?

Bischof Voderholzer: „Das Kreuz ist Folterwerkzeug und Hinrichtungsinstrument in einem, der Galgen der Antike. Christus ließ sich an dem Kreuz zu Tode martern. Er nahm das Kreuz an, weil er den Kreislauf von Hass und Vergeltung durchbrechen wollte. Vom Kreuz herab noch entschuldigte er seine Peiniger und lässt den Hass der Welt an sich austoben.

Am Kreuz hat der Herr das Werkzeug menschlicher Grausamkeit in ein Zeichen des Lebens und der Hoffnung und der Liebe verwandelt. Die Botschaft des Kreuzes lautet: Die Liebe ist die wahrhaft siegreiche Macht der Geschichte.

Dieser Sieg über Hass und Grausamkeit, ja letztlich über den Tod, wurde nicht erkämpft, sondern erlitten.“


Warum gehört das Kreuz in den öffentlichen Raum?

Bischof Voderholzer: „Das Kreuz ist Inbegriff der abendländischen Kultur. Es ist Ausdruck einer Kultur der Liebe, des Erbarmens und der Lebensbejahung. Es gehört zu den Fundamenten Europas. Wenn wir zum Kreuz aufschauen, werden wir selber groß und werden wir erhoben aus Traurigkeit und Niedergeschlagenheit.

Im Kreuz erkennen wir Hoffnung und Leben – beides errungen durch die Waffen der Liebe. Jede menschliche Gemeinschaft gewinnt Segen, Lebensfreude und Zukunft, die sich diesem Zeichen in seinem eigentlichen Sinne verpflichtet sieht.

Um das zu bejahen, muss man nicht einmal an Gott oder Christus glauben.“

Wo hat das Kreuz seinen Platz?

Bischof Voderholzer: „Das Kreuz hat seinen Platz überall dort, wo Menschen auf ihre Verwurzelung in unserer Kultur der Liebe und Barmherzigkeit verwiesen werden sollen.

Wir hängen das Kreuz in unsere Krankenzimmer. Zum Halt für die Kranken, und zur Stärkung für die, die tagaus tagein sich um die Pflege kümmern und auf diese Weise Christus dienen.

Wir errichten das Kreuz an den zu Unfallorten gewordenen Straßenrändern, zur Erinnerung, zum Trost, zur Mahnung...

Wir stellen es auf die Gräber unserer Lieben, denn das Kreuz ist die Leiter, die Brücke, die Gott selbst uns schenkt hinüber in seine Ewigkeit.

Wir bekrönen damit unsere Kirchtürme, um den Ort zu bezeichnen, an dem die Botschaft vom Kreuz verkündet und das Kreuzesopfer Jesu zu unserem Heil gegenwärtig wird.

Wir stellen es auf den Altar als Orientierung zur Ausrichtung unserer Gebete.

Wir hängen es in unsere Klassenzimmer, nicht um die Gewalt zu verherrlichen, wie manche unerleuchtete Kreuzeskritiker meinen, sondern um den jungen Menschen das Vorbild für wahre menschliche Würde und Freiheit vor Augen zu stellen.

Wir haben das Kreuz im Herrgottswinkel in unseren Häusern und Wohnungen, darunter beten wir, darunter versammeln wir uns, dort bildet es die Mitte unseres Lebensraumes.

Und wir stellen das Kreuz auf die Gipfel unserer Berge. Nicht die Nationalfahne oder andere Symbole menschlicher Herrschaft, wie dies andere zu anderen Zeiten vielleicht gerne gesehen hätten, sondern das Kreuz. Weithin soll es sichtbar sein, das Kreuz, das Zeichen des Heils und des Lebens, in dem Christus Himmel und Erde, Gott und Men­schen, Opfer und Täter miteinander versöhnt hat.“


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