Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  7. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  8. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  9. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  10. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  11. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  12. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Frankreich: Auf dem Weihnachtsmarkt von Amiens wurde der Jesuskind-Figur der Kopf abgebrochen
  15. "Wir glauben nicht an eine Ökumene der Vermischung, sondern der versöhnten Verschiedenheit"

Sprachforscher Bering: Luther war antisemitisch

3. Dezember 2014 in Chronik, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


«Man sollte Luthers dunkle Seite nicht wegdrücken wollen», sagte der Kölner Sprachforscher Dietz Bering. Es sei unstrittig, «dass Luther die Juden vertreiben wollte und dabei auch in die Nähe von Totschlagen kommt».


Köln (kath.net/KNA) Der Kölner Sprachforscher Dietz Bering hat seine These bekräftigt, dass Martin Luther ein Antisemit gewesen sei. «Luthers judenfeindliche Schriften am Anfang und besonders am Ende seines Lebens mit ihren schrecklichen Schmähungen zeigen zumindest, dass er der Auffassung war, die Juden würden sich nie bekehren», sagte Bering vergangene Woche im Interview des Kölner «Stadt-Anzeiger». «Wenn man aber glaubt, es sei halt die angeborene Eigenschaft 'der' Juden, sich nicht bekehren zu lassen, dann ist man jedenfalls über den traditionellen Antijudaismus des Mittelalters weit hinaus.»


Mit dem Reformator sei der Antijudaismus erstmals antisemitisch transformiert worden, betonte Bering. Anders als Luthers Gewährsmann Paulus schließe er eine Rettung der Juden am Ende der Zeiten praktisch aus.

Laut Bering verdächtigten die Gegner Luthers den Reformator, «es mit den Juden zu haben». Diese Nähe zum Judentum habe seine aggressive Betonung der Unterschiede umso zwingender gemacht. Das neue Buch Berings hat den Titel: «War Luther Antisemit? Das deutsch-jüdische Verhältnis als Tragödie der Nähe.»

Nach den Worten des Wissenschaftlers ist es unstrittig, «dass Luther die Juden vertreiben wollte und dabei auch in die Nähe von Totschlagen kommt». Allerdings hätte er Auschwitz «mit Sicherheit grässlich gefunden». Die systematische Vernichtung eines Volkes habe nicht in seinem Denkhorizont gelegen. Grundlage von Luthers Antisemitismus sei nicht der nazistische Erlösungswahn gewesen.

Laut Bering kann es Luthers Antisemitismus von seinem Gewicht her aber keinesfalls mit den reformatorischen Zentralschriften der Jahre um 1520 mit dem dort entwickelten Freiheitsbegriff aufnehmen. «Die sind nicht antisemitisch.» Dies sei die Brücke, über die gläubige Protestanten heute gehen könnten. «Man sollte aber Luthers dunkle Seite nicht wegdrücken wollen», sagte der Wissenschaftler.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Lutherdenkmal (c) EKD


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Luther

  1. Augustiner sehen ihr früheres Mitglied Luther kritisch
  2. Außer Spesen nichts gewesen
  3. Luther und seine Zeit - ein Überblick
  4. Mythos Martin Luther und die historischen Fakten
  5. Koch: Kirche ließ sich auf Luther-Anliegen viel zu wenig ein
  6. Luther. ‘So what?’
  7. Wissenschaftler kritisieren Reformationsjubiläum
  8. Kriminologe fordert von EKD Aufarbeitung von Luthers Judenfeindschaft
  9. Evangelischer Historiker: Überlasst Luther nicht der EKD!
  10. Käßmann: Es gibt diffuse Ängste vor Luther-Legenden






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  3. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  4. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  5. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  8. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  9. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  10. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf
  11. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  12. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  13. "Die Zahl der Priesterberufungen steigt in Schweden!"
  14. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  15. Eine erschütternde Oper nach einer Erzählung von Gertrude von Le Fort

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz