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Gender-Ideologie widerspricht der Biologie des Menschen

15. Dezember 2016 in Interview, 17 Lesermeinungen
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Evolutionsforscher und Physiologe Prof. Ulrich Kutschera im KATH.NET-Interview: „Ich kann nicht akzeptieren, dass Erkenntnisse der Evolutionswissenschaften von selbsternannten ‚Gender-Forschern‘ ignoriert bzw. pervertiert werden.“


Kassel (kath.net/pl) Starker Tobak: Ausgerechnet Papst Franziskus bezeichnete dieses Jahr in seinem Lehrschreiben „Amoris laetitia“ Gender mehrfach explizit als „Ideologie“. Der Kassler Biologe Prof. Ulrich Kutschera (Foto) hat sich, als ungläubiger Evolutionsbiologe, 2016 mehrfach öffentlichkeitswirksam in ähnlicher Weise geäußert, (z. B. in einem aktuellen Beitrag in der Badischen Zeitung). KATH.NET befragte den streitbaren Biologen zu dieser politisch hoch brisanten Thematik.

kath.net: Herr Prof. Kutschera, Papst Franziskus hat sich im April 2016 zur Gender-Frage u. a. wie folgt geäußert: „Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus verschiedenen Formen einer Ideologie, die gemeinhin Gender genannt wird, und die den Unterschied und die natürliche Aufeinander-Verwiesenheit von Mann und Frau leugnet.“ Wie bewerten Sie seine Einschätzung?

Prof. Kutschera: Obwohl ich als toleranter, weltoffener „atheistischer Biologe“ nicht mit allen Thesen des Papstes übereinstimmen kann, halte ich diesen Satz, wie auch andere Ausführungen in seinem Lehrschreiben, für treffend-korrekt formuliert. Es geht hierbei um den in der Evolution entstandenen Sexual-Dimorphismus (Geschlechter-Verschiedenheit) von Mann und Frau, wie er bei allen getrenntgeschlechtlichen Tieren (Gonochoristen) ausgebildet ist. Nur in Kooperation konnten Männer und Frauen im Verlaufe der Jahrmillionen bis heute in ihren Nachkommen weiter existieren – ein imaginäres „Gender-Unisexwesen“ wäre lange ausgestorben.

kath.net: In Ihrem Fachbuch „Das Gender-Paradoxon“ bezeichnen Sie die Gender-Studies als universitäre Pseudowissenschaft. Wie kommen Sie zu diesem vernichtenden Urteil?

Kutschera: Nachdem ich 2015 in populären Interviews (z. B. Spiegel Online) recht provokative Aussagen zur sozialkonstruktivistischen Gender-Lehre verbreitet hatte, wurde mir vorgeworfen, ich würde meine subjektiven, frauenfeindlichen Ansichten verbreiten. Es war daher notwendig, die biologischen Fakten, mit welchen sogenannte „Gender Studies“ ad absurdum geführt werden können, in Buchform zusammenzustellen. In meiner mit unzähligen Originalquellen versehenen Monographie begründe ich, dass „Sex und Gender“ Grundbegriffe der Evolutionsbiologie sind, die von sozialkundlich ausgebildeten, radikalfeministischen Ideologen (bzw. -innen) willkürlich umgedeutet werden. „Gender Studies“ sind keine ergebnisoffene Wissenschaft, sondern eine politische Ideologie. Sie haben daher meiner Ansicht nach weder in der Schule noch an Universitäten eine Daseinsberechtigung.


kath.net: Zu unserer großen Enttäuschung stellt sich die evangelische Kirche in Deutschland (EKD), im Gegensatz zu uns Katholiken, hinter den Genderismus. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Kutschera: Im Fachbuch „Das Gender-Paradoxon“ habe ich auf den Seiten 89 bis 92 die EKD-Submission unter die von dem US-Psychologen John Money (1921–2006) formulierte Gender-Irrlehre dargestellt. Es folgt dort auch ein Zitat von Papst Franziskus, der diese Weltanschauung als „dämonisch“ bezeichnet hat. Ganz aktuell hatte die EKD am 5. Dezember 2016 eine Tagung veranstaltet, auf der die „Anti-Gender-Kräfte“ u. a. als politisch rechtsradikale Bewegung diffamiert worden sind. EKD-Vertreter interpretieren bestimmte Bibel-Texte im Sinne der Moneyistischen „Frau-gleich-Mann-Ideologie“, was mir, als theologischem Laien, seltsam vorkommt. EKD-Funktionäre scheinen sich immer dann dem Zeitgeist anzupassen, wenn es politisch vorteilhaft ist. Diesen charakterlosen Opportunismus lehne ich, als geradlinig denkender Naturwissenschaftler, strikt ab. Intellektuell aufrichtige Menschen sollten bei ihrer begründeten Position bleiben und sich nicht einer fragwürdigen Ideologie unterwerfen.

kath.net: Der Papst und andere katholische Theologen verurteilen die Gender-Lehre u. a. wegen der latenten Familienfeindlichkeit dieser politischen Bewegung. Was sagen Sie als Evolutionsforscher zu dieser Einschätzung?

