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Es lebe Christus, der König!

19. November 2016 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
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Predigt zum Christkönigssonntag - Was den Menschen früherer Zeiten noch selbstverständlich war, das muss heute erst erschlossen und nahegebracht werden. Von Prof. Josef Spindelböck


St. Pölten (kath.net/St. Josef) Christkönigssonntag C (20.11.2016) L1: 2 Sam 5,1-3; L2: Kol 1,12-20; Ev: Lk 23,35-43

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wie ein mächtiger Schlussstein eingefügt ist in einen großen Bau, so feiern wir zum Abschluss des Kirchenjahres den Christkönigssonntag. Was den Menschen früherer Zeiten noch selbstverständlich war (sie kannten ja wirkliche Könige und die Gesellschaft war weitgehend christlich geprägt), das muss heute erst erschlossen und nahegebracht werden.

Denn auch als gläubige katholische Christen haben wir vielleicht eine gewisse Schwierigkeit, uns zu Jesus Christus als König zu bekennen. Was also will dieses Festgeheimnis aussagen; was ist sein Inhalt?

In der Heiligen Schrift geht es stets um das „Reich Gottes“, welches in und durch Jesus Christus bereits bei uns Menschen angekommen ist und sich in seiner Fülle und Vollendung zeigen wird, wenn der auferstandene und in den Himmel aufgefahrene Herr Jesus Christus wiederkommt in Herrlichkeit. Vom hebräischen und griechischen Wortsinn her geht es um das „Königreich Gottes“: Denn Gott allein ist der König über alles; er ist der Herr über das ganze Universum und beschützt alle, die er in Liebe erwählt hat und die sich zu ihm bekennen.

Das Alte Testament kannte ursprünglich keine eigenen Könige, denn es sollte im Bewusstsein des Volkes der Gedanke vorherrschen, dass Gott allein der König ist. Kein Mensch kommt ihm gleich. Freilich wurde dann auf Drängen der Menschen doch ein König eingesetzt: Auf Saul folgte David und auf diesen wiederum Salomon. In der ersten Lesung aus dem zweiten Buch ist von der Salbung Davids zum König von Israel die Rede.


Die alttestamentlichen Könige aber waren nur eine Vorbereitung auf das wahre Königtum, das Gott selbst in seinem Sohn Jesus Christus einsetzen wollte. Viele erwarteten sich eine irdische Herrschaft mit großem Pomp und Glanz, einschließlich der militärischen Vernichtung aller Feinde. Dass sich so viele Menschen für Jesus begeistern konnte, hat gewiss auch damit zu tun: Denn sie sahen in ihm den verheißenen „König der Juden“, der alle fremden Mächte vertreiben und die Herrschaft Gottes für immer aufrichten würde.

In Erfüllung gegangen ist dies tatsächlich, doch auf ganz andere Weise als erwartet: Jesus Christus als der messianische König stirbt am Kreuz, und er triumphiert in seiner Auferstehung über den Tod und alles Böse. Er verheißt nicht nur den zum Glauben an ihn gekommenen Juden das Paradies, sondern den Menschen aller Völker und Nationen, die guten Willens sind und auf sein Wort hören.

Das Königtum Jesu ist während dieser Erdenzeit nur für jene erkennbar, welche an ihn glauben und ihn als wahren Sohn Gottes anbeten, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dem himmlischen Vater herrscht. Die endgültige Offenbarung dieses Reiches steht noch aus; diese wird geschehen, wenn der Herr wiederkommt in Herrlichkeit, um zu richten die Lebenden und die Toten.

Der rechte Schächer am Kreuz, also jener der beiden Verbrecher, der sich bekehrt hat, rief aus: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Die trostvolle Antwort des Herrn an ihn lautete: „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,42–43)

Gottes Königtum bedeutet keine Bedrohung für unsere Freiheit, im Gegenteil! Da Gott unser Schöpfer und Herr ist, sind wir in allem von ihm abhängig. Auch unsere Freiheit, welche unsere Würde zum Ausdruck bringt, verdanken wir Gott. Er möchte, dass wir die Freiheit, welche er uns geschenkt hat, zum Guten nutzen. Nur auf diese Weise gelangen wir zur Vollendung und empfangen wir das Glück, nach dem wir uns im tiefsten Herzen sehnen. In aller Bedrohung aufgrund von Schuld und Sünde, in allen Versuchungen zum Bösen stärkt uns Gottes Gnade. Der König des Himmels und der Erde ist jedem Menschenkind nahe, das ihn aufrichtig sucht und nach dem Wahren, Guten und Schönen verlangt.

Nicht eine Herrschaft des Zwanges übt Christus, der König, aus, sondern eine Herrschaft der Liebe und der Gerechtigkeit. Wer auf ihn baut, wird auf ewig nicht enttäuscht werden.

Wie sehr ist doch die Menschheit auch gegenwärtig wieder bedroht und gespalten durch Auseinandersetzungen und Kriege verschiedenster Art, oft verursacht durch Nationalismus und fanatische Engstirnigkeit. Dem gegenüber weist uns das Königtum Christi auf die Einheit der Menschheitsfamilie hin: wir gehören zusammen als große Familie der Kinder Gottes, wenn wir durch den Glauben und die Taufe in das Reich Christi eintreten.

Haben wir ganz persönlich schon Gott unser Leben übergeben? Weihen wir uns Christus dem König, der uns als wahrer Gott und Mensch liebt und dies in seinem Heiligsten Herzen kundtut! Den Weg zum Erlöser weist uns seine heilige Mutter, die Jungfrau Maria.

Der Christkönigssonntag eröffnet uns eine Perspektive der Hoffnung! Nicht nur die irdische Zukunft wird mit Gottes Hilfe annehmbar und ist zu bewältigen; uns ist vielmehr die ewige Vollendung im Königreich Gottes verheißen, was die Heilige Schrift als „neuen Himmel“ und „neue Erde“ bezeichnet (vgl. Offb 21,1).

Mit Papst Franziskus dürfen wir beten: „Herr, ergreife uns mit deiner Macht und deinem Licht, um alles Leben zu schützen, um eine bessere Zukunft vorzubereiten, damit dein Reich komme, das Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, der Liebe und der Schönheit. Gelobt seist du. Amen.“ (Laudato si, Nr. 246)


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