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Lohmann an Gegendemonstranten: 'Noch einmal: Niemand hasst euch hier!'

25. September 2014 in Interview, 7 Lesermeinungen
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Martin Lohmann hatte beim Marsch für das Leben/Berlin das Gespräch gesucht und berichtet im kath.net-Interview von seinem Eindruck: Die Gegner des Lebensschutzes werden „als Hassfackeln missbraucht“.


Berlin (kath.net) Der BVL-Vorsitzende und Publizist Martin Lohmann hat Mitleid mit jungen Menschen, die „von geistigen Brandstiftern in feinem Zwirn als Hassfackeln missbraucht“ werden. Lohmann hat mit einigen Gegnern des Lebensmarsches das Gespräch gesucht und war verwundert. kath.net hat ihn nach seinen Erfahrungen gefragt. Dabei kommt Erstaunliches ans Tageslicht.

kath.net: Herr Lohmann, offenbar waren sogar mehr als 6000 Teilnehmer friedlich unterwegs beim Lebensmarsch, aber es gab auch einige Hundert aggressive Störer, Es wird erzählt und wurde offenbar beobachtet, dass Sie nach dem Marsch für das Leben und vor dem Gottesdienst mit einigen der Gegendemonstranten gesprochen haben. Stimmt das?

Martin Lohmann: Ja, das stimmt. Ich erkannte in meiner Nähe drei junge Frauen, die uns zuvor mit dummen Parolen begleitet und angeschrien hatten. Unsere Blicke begegneten sich nun kurz, und da habe ich sie angesprochen und gefragt, warum sie denn so herumgeschrien hätten und ob sie gegen das Leben seien. Eines der Mädchen hatte mich zuvor höflich gefragt, ob sie sich eines der Plakate nehmen dürfe, worauf Hilfsangebote angeboten werden.

kath.net: Und was bekamen Sie zur Antwort?

Lohmann: Zunächst: Ich sah in letztlich liebenswürdige Gesichter von drei jungen Menschen, die etwas verunsichert waren, weil ich sie so freundlich angesprochen hatte. Da war nichts Böses mehr zu sehen, eher ein Erstaunen. Und man sagte mir, sie hätten doch das Recht darauf, uns anzuschreien. Meine Frage, ob ihnen denn aufgefallen sei, dass sie von niemandem angeschrien worden seien, erwiderten sie mit einem „Ja, schon.“ Aber sie müssten ja so schreien, weil wir alle sie ja hassen würden. Als ich daraufhin bemerkte, dass niemand sie hasse, hieß es: „Aber ihr hasst doch, wie wir leben!“ Ich meinte dann: „Noch einmal: Niemand hasst euch hier! Aber wir halten es für total falsch, wenn ihr auf Kosten des Lebens eines anderen Menschen lebt. Aber deshalb hassen wir euch doch nicht, die ihr liebenswerte junge Menschen seid. Euer ganzes Leben liegt noch vor euch, und ihr könnt – wie übrigens jeder Mensch – jederzeit neu anfangen. Wer hat euch bloß gesagt, dass wir euch hassen würden? Das ist doch absurd. Merkt ihr denn nicht, dass ihr da von anderen als Hassträger missbraucht werdet?“


kath.net: Wow, da ging es aber zur Sache, oder?

Lohmann: Ja, irgendwie schon. Und ich bin dankbar für diese mich in vielerlei Hinsicht nachdenklich stimmende Begegnung. Denn es kam natürlich gleich wieder der Hinweis, Lebensschützer seien doch rechts außen. Begründen konnten das meine Gesprächspartner selbstverständlich nicht. Man habe es ihnen halt so gesagt. Und man habe ihnen auch gesagt, dass Christen der völlig falschen Ansicht seien, es handele sich von Anfang an um einen Menschen. Doch das sei in Wirklichkeit ein nichtsagender Zellklumpen, den „man natürlich wegmachen dürfe“. Außerdem würden Lebensschützer und Christen ja den Frauen das Recht auf ihre eigene Lebensgestaltung und ihren eigenen Körper absprechen. Daher müsse man gegen das Patriarchat kämpfen, das überall unterdrücke. Meine Nachfrage, ob sie denn mitbekommen hätten, dass wir zum Beispiel an der Spitze der Regierung eine Frau hätten, und nicht nur da, wischten die jungen Frauen mit dem Hinweis weg, Merkel sei doch letztlich sehr männlich und Exponentin des die Frauen unterdrückenden Patriachats.

kath.net: Was warfen die jungen Menschen Ihnen vor?

Lohmann: Sie warfen uns vor, dass wir angeblich alle Frauen unterdrücken und ihnen jede Freiheit nehmen wollten. Und dass sie gegen uns vorgehen müssten, weil wir sie hassten. Absurd! Aber man hatte ihnen das wohl eingetrichtert.

kath.net: Und weiter?

Lohmann: Ich habe daran erinnert, dass es Freiheit ohne Verantwortung nicht gebe, und dass niemand von uns etwas gegen eine gelebte Sexualität hat. Wir alle seien doch sexuelle Wesen und hätten die Begabung und den Auftrag, unsere Sexualität verantwortungsbewusst zu gestalten. Wie jede unserer Triebe. Und wenn ein neuer Mensch entstanden sei, dann handele es sich eben nicht mehr nur um den Körper der Frau. Das aber, so schien mir, konnten die jungen Leute gar nicht verstehen. Sie bezweifelten sogar meinen Hinweis, dass es inzwischen erwiesen sei, dass alle Informationen für den neuen, sich als Mensch entfaltenden jungen Menschen, bereits durch die Zeugung vorhanden seien, so erstaunlich und unglaublich das auch sei. Aber es sei nun mal so. Daher sollte man seine Sexualität auch nicht einfach so unbedacht ausleben und die Entstehung eines neuen kleinen Menschen billigend in Kauf nehmen, so als könne und dürfe man ihn jederzeit wieder wegmachen. Aber mir schien, dass die jungen Frauen hier komplett unaufgeklärt waren. Sie schauten mich mit ratlosen Gesichtern an. Offenbar hatte man ihnen etwas ganz anderes erzählt und ihnen die Wirklichkeit, also die Fakten verschwiegen.

kath.net: Worüber waren die drei jungen Frauen denn am meisten erstaunt?

Lohmann: Sie waren bewegt und wehrten zugleich strikt ab, als ich Ihnen nochmals sagte, dass sie nicht von uns oder mir gehasst werden und ich – wie viele andere auch – für sie bete. „Wie bitte, Sie (Betonung) beten für uns? Das kann doch nicht sein. Aber außerdem gibt es Gott ja gar nicht“, meinte eine von ihnen. „Och doch“, sagte ich, „den gibt es, und der liebt auch euch. Und für mich ist Gott das Kostbarste überhaupt. Sich von ihm geliebt zu wissen, sei wunderbar und echt schön. Und diesen wirklich existierenden und wirklich liebenden Gott würde ich um Segen bitten, „auch für euch“. Ich bekam fragende und ungläubige Blicke, in denen sich Sehnsucht zu verstecken suchte, als ich sagte: „Lasst euch mal auf ihn ein, denn Gott betrügt und verführt nie. Aber er schafft Licht. Auch für euch und ich euch. Glaubt mir, es ist wundervoll.“ Wissen Sie, ich wusste schon früher, dass man für solche Menschen viel beten sollte und muss. Nach diesem Gespräch weiß ich mich in dieser Überzeugung sehr bestärkt.

kath.net: Das klingt nach sehr viel Verständnis Ihrerseits für diese Gegendemonstranten.

Lohmann: Das habe ich durchaus. Denn ich glaube, diesen jungen Menschen, die uns da geradezu hilflos und argumentationsfrei anschreien und Gewalt gegen christliche Symbole und Menschen ausüben, von Ideologen in feinem Zwirn regelrecht missbraucht werden. Und diese Leute, die teilweise in Parlamenten und Parteizentralen sowie in anerkannten Netzwerken sitzen, sind auf ihre Weise üble Schreibtischtäter und geistige Brandstifter, die suchende und sehnsuchtsvolle junge Menschen gleichsam als Hassfackeln missbrauchen und buchstäblich hinters Licht und ins Dunkel führen. Hier brauchen wir aber viel Licht und viel Transparenz sowie das mutige kritische Hinterfragen alle derer, die nicht wollen, dass wir in eine Gesellschaft der Dunkelheit und der Intoleranz sowie der Respektlosigkeit schliddern. Ich kann nur allen Menschen guten Willens zurufen: Wehret den Anfängen. Jetzt! Klärt auf und deckt auf! Wir alle haben die Chance, zu Trägern des Lichts zu werden.


EWTN Reporter - Marsch für das Leben 2014 - Rede Martin Lohmann


EWTN Reporter - Marsch für das Leben - Redebeitrag des Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe


EWTN Reporter - Interview mit Generalvikar Michael Fuchs (Bistum Regensburg) zum Marsch für das Leben


Foto Lohmann (c) EWTN/Screenshot


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