Kutschera: Die Stammesgeschichte unserer Spezies zeigt jenseits aller Zweifel, dass Menschen immer in Familienverbänden, bestehend aus fertilen Männern und Frauen sowie reichlichem Nachwuchs, überlebt haben. Obwohl es Alternativen zur klassischen „Mann-Frau-Kinder-Familie“ gibt, die akzeptiert werden sollten, war die evolutionäre Überlebenseinheit immer ein arbeitsteilig organisiertes männlich-weibliches Menschenkollektiv. Die im Namen der Gender-Irrlehre, basierend auf den widerlegten Thesen des pädophilen Kinderschänders Money, propagierte Zerstörung der „Überlebenseinheit Familie“ bewerte ich als destruktiv-pathologische Zeiterscheinung einer materiell übersättigten, aussterbenden deutschen Gesellschaft.

kath.net: Welche Erkenntnisse liefert die moderne Evolutionsforschung zum Phänomen der Homosexualität bei Männern und Frauen?

Kutschera: Wie ich im „Gender-Paradoxon“ umfassend dargelegt habe, sind die Thesen der Moneyistischen Gender-Dogmatiker, homoerotische Neigungen wären frei wählbar, falsch. Bei Männern ist eine homoerotische Veranlagung unabänderlich angeboren; bei Frauen gibt es ebenfalls eine starke genetische Komponente, aber auch erworbene Homo-Neigungen. Etwa 99 % aller Menschen kommen eindeutig als Mann bzw. als Frau zur Welt (unter 1 % Intersex-Babys). Schätzungsweise 4 von 100 Personen sind, in jeder Population, auf das eigene Geschlecht fixiert. Wir müssen homoerotische Männer und Frauen als Naturgegebenheiten akzeptieren, sollten aber diese Abweichungen von der evolutionär verankerten Norm (Hetero-Menschen mit leiblichem Nachwuchs) nicht zum Ideal erheben, wie es derzeit im Rahmen der Gender-Bewegung politisch opportun ist.

kath.net: Man wirft Ihnen vor, Sie würden ein „biologistisches“ Weltbild verbreiten und Ihre Evolutionswissenschaft über die anderen Fächer erheben, obwohl doch alle Erkenntniswege gleichberechtigt sind. Wie reagieren Sie gegen diesen schwerwiegenden Vorwurf?

Kutschera: Da ich seit meinem zehnten Lebensjahr ein fanatischer Naturkundler bin (Kultivierung von Zierfischen usw.), und meine gesamte internationale berufliche Laufbahn der Biologie gewidmet habe, kann ich nicht akzeptieren, dass Erkenntnisse der Evolutionswissenschaften von selbsternannten „Gender-Forschern“ ignoriert bzw. pervertiert werden. Wie ich im Fachbuch ausführlich begründet habe, ist eine „Humanwissenschaft“ ohne biologische Fakten-Grundlage unsinnig. In der Biologie werden Prozesse bzw. Verhaltensweisen von Menschen (u. a. Tieren) objektiv-ergebnisoffen erforscht und in streng begutachteten englischsprachigen Fachjournalen publiziert. So konnte ich z. B. aus den neuesten humanbiologischen Erkenntnissen ableiten, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau, genetisch betrachtet, jenem entspricht, wie er zwischen den Arten Schimpanse und Mensch existiert. Auf Grundlage derartiger, hart erarbeiteter Experimental-Befunde können wir 2016 von einem neuen „Ganzkörper XY-Mann- bzw. XX-Frau-Menschenbild“ sprechen, mit weitreichenden Konsequenzen für das harmonische Zusammenleben der beiden Geschlechter. Die unsinnige Gender-These, es gäbe neben Mann und Frau „zahlreiche weitere Geschlechter“, basiert auf Unkenntnis biowissenschaftlicher Fakten.

kath.net-Buchtipp
Das Gender-Paradoxon
Mann und Frau als evolvierte Menschentypen
Von Ulrich Kutschera
Taschenbuch, 440 Seiten
2016 Lit Verlag
ISBN 978-3-643-13297-0
Preis 25.60 EUR

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Titelblatt des Buches


Foto Prof. Kutschera



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