Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  12. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Requiem für einen Hurensohn

16. Jänner 2018 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der außergewöhnliche Tippelbruder Cesar Willy de Vroe wurde feierlich auf dem Campo Santo Teutonico beigesetzt. Gastbeitrag von Paul Badde


Rom (kath.net/EWTN Deutsch) Wie Hiob habe Mijnheer Cesar Willy de Vroe aus Brüssel gelitten und "alles verloren: die Familie, jede Habe, jedes Haus, am Ende auch die Gesundheit, alles", sagte Monsignore Dirk Smets am 11. Januar über seinen flämischen Landsmann, bevor er den "Penner Gottes" (Barbone di Dio), wie Cesar sich selber nannte, an diesem grauen Donnerstag in die heilige Erde des Campo Santo Teutonico versenkte – hinter dem Platz der Protomärtyrer Roms auf der Sonnenseite des Petersdoms. Vier Mitglieder der Erzbbruderschaft und ein kleinster Kreis allerletzter Freunde begleitete den einsamen Wohnsitzlosen auf seinem letzten Weg zu seiner vielleicht ersten und einzigen Wohnung, die er jemals hatte.

Cesar Willy de Vroe (Archivfoto) war "ein Hurensohn, aber wirklich", hatte er Leonardo und Priscilla Jemma aus dem Borgo vor dem Vatikan anvertraut, die sich seiner auf der letzten Wegstrecke angenommen hatten und die Rektor Fischer von Campo Santo nun schließlich bewegen konnten, diesen unbekannten flämischen Pilger auf dem vornehmen Gottesacker zu beerdigen, nachdem er hier in Rom am 4. Januar gestorben war.


Geboren war Cesar Willy de Vroe tatsächlich im Oktober 1952 in Brüssel als Sohn einer Prostituierten und seine vier Brüder gingen allesamt über verschiedene Wege einen Weg ins Ungewisse, auf dem sie sich schon früh aus den Augen verloren.

Nach einer endlos langen Straße voll bitterer Erfahrungen fand er schließlich Obhut bei Don Daniele Bisato, dem Pfarrer der Pfarrei von San Agostino in der Grenzstadt Ventimiglia, und bei den Schwestern der Barmherzigkeit Mutter Teresas in Rom.

Mit 47 Jahren war der unbehauste Tippelbruder zum katholischen Glauben konvertiert, wo er den Heiligen Geist als führende Kraft seines Lebens entdeckte, wie er sagte, und als jenen Geist, der ihm half, den Sinn aller Dinge und Geschehnisse zu begreifen. Am bemerkenswertesten sei vielleicht die staunenswerte Großzügigkeit des Habenichts gewesen, hieß es jetzt "Auch wenn die Leute mir nicht glauben", habe er oft gesagt, "doch jedes Mal, wenn ich etwas gegeben oder weggegeben habe, habe ich noch am gleichen oder dem nächsten Tag das Doppelte zurück bekommen."
Auch die drei "Könige" aus dem Morgenland waren Wohnsitzlose, sagte Monsignor Smets vom Campo Santo in seiner Totenrede. Ihnen geselle sich Cesar Willy de Vroe nun "als vierter König" zu bei ihrer gemeinsamen Ankunft in Bethlehem, wo sie endlich "in übergroßer Freude vor dem Antlitz des Gottessohnes in die Knie gehen."

Als Mijnheer de Vroes vor Tagen aber ins himmlische Bethlehem wechselte, fanden seine letzte Freunde im Internet plötzlich die Nachricht von Willy Herteleer wieder, einem anderen flämischen Wohnsitzlosen, die vor drei Jahren um die Welt gegangen war, weil da erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder ein mittelloser Pilger unter den illustren und berühmten Bewohnern des Campo Santo bestattet worden war.

Jetzt liegen die beiden auf fast schon wunderbare Weise Schulter an Schulter in einer einzigen Gruft zusammen, gleichsam als zwei neue Patrone jener revolutionären Rückbesinnung auf den Ursprung des Campo Santo und seiner ersten und edelsten Ziele, die Rektor Fischer und die mehr als 500 Jahre alte Erzbruderschaft in ihrer letzten Generalversammlung am 12. November einhellig beschlossen haben.

Requiescant in pace / et lux aeterna luceat eis, Domine!

Archivfoto: Tippelbruder Cesar Willy de Vroe


Archivfoto: Cesar Willy de Vroe (c)
Leonardo Iemma / Mit freundlicher Erlaubnis


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Beerdigung

  1. Erstmals Feuerbestattung für einen Mafia-Boss






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz