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Offener Brief an Walter Kardinal Kasper

16. April 2014 in Kommentar, 62 Lesermeinungen
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Überlegungen und Fragen im Anschluss an die Rede beim Konsistorium und das Buch „Das Evangelium von der Familie“. Ein Gastkommentar von Michael Schäfer


Stuttgart (kath.net) Eminenz, sehr geehrter Herr Kardinal Kasper,

mit Ihrer Rede vor dem Konsistorium und dem aus dieser Rede resultierenden Buch „Das Evangelium von der Familie“ haben Sie sich nach eigenem Bekunden um die „Ouvertüre“ zum synodalen Prozess „Pastorale Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ bemüht. Die Diskussion im Rahmen dieses Prozesses ist natürlich zunächst und vor allem eine der zur Synode versammelten Bischöfe. Im Vorwort Ihres Buches steht aber auch der Satz: „Deshalb sollten an der Diskussion nicht zuletzt Christen, welche in familiären Situationen, teilweise auch in schwierigen, leben, zu Wort kommen“. Dieser Satz ermutigt mich, Ihnen einige Überlegungen und Fragen zu Ihrer Rede vorzulegen.

Zunächst möchte ich Ihnen ganz herzlich dafür danken, dass Sie das Thema, das die innerkirchliche Diskussion nicht nur, aber vielleicht besonders in Deutschland seit vielen Monaten dominiert, auf ein wirkliches theologisches Niveau gehoben haben. Lange Zeit konnte man den Eindruck gewinnen, als würde der ganze Diskurs über die Aussage „Die Kirche muss irgendwie barmherziger mit den Wiederverheirateten Geschiedenen umgehen“ nicht wirklich hinauskommen.

Zu diesem theologischen Niveau gehört natürlich auch die Tatsache, dass Sie die zur Debatte stehende Frage in einen breiteren Kontext stellen. Sehr viel Positives und Zustimmendes wäre an dieser Stelle zu sagen. So haben mich z.B. Ihre Ausführungen zur „Familie als Hauskirche“ besonders gefreut, in denen deutlich zum Ausdruck kommt, dass die Gemeindepastoral ein gutes Stück „in der Luft hängt“ und in ihrer Wirksamkeit massiv eingeschränkt ist, wenn ihr der Unterbau in der Familie fehlt. Gleichzeitig haben große Teile der nachwachsenden Katholiken-Generation ihre persönlichen religiösen Schwerpunkt nicht mehr in einer Gemeinde, sondern in einer „hauskirchlichen“ Gemeinschaft. Es wäre sehr zu hoffen, dass Sie diese Überlegungen als Ausgangspunkt für eine kritische Sichtung der pastoralen Prioritäten bei Gelegenheit weiter ausarbeiten könnten.

Trotz des von Ihnen eröffneten größeren Zusammenhangs möchte ich mich in diesem Brief auf das Thema der „Wiederverheirateten Geschiedenen“ beschränken; denn diese Frage ist es, um die sich die innerkirchliche Diskussion dreht; nach der Antwort auf diese Frage wird die kommende Synode – zumindest in Deutschland – beurteilt werden und diese Frage ist es ja auch, auf die die innere Logik Ihrer Stellungnahme letztlich zuläuft.

Beginnen wir also gleich mit der in der Form einer Frage vorgetragenen zentralen These Ihrer Rede:

„Aber wenn ein geschiedener Wiederverheirateter bereut, dass er in der ersten Ehe versagt hat, wenn die Verbindlichkeiten aus der ersten Ehe geklärt sind, wenn ein Zurück definitiv ausgeschlossen ist, wenn er die in der zweiten zivilen Ehe eingegangenen Verpflichtungen nicht ohne neue Schuld lösen kann, wenn er sich aber nach besten Kräften darum müht, die zweite zivile Ehe aus dem Glauben zu leben und seine Kinder im Glauben zu erziehen, wenn er Verlangen nach den Sakramenten als Quelle der Kraft in seiner Situation hat – müssen und können wir ihm dann nach einer Zeit der Neuorientierung das Sakrament der Buße und die Kommunion verweigern?“ (Evangelium von der Familie, S. 65f.)


Verzeihen Sie die recht deutliche Diktion, aber an dieser These scheint mir fast alles fragwürdig zu sein. Schon die erste Aussage ist dazu angetan, das schlimme Missverständnis zu befördern, als habe eine eventuelle Schuld am Scheitern der ersten Ehe irgendetwas mit der Zulassung zu den Sakramenten zu tun. Das ist natürlich nicht der Fall. Jedes derartige Versagen (und es sind ja durchaus Fälle denkbar, in denen ein Betroffener oder eine Betroffene zumindest subjektiv kaum oder gar keine Schuld an diesem Scheitern trägt) kann bereut und gebeichtet werden und steht dem Sakramentenempfang dann in keiner Weise im Wege.

Wenn man unter den „Verbindlichkeiten aus der ersten Ehe“ Unterhaltszahlungen und eine einvernehmliche Regelung bezüglich eventuell vorhandener Kinder versteht, so können diese sicher „geklärt“ werden. Die für unsere Frage ausschlaggebende Verbindlichkeit aber ist die feierlich zugesagte „Treue, bis dass der Tod uns scheide“ und diese kann eben nicht geklärt (im Sinne von „erledigt“) werden.

Auch das „definitiv ausgeschlossene Zurück“ ist zumindest hinterfragbar. Natürlich gibt es viele Situationen, in denen ein „Zurück“ nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen ist. Aber gehört es nicht zum wesentlichen Verständnis der sakramentalen Ehe, dass sie nie ganz in diesem „nach menschlichem Ermessen“ aufgeht? Besteht die Gnade des Sakramentes nicht auch darin, dass eine Heilung der Beziehung auf der Grundlage eines (wiedergewonnenen) gemeinsamen Blicks auf den Herrn nie „definitiv“ ausgeschlossen ist?

Kurz: Ihre These geht meines Erachtens an der eigentlichen Fragestellung vorbei.

Für noch gravierender halte ich die Tatsache, dass in der Diskussion (und implizit auch in Ihrer Rede) beständig der Eindruck erweckt wird, als habe die Kirche auf die Frage, wie Menschen, die in einer zweiten zivilen Ehe leben, zu den Sakramenten zugelassen werden können, keine Antwort. Dies ist aber schlicht falsch, wie ein kurzer Blick in „Familiaris Consortio“ (84) zeigt:

„Die Wiederversöhnung im Sakrament der Buße, das den Weg zum Sakrament der Eucharistie öffnet, kann nur denen gewährt werden, welche die Verletzung des Zeichens des Bundes mit Christus und der Treue zu ihm bereut und die aufrichtige Bereitschaft zu einem Leben haben, das nicht mehr im Widerspruch zur Unauflöslichkeit der Ehe steht. Das heißt konkret, daß, wenn die beiden Partner aus ernsthaften Gründen - zum Beispiel wegen der Erziehung der Kinder - der Verpflichtung zur Trennung nicht nachkommen können, sie sich verpflichten, völlig enthaltsam zu leben, das heißt, sich der Akte zu enthalten, welche Eheleuten vorbehalten sind".

Es ist für mich nur sehr schwer nachvollziehbar, dass Sie sich in Ihrer Rede mehrfach auf das Apostolische Schreiben Johannes Pauls II. beziehen, diese zentrale Passage jedoch nicht einmal erwähnen. Dieses Versäumnis wiegt um so schwerer, als „Familiaris Consortio“ nicht nur ein ganz wesentliches Dokument des jüngeren ordentlichen Lehramts in der zur Diskussion stehenden Frage darstellt, sondern auch das Abschlussdokument einer Bischofssynode ist, die sich – wie die kommende – mit dem Thema „Ehe und Familie“ beschäftigt hat.

Ich kann mir die vollständige Abwesenheit des von Johannes Paul II. aufgezeigten Lösungsweges in der gesamten Diskussion nur so erklären, dass man die Forderung nach der Enthaltung vom „ehelichen Akt“ (ich verwende diesen etwas altmodischen Ausdruck bewusst) für vollständig weltfremd und unrealistisch hält. Und natürlich ist sie das in den Augen vieler Mitmenschen auch. Aber kann die Kirche sich dieser gängigen Sicht auf die menschliche Sexualität wirklich anschließen? Ist das nicht jene Sicht, die auch das Keuschheitsgelübde der Ordensleute und den Zölibat der Weltpriester für „unlebbar“ und „widernatürlich“ hält? Und versinnbildlicht die Forderung aus „Familiaris Consortio“ nicht recht gut die von Ihnen angeführte Gewichtung: die zweite Verbindung ist kein Schiff mehr, sondern eine Planke?

Erlauben Sie mir abschließend noch einen Blick auf die systematischen Folgen der von Ihnen vorgeschlagenen geänderten Praxis im Umgang mit den Wiederverheirateten Geschiedenen. Mir scheint es so zu sein, dass die Kirche nur die Wahl hat, den Vollzug der „Akte, die Eheleuten vorbehalten sind“ außerhalb der sakramentalen Ehe weiterhin als Ehebruch zu betrachten (mit den bisherigen Folgen) oder eine moralische Legitimität solcher Akte auch außerhalb dieser Ehe für grundsätzlich möglich zu halten.

Diese moralische Legitimität muss dann an etwas anderem als der sakramentalen Ehe festgemacht werden, z.B. am Bestehen einer „personalen Liebesbeziehung“, eines Sachverhaltes, der nicht mehr den Charakter eines öffentlichen Vertrages hat, sondern letztlich nur vor dem „forum internum“ überprüft werden kann. Mir ist nicht klar, mit welchem Argument man anderen Formen der außerehelichen „gelebten Sexualität“ eine so verstandene Legitimität grundsätzlich absprechen wollte. Die Forderung des Zweiten Vatikanischen Konzils nach einer „sauberen Brautzeit“ (Gaudium et Spes 49) wäre keine schlechthin verpflichtende Norm mehr.

In der Konsequenz würde die Kirche dann auf die Verkündigung einer verbindlichen Sexualmoral im überkommenen Sinne ganz verzichten. Ihre Lehre wäre dann nicht mehr Verkündigung eines objektiven „Gebotes vom Herrn“ (1 Kor 7,10), sondern „Orientierungshilfe“ für eine subjektive Gewissensentscheidung, die von ihr in jedem Fall zu respektieren wäre.

Müsste sie dann aber nicht konsequenterweise auch davon Abstand nehmen, in wenigen Tagen einen Papst heiligzusprechen, dessen theologisches Erbe zu einem nicht unerheblichen Teil in einer „Theologie des Leibes“ besteht, deren Hauptanliegen die philosophisch-theologische Begründung genau dieser „verbindlichen Sexualmoral im überkommenen Sinne“ ist?

Nun ist mein Brief doch eine recht kritische kleine Abhandlung geworden. Ich würde mich freuen, wenn Sie ihn trotzdem nicht als Respektlosigkeit, sondern als Ausdruck ernster Fragen und des aufrichtigen Interesses an einer wirklichen Diskussion ansehen könnten.

Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für gesegnete Kar- und Ostertage!
Ihr Michael Schäfer

Dr. phil. Michael Schäfer (Foto) war Mitarbeiter am Romano-Guardini-Lehrstuhl der LMU München und arbeitet heute in der Geschäftsführung einer in Stuttgart ansässigen, international tätigen Unternehmensberatung. Er führt den Blog summa-summarum (summa-summarum.blogspot.de ).

Die vieldiskutierte Rede von Kardinal Kasper in voller Länge:
Das Evangelium von der Familie
Die Rede vor dem Konsistorium
Von Walter Kardinal Kasper
Kartoniert, ca. 96 Seiten
Herder 2014
ISBN 978-3-451-31245-8
Preis 12,40 Euro

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Foto Dr. Schäfer (c) Michael Schäfer


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Lesermeinungen

 Steve Acker 22. April 2014 
 

Snoopy-

Sieh haben Recht: Theorie und Praxis weichen voneinander ab. In der Tat kann jeder wiederverh.Gesch. zur Kommunion gehen, z.B. in einer anderen Pfarrei, wo man ihn nicht kennt.(Ob es in Ordnung ist, und für ihn gut, ist ein völlig anderes Paar Stiefel). Wo ist eigentlich dann das Problem? Warum die ganzen Diskussionen zur Zeit?
Die Theorie soll an die Praxis angepasst werden! Es wird von der Kirche erwartet, dass sie offiziell verkündet: ja WvG dürfen zu den Sakramenten gehen.
Und das würde nichts anderes bedeuten,dass die Kirche die Unauflöslichkeit der Ehe aufgibt!
Dann würden noch viel mehr Ehen in die Brüche gehen,und viel mehr Leid entstehen, denn dann würde sich die Einstellung breit machen:"Wenn mir mein Ehepartner nicht mehr passt, suche ich mir einen neuen. Die Kirche akzeptiert das ja jetzt".


3
 
 Snoopy900 18. April 2014 
 

@Reichert

Mit dieser Argumentation können Sie nicht weit gekommen sein. Die Theorie und die Praxis sehen dies bereits anders. Auf ausdrücklicher Bitte hin, wird keinem die Eucharistie von einem Priester verweigert. Sagt aber nicht Jesus auch: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" oder "Niemand ist gut außer dem Einen". Es ist wie immer in solchen Diskussionen. Allein auf Grundlage biblischer Hermeneutik lassen sich keine Lösungen finden.


1
 
 willibald reichert 18. April 2014 
 

Snoopy900

Es geht um G O T T E S!!! Gebot. Wer nicht
bereit ist, zukünftig nicht mehr zu sündi-
gen, kann n i c h t gültig von seinen Ver-
fehlungen losgesprochen werden. Das jedoch
ist die VORBEDINGUNG für den Empfang der
Eucharistie. Es gilt einzig, sich an Gottes Wort auszurichten, aber es gibt
k e i n Anrecht, auf den Leib des HERRN
ohne e n t s p r e c h e n de Disposi-
tion!


8
 
 Snoopy900 18. April 2014 
 

Beide sind gefragt!

Es ist richtig, dass sich ein "reuiger Sünder" die Barmherzigkeit Gottes schenken lassen kann. Gott aber handelt v.a. durch die Menschen, auch durch die Kirche und ihre Mitglieder. Deshalb ist es nicht nur die Barmherzigkeit Gottes, sondern auch das barmherzige Handeln eines jeden von uns im Lichte des Glaubens.

@bellis:
Sie sprechen von einer Stufe des rasanten Glaubensabfalles. In unserer westlichen Gesellschaft möchte ich das gar nicht leugnen. Was Kasper aber hier anspricht und was auch ich meine betrifft ja nicht "Taufscheinchristen", denen sowieso alles egal ist. Nein, es gibt Menschen, die ihr Fehlverhalten in früherer Ehe oder Beziehung bereuen, es aber kein Zurück mehr geben kann - auch aufgrund der Entscheidungen der anderen Person, der man sich versprochen hat. Es gehören ja zwei dazu. Um Verzeihung bitten und verzeihen muss gelernt sein. Leichter gesagt, als getan! Es geht mir nicht um eine erneute kirchliche Heirat. Diese gibt es nicht. Es geht um die Eucharistie.


2
 
 bellis 18. April 2014 

Snoopy900 - neue Stufe

Ja, leider sind viele auf einer neuen Stufe, nämlich der neuen Stufe des rasanten Abfalls vom Glauben.
Das Wort des Herrn steht nicht im Wege, sondern weist allein dem Menschen den Weg des Heiles.
Und übrigens... Gott ist die Barmherzigkeit ebenso wie die Wahrheit und die Gerechtigkeit. Die Wahrheit hat Er uns mitgeteilt, in Gerechtigkeit wird Er richten, Barmherzigkeit schenkt Er den reuigen Sündern und Sich Selbst schenkt Er in der Hl. Eucharistie den Menschen, die im Stande der heiligmachenden Gnade.
Hüten wir uns davor, andere zu ermuntern, die Hl. Eucharistie - den Herrn Selbst - zu empfangen, wenn sie nicht im Stand der heiligmachenden Gnade sind, Gott wird gerecht über unser Tun richten. Wehe dem, der der Gerechtigkeit Gottes anheimfällt, wo er sich doch als reuiger Sünder Seine Barmherzigkeit schenken lassen kann.


6
 
 willibald reichert 17. April 2014 
 

Huggy

Volltreffer! Ich möchte das noch ergänzen
durch die Aussage von Jesus:
HIMMEL UND ERDE WERDEN VERGEHEN,ABER
MEINE WORTE WERDEN N I C H T!!! VERGEHEN!


5
 
 Snoopy900 17. April 2014 
 

@Huggy:

Doch! Die Heiligen des Mittelalters gingen natürlich auch zu den Sündern. Ich habe ja auch nicht die ganze mittelalterliche Kirche über einen Kamm geschoren, sondern lediglich die Veränderung des Sündenverständnisses aufgezeigt. Nicht mehr, nicht weniger!

Was die Unfehlbarkeit anbelangt, so ist diese beim Papst gegeben, wenn er in Sitten- und Glaubensfragen in einem förmlichen Akt "ex cathedra" spricht. Dazu bespricht er sich zuvor mit dem Bischofskollegium (siehe "Pastor aeternus" , 17). Der Anschein eines Alleinganges durch den Papst, wie oft auch von Kirchenkritikern erhoben wird, ist somit nichtig.

Und zu ihrem Schlusssatz: Dass sich die kirchliche Lehre bezüglich des Sakramentenempfangs doch änderte, lässt sich bei LEO SCHEFFCZYK ("Katholische Glaubenswelt", Paderborn 2008, S.181). In der Alten Kirche wurden Sünder unterschiedlicher Art aus der eucharistischen Gemeinschaft für eine bestimmte Zeit ausgeschlossen. Das Ganze war öffentlich und entsprach dem "kat-holon"


2
 
 Huggy 17. April 2014 
 

Lieber Snoopy900!

Sie schreiben: "Wir müssen zu den Sündern".
Wer hindert Sie daran?
Sind die Heiligen des Mittelalters wie z.B. der Hl. Franziskus etwa nicht zu den Sündern gegangen?

Darum geht es doch gar nicht! Das Problem ist vielmehr: Sie lieben die Sünder so sehr, daß Sie gewissermaßen das Kind mit dem Bade ausschütten und zwecks einer "effizienteren" Verkündigung nicht nur den armen Sünder, sondern darüber hinaus noch die Sünde akzeptieren. (Natürlich nicht in der hehren Theorie, wohl aber in der seelsorgerlichen Praxis).

Ein höchst verzeihlicher Fehler für einen Christen - aber ein Fehler.

Sie schreiben, Sie beanspruchten keine Richtigkeit für Ihre Überlegungen. Das ist klug von Ihnen, denn Sie sind nicht unfehlbar - im Gegensatz zum magisterium ordinarium der Heiligen Kirche.

Kardinal Kasper oder Sie mögen deshalb schreiben, was sie möchten - die zweitausendjährige Lehre der Kirche zu Ehescheidung und Kommunionempfang stand und steht und wird stehen.

Frohe Ostern!


10
 
 sowosammerneger 17. April 2014 
 

"Meinen Sie, Jesus habe das nicht gewusst?"

@suarez

Ich habe nicht den Herrn Jesus gefragt, sondern Sie.
Ich bedauere, daß Sie den Menschen die Freiheit und das Bewußtsein absprechen wollen.


3
 
  17. April 2014 
 

Man sollte darin lesen.

Liebe Grüße und GOTTES SEGEN.

Josef


2
 
 Snoopy900 17. April 2014 
 

@Huggy

Natürlich unterliegt die Lehre der Kirche streng genommen nicht dem Zeitgeist, dennoch erfolgte und erfolgt immer eine Anpassung/Angleichung an das zeitliche Verständnis. Den von mir gewählten Ausdruck eines "mittelalterlichen Sündenverständnisses" sollte man wohl allegorisch verstehen. Wer lesen kann, hat sicherlich festgestellt, dass die Kirche kein "mittelalterliches Sündenverständnis" in der Hinsicht mehr besitzt. Das Sündenverständnis hat sich bereits gewandelt. Nicht in der Hinsicht, dass es keine Sünde mehr gibt, dass nichts falsch sein sollte. Nein, aber der Sünder wird mehr und mehr ins Zentrum der Liebe Gottes gerückt. Es hoffe, dass dies allen klar geworden ist. Wir müssen zu den Sündern. Nein, Schwachsinn würde ich dies nicht nennen. Und eine verbeulte Wahrheit möchte ich sicherlich nicht. Zumal die Wahrheit von Gott kommt und nicht verbeult sein kann. Ich beanspruche keine Richtigkeit für meine Überlegungen.


2
 
  17. April 2014 
 

Familiaris Consortio


0
 
  17. April 2014 
 

Familiaris Consortio, Nr.68

"Wollte man zusätzliche Kriterien für die Zulassung zur kirchlichen Eheschließung aufstellen, die den Grad des Glaubens der Brautleute betreffen sollten, würde das außerdem große Risiken mit sich bringen: zunächst jenes, unbegründete und diskriminierende Urteile zu fällen; dann das Risiko, zum großen Schaden der christlichen Gemeinschaften Zweifel über die Gültigkeit der schon geschlossenen Ehen und neue, unbegründete Gewissenskonflikte bei den Brautleuten hervorzurufen; man würde ferner in Gefahr geraten, die "Sakramentalität vieler Ehen von Brüdern und Schwestern, die von der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche getrennt sind, zu bestreiten oder in Zweifel zu ziehen, und das im Widerspruch zur kirchlichen Tradition. "

unter dem diesbezüglichen Link

Liebe Grüße und GOTTES SEGEN.

Josef


5
 
  17. April 2014 
 

Familiaris Consortio, Nr 68

"Es ist andererseits wahr, daß in einigen Gegenden Brautleute mehr aus gesellschaftlichen als aus echt religiösen Motiven darum bitten, in der Kirche heiraten zu dürfen. Das ist an sich nicht verwunderlich. Die Eheschließung ist ja nicht ein Ereignis, das nur die Brautleute betrifft. Sie ist von ihrem Wesen her auch ein gesellschaftliches Geschehen, das die Brautleute eben vor der Gesellschaft in Pflicht nimmt. Und schon immer ist die Hochzeitsfeier ein Fest gewesen, das Familien und Freunde zusammenführt. Es ist also selbstverständlich, daß zusammen mit den personalen Motiven auch solche gesellschaftlicher Art die Bitte um eine kirchliche Trauung bestimmen. "

unter dem eingestellten Link



Liebe Grüße und GOTTES SEGEN.

Josef


5
 
  17. April 2014 
 

Familiaris Consortio, Nr. 68

"Das Sakrament der Ehe hat vor den anderen diese Besonderheit: Es umfaßt als Sakrament eine Wirklichkeit, die bereits in der Schöpfungsordnung vorliegt; es ist derselbe Ehebund, den der Schöpfer "im Anfang" begründet hat. Wenn sich ein Mann und eine Frau daher entschließen, eine Ehe im Sinne dieses Schöpfungsplanes miteinander einzugehen, das heißt, sich durch ihr unwiderrufliches Eheversprechen für ihr ganzes Leben zu einer lebenslangen Liebe und einer unbedingten Treue zu verpflichten, dann ist in diesem Entschluß tatsächlich, wenn auch nicht ganz bewußt, eine Haltung tiefen Gehorsams vor dem Willen Gottes enthalten, die es ohne seine Gnade nicht geben könnte. Sie befinden sich deshalb bereits auf einem wirklichen Heilsweg, den die Feier des Sakramentes und die unmittelbare Vorbereitung hierauf ergänzen und zu seinem Ziel bringen können, da ja die rechte Absicht vorliegt."

ebenda unter selbigem Link wie eingestellt


Liebe Grüße und GOTTES SEGEN.

Josef


4
 
 Huggy 17. April 2014 
 

Jetzt reicht es aber bald mit dem Schwachsinn!

Wer von einem "mittelalterlichen Sündenverständnis" schwafelt, so als sei die Lehre der Heiligen Katholischen und Apostolischen Kirche zur Ehe oder zum Kommunionempfang an den jeweiligen Zeitgeist gebunden, der will keine "verbeulte Kirche" sondern eine verbeulte Wahrheit!


10
 
 Snoopy900 17. April 2014 
 

@Lämmchen:

Richtig. Man soll nicht in Sünde verharren. Der Neuanfang aber schenkt Christus, die Kirche. Ähnlich wie bei Maria Magdalena. Zu ihr wurde gesagt "Geh und sündige fortan nicht mehr". In diesem Dilemma befinden wir uns nun. Zwischen Rechtweisung und Neuanfang.

Was die Vereinsamung betrifft, so ist es vielleicht nicht im Sinne von Sozialkontakten zu sehen. Wer für die Ehe berufen ist, dessen Schmerz bei einer Trennung wird bitter sein.
Auch wird bei eucharistischen Empfang niemand "geheilt". Dass aber ein "heiligender Effekt" immer mitgedacht wird, liegt nun meines Erachtens ebenfalls nahe. Dennoch scheint mir das Sakrament der Eucharistie - und dies liegt ganz offensichtlich auf der Hand - ganz wesentlich zu sein. Besonders im Verhältnis zur Communio. Dass der Platz dieser Menschen in der Kirche ist, kommt oftmals zu kurz. Zudem verweigert ein Priester niemandem die Kommunion, der darum bittet.


1
 
 Lämmchen 17. April 2014 
 

nahe am Menschen?

Es ist richtig, dass Kard. Kasper in seinem Vortrag in Rom seine Thesen in Fragestellungen verpackt hat (war glaube ich auch so "gewünscht"). Allerdings sind das all die Thesen, die er schon Jahrzehnte nicht als Fragen unters Volk gebracht hat.
Wenn er sich gründlich mit der Frage der Vereinsamung befasst haben sollte, dann eher theoretisch - nahe am Volk war er beim besten Willen nicht.......
Und bei Geschiedenen gleich von Vereinsamung auszugehen, die durch den Sakrementenemfpang "geheilt" werden soll????
Was ist Vereinsamung, wenn ich keinen Ehepartner habe, oder gehört da nicht doch ein bißchen mehr dazu? Ich würde sagen ja, da gehört eindeutig mehr dazu.

Ja, die Kirche ist eine Kirche DEr und FÜR Sünder - was aber nicht heißt, dass die Sünder in der Sünde verharren sollen....


8
 
 Snoopy900 17. April 2014 
 

Unverbrüchliche Treue?

@Hans Josef: Was ist "unverbrüchliche Treue"?

Der Mensch selbst, in diesem Falle der Ehepartner, läuft täglich Gefahr seine Treue zum Nächsten und zu Gott zu gefährden. "Wer eine Frau/einen Mann auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen bereits Ehebruch begangen." Wir müssen begreifen, die Tore für diese Menschen zu öffnen. Es erfordert besonderen Mut die Wahrheit des Glaubens und der Sakramente herauszustellen, aber es erfordert ebenso Mut eine "verbeulte", ja sogar eine beschmutzte Kirche zu sein. Für die Sünder kam der Herr in die Welt, um sie zu erlösen. Franziskus' Bekenntnis Sünder zu sein, macht dies besonders deutlich. Kein mittelalterliches Sündenverständnis, nein - eine neue Stufe! Wir sollten die Größe haben, auf die Menschen zuzugehen. Auch wenn moralische Prinzipien, so wegweisend sie sein mögen, im Wege stehen. Wir besitzen nicht den reinen Buchstabenglauben, sondern Schrift, Tradition und Lehramt. Wir haben uns oft verändert und können dies auch wieder tun.


3
 
 Snoopy900 17. April 2014 
 

Oikonomia?

Was Kasper genau möchte, lässt er offen. Zu empfehlen ist diesbezüglich auch sein Werk "Die Kirche Jesu Christi" (Freiburg i. Br. 2008). Fakt ist, dass er sich gründlich mit der Frage der Vereinsamung des Menschen und der kirchlichen Communio auseinandersetzt. Sein kirchliches Selbstverständnis gründet im Bekenntnis einer Kirche FÜR und DER Sünder anzugehören (S. 313). Vergleichbare Äußerungen finden sich ja auch bei Benedikt und Franziskus. Wenn bereits im Frühchristentum Gemeindemitglieder als Bußverordnung aus der eucharistischen Gemeinschaft ausgeschlossen werden, so halte ich es heute für sehr bedenklich. Ich möchte mich sicherlich nicht voreilig festlegen. Dennoch sehe ich in der Thematik von wiederverheiratet Geschiedenen großes Potential. Besonders Scheidungskinder müssen in ihrer Situation berücksichtigt werden. Dies gelingt nur über ihre Eltern. Sie müssen fester Bestandteil der Gemeinde sein. Auch Sakramental.


2
 
 Suarez 17. April 2014 

@sowosammerneger

Meinen Sie, Jesus habe das nicht gewusst?

Bleiben Sie doch einfach bei dem, was geschrieben steht und versuchen Sie Jesu Worte zu verstehen, statt sie abzulehnen.


6
 
 sowosammerneger 17. April 2014 
 

Wieviele braucht man für eine Ehe

@suarez & huggy

Ihnen ist schon klar, daß man für eine Ehe zwei Menschen braucht und für eine funktionierende zwei die Willens sind und für eine sakramentale braucht man noch Gott dazu und noch ein wenig mehr Willen der beiden Menschen?


1
 
 Suarez 17. April 2014 

@Huggy - Da stimme ich voll und ganz zu

Bedürfte der Mensch nicht der Erlösung von(!) seinen(!) Sünden, dann wäre das Evangelium sinnlos. Gott will uns auf den rechten Weg führen, nicht auf dem falschen einfach weiter machen lassen.

Die göttliche Barmherzigkeit darf also nicht als Freibrief verstanden werden, weiter in der Hartherzigkeit(Mt 19,8) zu verbleiben. Sie will unsere Umkehr, unsere Läuterung und das Aufbrechen unserer Liebe, nicht das Verschließen im Selbst.

Nein, Kardinal Kasper kann sich nicht wirklich auf Barmherzigkeit berufen, denn eine solche Barmherzigkeit wäre ja nichts anderes als Toleranz dem falschen Leben gegenüber.


11
 
 Huggy 17. April 2014 
 

@H. Kraft: Nachtrag

Wo genau haben Sie denn die lustige Ansicht her, Gott akzeptiere uns in SEINER Barmherzigkeit "so wie wir
nun einmal sind".
Macht ER uns nicht vielmehr die Umkehr bzw. Abkehr davon, "wie wir nun einmal sind", zur Bedingung für SEINE Barmherzigkeit?


11
 
 Huggy 17. April 2014 
 

@H.Kraft: Jeder hat ein Recht, seine Meinung zu sagen

und genau deshalb macht es m.E. wenig Sinn, wenn Sie versuchen den Teilnehmer dieses Forums "das Zerpflücken dieser Rede" zu verbieten!

Seine Eminenz Kardinal Kasper hat bewußt den öffentlichen Diskurs gewählt und - wie Dr. Schäfers Artikel festhält - um Stellungnahmen dazu gebeten.

Deshalb gehe ich davon aus, er kann mit der Kritik an seiner Abhandlung besser umgehen als Sie.


8
 
 H.Kraft 17. April 2014 
 

Rede von Kardinal Kasper

Ich glaube, dass es jetzt an der Zeit
wäre, dieses Zerpflücken dieser Rede von
Kardinal Kasper bitte einmal zu beenden.
H. Kardinal Kasper war und ist sich sehr
wohl bewusst, was es heißt hier in
diesem Falle von Gottes Barmherzigkeit
zu sprechen und diese auch anzuwenden.
Gott ist ja auch barmherzig zu uns und
nimmt uns als Menschen an, so wie wir
nun einmal sind.
Kardinal Kasper wollte da nur einen
Anstoss geben. Weiter hatte er keine
Absichten und er wollte auch damit die
derzeitige Lehre der Kirche nicht aus-
hebeln.
Doch er hat auch ein Recht seine
Meinung sagen zu können.
Allen noch schöne Ostertage.
H. Kraft


3
 
 Huggy 17. April 2014 
 

Herr Dr. Schäfer stellt eine höchst interessante Frage...

nämlich die nach den Konsequenzen für die Sexualmoral, die sich aus den Ausführungen Kardinal Kaspers ergeben.

Wenn der Entschluß, Sexualität außerhalb der sakramentalen Ehe zu praktizieren, mit Billigung der Kirche in den Bereich einer "verantworteten Gewissensentscheidung" des Einzelnen verlegt würde - was hätte dies nicht alles an interessanten Konsequenzen zur Folge!

Warum z.B. sollte ein Mann noch darauf verzichten, Prostituierte zu besuchen, sobald seine Frau für längere Zeit zum Geschlechtsakt nicht willens oder fähig ist?
Wäre es nicht "unbarmherzig", solch einen armen Menschen zur Keuschheit zu verpflichten?


7
 
 Igypop83 17. April 2014 
 

Das Konzil von Trient ist in dieser Frage ziemlich eindeutig. Matrimonii Perpetuum sagt: "1. Kanon
Wenn jemand sagt, die Ehe sei nicht wahrhaft und eigentlich eines aus den sieben Sakramenten des evangelischen Gesetzes von Christus eingesetzt (Mt 19, 6; Mk 10, 7; Eph 5, 32), sondern von den Menschen in der Kirche erfunden und erteile keine Gnade, der sei im Bann.
2. Kanon
Wenn jemand sagt, es sei den Christen (Mt 19, 6; Mk 10, 7; Eph 5, 32) erlaubt, zugleich mehrere Frauen zu haben und dies sei durch kein göttliches Gesetz verboten, der sei im Bann."
Das schließt eine "Wiederverheiratung" aus. Wer sagt, dies sein ein Theoretisieren oder bloßes Pharisäertum, der nimmt die Lehre der Kirche nicht an. So einfach ist das.


9
 
 Suarez 17. April 2014 

Vom Geist und seinen Interpretationen

Kommt jetzt nach dem Phantasma des "Geistes des Konzils" noch das Phantasma des "Geistes des Pontifikates", so dass man die katholische Lehre beliebig im Geiste der subjektiven Befindlichkeiten interpretieren kann?

Wenn ich so einige Leserkommentare lese, scheint es mir so.


12
 
 Hadrianus Antonius 17. April 2014 
 

Pirouetten II

reagierte Kard. Kasper sehr fahrig:
Nach anfänglicher Stille ließ er vernehmen, daß "wenn man sowieso nicht vorhat, an der Situation etwas zu ändern, man dann überhaupt keine Synode darüber halten muß": abgesehen davon daß das Entscheidungsrecht hierüber beim Hl. Vater liegt und Kard. Kasper dies hier unrechtmäßig beschneidet, ist diese Aussage natürlich das Gegenteil einer offenen Diskussion; es würde typisch sein für ein autoritäres Regime- spricht jedoch allen Texten des 2. Vaticanums Hohn.
Bemerkenswert in seiner Reaktion bei kath.net ist übrigens daß er viel erklärt was er nicht gesagt hat und nicht will oder möchte; sein Rekurs auf den Hl. Alfons von Liguori und Papst Benedikt XVI dagegen frontal gegen deren Theologie ein (mutatis mutandis bei St. Alfons über das Priesterzölibat): "Daß derjenige den man zur Weihe (Sakrament) gezwungen hat, nach vorne trete!")Etwas mehr Ehrlichkeit und Korrektheit würde der Debatte guttun.


14
 
 Hadrianus Antonius 17. April 2014 
 

Pirouetten I

Michael Schäfer sei für diesen hervorragenden Beitrag herzlichst gedankt.
Besonders kritisch ist jedoch nicht nur den Vortrag Kardinal Kaspers zu sehen(wie ein Vorposter schon schrieb, verkündet er diese Sachen schon seit 35 Jahren in südwestdeutschem Raum), sondern auch seine Reaktionen auf den Wirbel durch seinen Vorrag.
Der Vortrag löste bei de Kardinälen sofort stärkste Bedenken aus; sehr tapfer und verdienstvoll die fundamentale Reaktion der Kard. Müller und Brandmüller, die viele Reaktionen weltweit und über das Internet(herzlichen Dank a kath.net).
Der Vortrag wurde deshalb eisern unter Verschluß gehalten- es war die ital. Zeitung "Il foglio", die sie als erste druckte, 2 Tage später zähneknirschend durch den Osservatore romano" gefolgt.
Während in Nordamerika (die Neue Evangelisierung wird dort schon viel intensiver durchgeführt in vielen Diözesen), in Afrika und Asien immer mehr kritische Stimmen vernommen werden, ff.


15
 
 Ehrmann 17. April 2014 

Oekonomia der Othodoxen

Letztlich vertritt Kardinal Kaspar die Praxis der Orthodoxen mit der Oekonomia bezüglich der Ehe, bei der eine "Zweitehe" nach bestimmter Zeit möglich ist, aber nur im Sinn eines "geduldeten Zusammenlebens mit dem Segen der Kirche" - was übrigens auch nach dem Tod eines Ehepartners der Fall ist - nur die Erstehe wird voll anerkannt, als "Bild der Verbindung Christi mit der Kirche"und daher auch durch den Tod nicht trennbar (in Gegensatz zu Paulus 1.Kor.7,39). Das sind wohl auch Punkte, die uns von der Orthodoxie trennen...und von der Auffassung von Kardinal Kaspar?


2
 
 willibald reichert 16. April 2014 
 

Hans Josef

Sie sprechen mir aus der Seele. Diejenigen
die ihr Versprechen:"Bis daß der Tod uns
scheidet." ernst nehmen, haben leider
keine Lobby - auch vielfach seitens der
Priester und Hirten nicht. Kaspers Ausführungen
laufen auf eine Relativierung des Ehe-
sakraments hinaus - als wenn das Rad
nochmals erfunden werden müßte. Wenn
die Kirche ihrem HERRN!!! treu bleiben
will, muß sie diese Treue auch gegen-
über den Eheleuten einfordern! Johannes
Paul II sprach davon, daß es nicht ein
bißchen schwangersein gäbe. Ebenso wenig
kann es ein euphemistisch als
Barmherzigkeit deklariertes Zurückwei-
chen von Gottes Gebot geben. Es ist
auch einmal darauf hinzuweisen, daß in
der Praxis die Anforderungen an die das
Ehesakrament Erbittenden in aller Regel
so niederschwellig sind, daß man davon
sprechen muß, daß man die Perle vor die
Säue wirft, wie es biblisch heißt. Da-
mit trägt die Kirche eine gehörige Por-
tion Mitschuld an einem späteren Schei-
tern. Hier müßte zuerst ein Umdenken
erfolgen!


7
 
  16. April 2014 
 

Die Vergessenen

In Vergessenheit bei den ganzen Diskussionen scheinen diejenigen geraten zu sein, die in unverbrüchlicher Treue bis zum Lebensende zum Sakrament der Ehe stehen, obwohl ihr Ehepartner sich zivilrechtlich wiederverheiratet hat, und die bis zum Lebensende für dessen Umkehr beten und bereit sind ihn jederzeit wieder in die Arme zu schließen im Bewußsein dass sie diese Ehe IN CHRISTUS geschlossen haben?

Was soll man diesen angesichts der verschiedensten Vorschläge erzählen?


Und und und ?????


Liebe Grüße und GOTTES SEGEN.

Josef


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 Suarez 16. April 2014 

@helveticus - Jusus spricht von der Hartherzigkeit

Mt 19,8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.

Jesus spricht hier also von der Hartherzigkeit derer, die die Ehe brechen, nicht von Barmherzigkeit!

Mose habe sich dieser Hartherzigkeit(!) gebeugt, was aber nicht richtig sei.

Jesus verneint die falsch verstandene Barmherzigkeit gegenüber der Hartherzigkeit des Ehebrechers und weist nochmals ausdrücklich darauf hin, dass der Mensch keinerlei Befugnis habe, das zu trennen, was Gott verbunden hat.

Wie kann man da etwas in Jesu Worte hineinlesen, was ihrem Wortlaut und Sinn diametral entgegensteht!


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 Stefan Fleischer 16. April 2014 

Sicher nicht falsch

Was Kardinal Kaspar sagt ist - soweit ich das beurteilen kann - sicher nicht falsch. Und es ist - so glaube ich - auch sicher aus viel gutem Willen und nach ernsthaften Überlegungen gesagt. Das Problem ist, dass - wie auch von anderen Personen und/oder bei anderen Fragen, dass ein Aspekt - hier die Barmherzigkeit - über betont und andere vernachlässigt werden, bzw. dass die Barmherzigkeit einerseits auf das Diesseits und andererseits auf die einzelne Person eingeengt wird. Gottes Barmherzigkeit aber einerseits hat immer das ganze Problem im Auge, und andererseits ist ihm - sehr menschlich gesprochen - das ewige Heil des Menschen immer wichtiger als das irdische Heil und Wohlbefinden. Früher, als man noch von den geistigen Werken der Barmherzigkeit sprach, da sah man diese Problematik wesentlich klarer.


6
 
 helveticus 16. April 2014 
 

Wo bleibt die Liebe?

Viel ist in den auf dieser (und anderen) Seiten geschriebenen Kommentaren die Rede von "Barmherzigkeit", von "Gerechtigkeit", "Öffentlicher Sünde", sogar von "Wahrheit" (die immer AUCH persönlich und situativ gegeben ist).

"LIEBST DU MICH?"

Die an Kephas gerichtete Frage betrifft uns alle. Antworte ich:

"JA, ICH LIEBE DICH!",

bin ich ehrlich vor mir selber? Und bemühe ich mich, dies Ja NACH BESTER EINSICHT in meinem Leben zu verwirklichen?


2
 
 Lämmchen 16. April 2014 
 

zu dem Thema eigentlich nichts neues

was Kardinal Kasper gesagt hat, das hat er vor Jahrzehnten auch schon als Bischof gesagt. Die Schwaben können also durchaus wissen, was Kardinal Kasper meinte, sie haben es vor Ort oft genug gehört.


7
 
 Elija-Paul 16. April 2014 
 

Barmherzigkeit und Wahrheit!

Ich gehöre auch zu denen, welche den erneuten Vorstoß Kardinal Kaspers nicht begrüßen. Wiederum scheint die Lehre der katholischen Kirche an diesem Punkt "nicht ganz durchgehalten" zu sein, wie es schon bei dem ersten Vorstoß der oberrheinischen Bischöfe vor etlichen Jahren war.

Immer wieder kommt bei manchen die kritische oder bange Frage auf, warum der Papst denn den Kardinal so gelobt hat.
Wissen wir denn ob Papst Franziskus die fragwürdigen Passagen im Auge hatte oder mehr jene, die hilfreich sind? Bisher gibt es keinen Hinweis, daß Papst Franziskus etwas verändern möchte, was der Lehre der Kirche und entsprechender Praxis zuwiderlaufen würde.

Die Frage wie man pastoral mit diesem angesprochenen Problem umgeht ist wichtig und man sollte den Heiligen Geist bitten, wie man ohne ein "Jota des Gesetzes" zu verletzen den Menschen entgegengehen kann. Da gibt es schon Wege und neue können gefunden werden. Aber sie sind nur dann hilfreich, wenn sie ganz in der Wahrheit bleiben.


10
 
 jadwiga 16. April 2014 

Theodor69

Das sieht nur so aus,als ob alle alles wüssten.
Für diese zwei Wahrheiten:
- Die Ehe ist unauflöslich
_ Der Mensch ist schwach uns sündig,
gibt es keine gemeinsame Nenner!
Da hilft nur Barmherzigkeit Gottes, an die sich jeder Sünder individuell wenden muss.
Kardinal Kasper sprach über diese Barmherzigkeit und das war sicherlich nicht falsch.


6
 
 Theodor69 16. April 2014 
 

Hier wissen offenbar alle ganz genau, was dieser Kardinal im Schilde führt....

...nur leider ist der Papst so dumm und bekommt das alles nicht mit. Nein - er lobt sogar diesen Kardinal häretisch agierenden Kardinal auch noch....
- Mich wundert manchmal schon, wie so besonders papsttreue Katholiken eine so geringe Wertschätzung gegenüber dem Papst haben.


6
 
 sowosammerneger 16. April 2014 
 

Johannes 4,16

@Suarez,

wo ist denn dieser Abschnitt in ihrer Aufzählung geblieben?


0
 
 gebsy 16. April 2014 

Langer Rede kurzer Sinn:

An der Wurzel der Unzucht muss die seelische Heilung ansetzen:
Jungen Menschen diese Perspektive zu eröffnen ist das Gebot von VORGESTERN; heute ist es nach menschlichem Ermessen schon zu spät.
JEDER MENSCH, DER DAS NUR EINMAL ERLEBT HAT, KANN UNMÖGLICH AUF IRRWEGE GERATEN:
http://www.kathtube.com/player.php?id=32472


0
 
 Suarez 16. April 2014 

Wir müssen wieder demütiger werden in unserer Una Sancta Catholica et Apostolica

und auf das Wort des Herren hören!

Joh 12,47 Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten.
Joh 12,48 Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag.
Joh 12,49 Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll.

Eine Zulassung derer, die im Ehebruch leben, zur Eucharistie, widerspricht dem Worte des Herren!

Es ist zutiefst irritierend, was sich da bei Teilen der Amtsträger der Kirche für eine Eigenmächtigkeit gegenüber dem Worte unseres Herren zeigt.


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 Suarez 16. April 2014 

Kardinal Kapser will das Evangelium umdeuten

Mt 19,6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
___

Will etwa Jesus uns Menschen eine Last aufbürden, die wir nicht tragen können? Kardinal Kaspers Ausführungen legen dies nahe, wenn man sie ernst nimmt.
___

Mt 19,7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will?
Mt 19,8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.
Mt 19,9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.

Hier bestätigt Jesus nochmals ausdrücklich die Unauflösbarkeit der Ehe, obwohl es hartherzig wirken könnte.

Mt 19,11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist.

Muss man noch mehr sagen?


19
 
 sowosammerneger 16. April 2014 
 

@Igypop83 "es gibt keine wiederverheirateten Geschiedenen ..."

"Es gibt keine Wiederverheirateten Geschiedenen. Das ist eine irreführende Wortneuschöpfung. Man kann nämlich zu Lebzeiten des ersten Partners nicht neu heiraten."

Manchmal hilft es die Augen zu öffnen und die Menschen zu sehen, wie sie sind - UND - sie dann anzunehmen wie sie sind. Dann merkt man schnell, daß es selbstverständlich massenhaft "wiederverheiratete Geschiedene" gibt und ein Teil davon wiederum ein Teil der katholischen Kirche ist. Und davon wiederum ein Teil sich sehr ernsthaft bemüht ein gottesfürchtiges Leben zu führen.

Erst dann wird Gott und sein Wort lebendig. Vorher sind die theoretisch, tehologisch, philosophischen Betrachtungen dazu nichts als selbstfixiertes Pharisäertum.

Entschuldigen Sie die ggf. harten Worte. Sie sind nicht persönlich gemeint.


4
 
 Theodor Berger 16. April 2014 
 

Der Papst

war begeistert von Kardinal Kaspers Vortrag und hat ihn überschwänglich gelobt (jedenfalls laut "FAZ"). Was soll ich nach der Lektüre dieser Kommentare nun darüber denken?


4
 
 sowosammerneger 16. April 2014 
 

@IMEK

Sie schreiben
"Die geltende kirchengerichtliche Praxis dient der Wahrheitsfindung und stellt ein richtiges Prozeßresultat sicher."

Nun will ich den Willen zur Wahrheitsfindung nicht in Abrede stellen und auch das aufrichtige Bemühen darum und die Ernsthaftigkeit schon gar nicht.

Wenn Sie aber mal einen Blick auf solche Verfahren werfen, dann sehen Sie, wie sehr dort gerungen wird, da die Beweislage mehr als schwierig sein kann.

Aber bekanntlich ist man ja auf See und vor Gericht in Gottes Hand.


3
 
 KdGt 16. April 2014 
 

"Ausdruck ernster Fragen...

...und des aufrichtigen Interesses an einer wirklichen Diskussion..."
Vielen herzlichen Dank für diesen Brief.
Dieser Brief spricht mir, meiner Frau und sicherlich vielen Eheleuten aus der Seele, die sich bemühen, entgegen dem Zeitgeist, eine christliche Ehe zu führen und so zeigen, dass der Weg nicht einfach, aber erfüllend und segensreich ist.


13
 
 HyronimusOtto 16. April 2014 
 

Erster Schritt zur Öffnung des Ehesakramentes für Priester

Die Zulassung der sog. wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten wird in Rom beschlossen werden. In einem zweiten Schritt werden die kath. Priester zum Ehesakrament zugelassen, es wird geschiedene Priester geben, die in (fortgesetzter) Polygamie leben und selbstverständlich in diesem Zustand gültig bei der Feier der Hl. Messe konsekrieren und selbst den Leib des Herrn empfangen ohne sich dabei tagtäglich das Gericht zu essen. Nutzen wir das kommende Sacrum triduum unter anderem dazu - besonders morgen - den Herrn darum zu bitten, dass es nicht so weit kommt in unserer Una Sancta Catholica et Apostolica !


11
 
 Kathole 16. April 2014 
 

Kaspers These führt zur Auflösung der Sexualmoral bei Privilegierung des wvG-Ehebruchs

"(..) die Kirche nur die Wahl hat, den Vollzug der „Akte, die Eheleuten vorbehalten sind“ außerhalb der sakramentalen Ehe weiterhin als Ehebruch zu betrachten (mit den bisherigen Folgen) oder eine moralische Legitimität solcher Akte auch außerhalb dieser Ehe für grundsätzlich möglich zu halten."

Wenn man also Kasper zubilligen würde, nicht an der Unauflöslichkeit der Ehe rütteln zu wollen, wie er ja selbst immer wieder entschieden behauptet, dann muß man ihm im Gegenzug aber ankreiden, damit die gesamte Sexualmoral der Kirche infrage zu stellen und dazu noch eine ungerechte, weil willkürliche, Diskriminierung all jener voranzutreiben, die sich in sonstigen Formen vorehelicher oder außerehelicher Beziehungen mit Sexualverkehr eingerichtet haben, zugunsten allein der speziellen Gruppe der zivil Geschiedenen und Wiederverheirateten, deren sakramentales Eheband parallel dazu fortbesteht. Dabei ist bei den wvG der Entschluß zum dauerhaften Leben im Ehebruch sogar offensichtlicher.


16
 
 bernhard_k 16. April 2014 
 

Sehr richtig!

Vergelt`s Gott für Ihre klaren Worte. Das "Dilemma" v.a. in der dt. Kirche existiert nur(!) deswegen, weil immer wieder versucht wird, die so sehr wahrhaftigen und logisch-schönen Positionen der kath. Lehre auszuhebeln, nach dem Motto "man könnte ja eventuell darüber einmal in Augenhöhe diskutieren ... bla ... bla".

Dabei brauchen wir nur auf die Heiligen (Frauen und Männer) des Himmels schauen, und alles wird klar! Warum wird zB nicht die hl. Maria Goretti gefragt oder der hl. Papst JPII? Es ist doch so unmittelbar einsichtig, wie recht die röm.-kath. Kirche hat ...


16
 
 Bichler 16. April 2014 

Exzellent!!!

Und in Kürze bitte die Antwort, Eminenz!


9
 
 SCV 16. April 2014 
 

@kathole: Bitte um Mässigung

Lieber Kathole,
Sie werfen mit Beleidigungen wie "Häretiker, Verleugnung, Täuschung, manipulativ" um sich. Ich bitte Sie gerade in der Karwoche um eine Mässigung in der Debatte. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Michael Schäfer, der seine gegenteilige Meinung auf höfliche und angemessene Weise mitteilen kann.
Danke und viele Grüsse aus Ihrer Heimatdiözese
SCV


8
 
  16. April 2014 
 

Versuchte Aushebelung der kirchlichen Jurisdiktion (Frts.)

"Als Alternative könnte man daran denken, daß der Bischof diese Aufgabe einem Priester mit geistlicher und pastoraler Erfahrung als Pönitentiar oder Bischofsvikar anvertrauen könnte.“ so führ K. Kasper weiter aus.

Die geltende kirchengerichtliche Praxis dient der Wahrheitsfindung und stellt ein richtiges Prozeßresultat sicher. Vor allem beweist sie die Wichtigkeit, die die Kirche dem Ehesakrament beimißt und ihre Unauflöslichkeit.
Der Vorschlag von Kasper stellt das objektive Urteil des Kirchengerichts zur Disposition, das durch einen einfachen Priester ersetzt werden sollte, der zudem nicht zum Schutz der Ehe berufen werden soll, sondern um die Gewissensbedürfnisse der Einzelnen zu befriedigen.
Die rechtliche Dimension wird so durch pastorale absorbiert.

Dies kommt einer Beleidigung der Kirche gleich, Liebe zur Kirche sollte sich anders zeigen.

Warum sich der Abgrund zwischen Lehre der Kirche und Lebensweise der Christen besteht, fragt K. Kasper nicht. Warum wohl?


16
 
  16. April 2014 
 

Ewiggültige Lehre der Kirche

wird durch die Vorschläge des Kardinals unterminiert.
Genauso wie oben beschrieben nutzt das apostolische Schreiben Familiaris consortio um die Jurisdiktion der Kirche zu auszuhebeln
In FC 84 heißt es, daß einige wiederverheiratet Geschiedene „manchmal die subjektive Gewissensüberzeugung (haben), daß die frühere, unheilbar zerstörte Ehe niemals gültig war“. Familiaris Consortio präzisiert jedoch, daß die Entscheidung über die Gültigkeit der Ehe nicht dem subjektiven Urteil der betroffenen Person überlassen werden kann, sondern den Kirchengerichten zusteht, die von der Kirche zur Verteidigung des Ehesakramentes eingerichtet wurden.

K. Kasper: „Da sie nicht göttlichen Rechts sind, sondern sich geschichtlich entwickelt haben, fragt man zuweilen, ob der Rechtsweg der einzige Weg sein muß, um das Problem zu lösen oder ob nicht andere mehr pastorale und geistliche Vorgehensweisen möglich wären. frts.


12
 
 H.Kraft 16. April 2014 
 

Rede von Kardinal Walter Kasper

Wenn man es natürlich darauf anlegt, kann
man diese Rede von Kardinal Kasper aus-
einandernehmen und in Einzelteile zer-
pflücken.
Aber so etwas ist bei dieser Rede nicht
angebracht und muss auch nicht sein.
Herr Kardinal Kasper wollte mit seiner
Rede ja nur mal einen Anstoss zur
weiteren Sondierung unter den Bischöfen
und Kardinälen geben.
Es kommt doch auch entscheidend darauf
an, wie ein Lebensentwurf eines
einzelnen Menschen in seiner Richtung
nun aussehen soll, oder wie er sein
Leben gestalten will.
Schon der Begriff ,Ehe` ist doch ein
sehr komplexer Sachverhalt und es ge-
hört zur Ehe schon ein ganzes ,Ja`
dazu, damit es ein Leben lang auch
zwischen Mann und Frau dann hält.
Nur kann man, z. B. die Ehe und das
Zölibat der Priester und die Ehe-
losigkeit der Ordenleute nicht mit-
einander in Beziehung setzen wollen.
Gewiss, jede Rede kann man nun unter-
suchen und wieder anders auslegen.
Die Ambition sieht aber von Herrn
Kardinal Kasper anders aus.
H. Kraft


4
 
 sowosammerneger 16. April 2014 
 

"eventuelle Schuld"

Ich weiß nicht wo Herr Schäfer den Zusammenhang zu Schuld herauslesen möchte. Kasper sagt dies eindeutig nicht.
Er spricht von einer neuen - einer weiteren - Schuld, die derjenige auf sich laden würde, würde er die neue Verbindung lösen.

Eine Ehe ist ja kein totes statisches Ding an dessen Lebenswirklichkeit jeder Partner einfach so nach Belieben rumfummeln kann.


3
 
 Fides Mariae 16. April 2014 
 

Dieser Artikel ist mir lieber

als die Rede von Kardinal Kaspar.


13
 
 Kathole 16. April 2014 
 

Kaspers manipulativ selektive Lektüre der „Familiaris Consortio“ Johannes Paul II.

"mehrfach auf das Apostolische Schreiben () beziehen, diese zentrale Passage jedoch nicht einmal erwähnen."

Ja, das völlige Schweigen Kaspers über den von Johannes Paul II. in „Familiaris Consortio“ aufgezeigten Weg der Josephsehe für die wvG, die neue Verpflichtungen gegenüber gemeinsamen Kindern haben, zeigt ganz klar, daß ihn das Lehramt des großen und bald heiligen Papstes nicht wirklich interessiert.

Er zitiert nur solche Stellen selektiv, die ihm in den Kram passen. Das ist eigentlich ein typisches Vorgehen von Häretikern. Die Zahl der Zitate soll wohl von seiner inneren Distanz zum Lehramt Johannes Paul II ablenken. Ein rein taktischer Schachzug also, den er in seiner jüngsten Replik noch einmal wiederholt.

Mit dem verleugneten, aber evidenten Dissens zum Lehramt Johannes Paul II. soll auch der Widersinn zugekleistert werden, daß derselbe Papst, der Johannes Paul II. heiligspricht, gleichzeitig einen der entschiedensten Widersacher von dessen Lehramt so massiv promotet.

www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_exhortations/documents/hf_jp-ii_exh_19811122_familiaris-consortio_ge.html


21
 
 Huggy 16. April 2014 
 

Dem ist nichts hinzuzufügen! Perfekt!


18
 
 Kathole 16. April 2014 
 

Gelungene Aufdeckung von Kaspers zentralem Täuschungsmanöver

"Schon die erste Aussage ist dazu angetan, das schlimme Missverständnis zu befördern, als habe eine eventuelle Schuld am Scheitern der ersten Ehe irgendetwas mit der Zulassung zu den Sakramenten zu tun."

Genau dieses Täuschungsmanöver treibt mich ganz besonders um, seit ich die Rede Kaspers frühzeitig (in anderer Sprache) gelesen und bemerkt habe, wie wenig Beachtung diesem Täuschungsversuch bisher geschenkt wurde.

Im Lichte seiner jüngsten Replik ist natürlich klar, was Kasper mit diesem Manöver bezweckt: Einerseits so dem Einwand entgegentreten zu können, er wolle Beichte ohne Reue und Umkehr, andererseits aber von den wvG tatsächlich keine Reue und Umkehr von ihrem Leben im fortdauernden Ehebruch zu fordern, da dies seiner liberalen deutschen Klientel schlicht nicht zu verkaufen ist und im übrigen ja schon bisher möglich wäre, durch Verpflichtung zum Führen einer "Josephsehe".

Es ist wie Bankraub begehen, die Beute genießen, aber nur die bösen Worte zum Kassierer beichten.

www.kath.net/news/45606


28
 

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