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Papst spricht in neuem Interview über Synode, Kasper und Burke

7. Dezember 2014 in Aktuelles, 26 Lesermeinungen
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Franziskus gab ihm gut bekannter argentinischer Journalistin langes Interview - Kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen nicht auf Frage des Kommunionempfangs verengen


Buenos Aires (kath.net/KAP) Großes Aufsehen hat am Sonntag ein neues langes Interview von Papst Franziskus verursacht, in dem er sich u.a. über die Themen Klerikalismus, Familiensynode, Homosexualität, Wiederverheiratete, Änderungen der Lehre, Widerstand gegen den Papst, die Vorschläge Kardinal Kaspers, die Versetzung Kardinal Burkes, gesundheitliche Probleme und Reisepläne äußerte. Das Interview für die argentinische Zeitung "La Nacion" liegt mittlerweile auch in englischer und italienischer Übersetzung vor. Nach Angaben der Zeitung wurde es am Donnerstag im vatikanischen Gästehaus Santa Marta von der Vatikan-Korrespondentin von "La Nacion", Elisabetta Piqué, einer persönlichen Bekannten des Papstes, geführt (Original unter www.lanacion.com.ar/la-nacion-con-el-papa-t52833 ).

Franziskus sprach sich im Interview mit Piqué beim kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gegen eine Verengung auf die Frage des Kommunionempfangs aus. Zugleich ließ er seine eigene Position weiter offen. "Das allein kann keine Lösung sein, die Lösung ist die Integration", sagte er.

Konkret regte Franziskus an, etwa den bisherigen Ausschluss von wiederverheirateten Geschiedenen als Taufpaten oder Kommunionhelfer zu überdenken. Wiederverheiratete Geschiedene seien zwar nicht exkommuniziert, praktisch würden sie jedoch so behandelt, beklagte Franziskus.

Zum Vorschlag des deutschen Kardinals Walter Kasper, den bisherigen Ausschluss wiederverheirateter Geschiedener von der Kommunion zu überdenken, sagte der Papst, Kasper habe Thesen aufgestellt, die "einige Theologen" erschreckt hätten. Sie hätten eine Zulassung zur Eucharistie abgelehnt, gleichzeitig jene zur geistlichen Kommunion jedoch befürwortet.


Wörtlich fuhr der Papst fort: "Sagen Sie mir: Braucht man die Gnade Gottes nicht, um die geistliche Kommunion zu empfangen?"

Auch zur öffentlichen Wahrnehmung der Bischofssynode als Ort der Konflikte äußerte sich Franziskus im Interview. Er trat dem Eindruck entgegen, die Versammlung habe unüberbrückbare Gegensätze unter den Bischöfen offenbart.

"Der synodale Prozess ist kein parlamentarischer Prozess, sondern ein geschützter Raum", betonte der Papst. Dies sei notwendig, damit der Heilige Geist wirken könne.

Es sei zwar wahr, dass es unterschiedliche Positionen während der Synode gegeben habe, so Franziskus weiter. Doch diese hätten sich noch in einem "Stadium des Suchens nach der Wahrheit" befunden. Für jene, die in ihren Positionen sehr festgelegt seien, müsse man beten, dass der Heilige Geist sie verwandele, so Franziskus.

Indirekt verteidigte Franziskus damit auch die Entscheidung, die Redebeiträge der Bischöfe während der Synode nicht wie bisher zu veröffentlichen. Dies war von einigen Teilnehmern als mangelnde Transparenz kritisiert worden.

Franziskus stellte zugleich klar, dass die Bischofssynode nicht in erster Linie über homosexuelle Lebensgemeinschaften gesprochen habe. Eigentliches Thema sei vielmehr der Umgang von Familien mit ihren homosexuellen Kindern gewesen.

Zu den Berichten, Kurienkardinal Raymond Leo Burke sei wegen dessen Äußerungen während der Bischofssynode strafversetzt worden, sagte der Papst, er habe Burke schon lange vor der Synode den Vorschlag gemacht, von der Spitze des obersten vatikanischen Gerichtshofs zum Malteserorden zu wechseln.

Der Nordamerikaner hatte sich während der Bischofssynode über die Familie im Oktober mit deutlichen Worten gegen Änderungen in der kirchlichen Praxis gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen oder Homosexuellen ausgesprochen. Der 66-Jährige gilt als einer der profilierten Vertreter des konservativen Flügels im Kardinalskollegium. Der Papst hatte Burke, seit 2008 Präfekt der Apostolischen Signatur, im November zum Kardinalpatron des Malteserordens ernannt. Dies war von machen Medien als Strafversetzung gedeutet worden.

Burke sei eines Tages zu ihm gekommen und habe ihn gefragt, warum er in seinem Amt noch nicht bestätigt worden sei, berichtete Franziskus in dem Interview. Er, der Papst, habe darauf verwiesen, dass sein Kardinalsrat für die Kurienreform noch nicht über eine Neustrukturierung der vatikanischen Gerichte befunden habe. Dann habe er die Anfrage des Malteserordens nach einem neuen Kardinalpatron erhalten. Da sei ihm Burke in den Sinn gekommen, weil dieser sich als US-Amerikaner in dem Ambiente bewegen könne.

Zu Spekulationen, er habe den Kommandanten der Schweizergarde, Daniel Anrig, wegen überzogener Strenge entlassen, sagte der Papst wörtlich: "Nein, gewiss nicht". Es handle sich um einen "ganz normalen Wechsel, da gibt es nichts Merkwürdiges", so Franziskus.

Ebenso wies er Mutmaßungen zurück, die neu renovierte Wohnung des Kommandanten sei ihm zu großzügig gewesen. Er verwies darauf, dass der Kommandant vier Kinder habe.

Franziskus erklärte, er sei nach einem Besuch des Quartiers der Schweizergarde zu der Auffassung gekommen, dass eine "Erneuerung" gut tun würde. "Niemand ist ewig."

Franziskus würdigte Anrig als "exzellente Persönlichkeit" und "guten Katholiken". Er habe sich nichts zuschulden kommen lassen.

Der Vatikan hatte vergangene Woche mitgeteilt, Anrig gebe auf Verfügung des Papstes am 31. Jänner die Leitung der Schweizergarde ab. Der 42-jährige stand seit 2008 an der Spitze der 110 starken päpstlichen Wachtruppe.

Franziskus sagte weiter, die fünfjährige Amtszeit Anrigs sei eigentlich zwei Monate nach der Papstwahl im März 2013 abgelaufen. Er habe damals keine endgültige Entscheidung fällen wollen, sondern das Mandat Anrigs vorläufig verlängert.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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