Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

Antichristliche Karikatur zu Weihnachten

4. Jänner 2013 in Kommentar, 17 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die österreichische Tageszeitung ‚Der Standard’ hat in ihrer Weihnachtsausgabe eine Karikatur veröffentlicht, mit der das Weihnachtsfest, die Heilige Familie und die Heiligen Drei Könige verhöhnt werden. Ein Kommentar von Johannes Graf.


Wien (kath.net/jg)
Die in Wien erscheinende linksliberale Tageszeitung „Der Standard“ hat in ihrer Weihnachtsausgabe eine Karikatur über den Besuch der Heiligen Drei Könige an der Krippe veröffentlicht. Auf dem Bild, das auf Seite 32 der Ausgabe vom 24. bis 26. Dezember 2012 erschienen ist, sieht man eine Holzhütte. Aus der geöffneten Tür fällt Licht auf die davor stehenden Könige. Aus der Hütte kommen zwei Sprechblasen. Die erste Stimme, die offenbar dem heiligen Josef zuzuordnen ist, sagt: „Ohne i-Phone kein Messias!! Basta!!“ Dies wird mit einem „Josef!!“ in der zweiten Sprechblase beantwortet.

Über Humor lässt sich natürlich immer streiten. Doch was soll mit dieser Karikatur eigentlich ausgesagt werden? Dass der weihnachtliche Konsumismus, symbolisiert durch ein Mobiltelefon, auch vor der Heiligen Familie keinen Halt gemacht hätte, wenn diese in unserer Zeit gelebt hätte? Das würde allerdings bedeuten, zumindest dem heiligen Josef die Heiligkeit abzusprechen. Die Karikatur spielt hier außerdem mit einer gefährlichen Konnotation. Die Habgier jüdischer Geschäftsleute (Josef war Zimmermann) vor allem gegenüber Nichtjuden (wie es die Heiligen Drei Könige sind) war und ist ein beliebtes antisemitisches Vorurteil. Dem Standard und seinem Karikaturisten soll hier kein Antisemitismus vorgeworfen werden. Dies würde im völligen Widerspruch zur Ausrichtung des Blattes und seines Gründers Oscar Bronner stehen. Die Anspielung ist jedenfalls bedenklich.


Ein weiteres Detail der Karikatur ist ebenso fragwürdig. Unter den Heiligen Drei Königen befindet sich – wie traditionell üblich – einer mit dunkler Hautfarbe. Dieser ist allerdings in der Karikatur auf eine Weise gezeichnet, wie sie auch in rassistischen Darstellungen zu sehen ist: mit großen runden Augen und überdimensionalen Lippen. Da es sich beim „Standard“ um ein linksliberales Blatt handelt, sind ihm rassistische Anwandlungen sicher ebenso fremd wie antisemitische. Die Zeitung muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, wie sie reagiert hätte, wenn eine derart gestaltete Karikatur in einem anderen, etwa gar konservativen oder nationalen Medium erschienen wäre. Doch hier würde wahrscheinlich folgender Grundsatz zu Gunsten des „Standard“ anzuwenden sein: Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe. Bei den alten Römern hieß es in so einem Fall: „Quod licet Iovi, non licet bovi.“

Die Karikatur ist jedenfalls eine Verhöhnung der Heiligen Familie, des Weihnachtsfestes und der Heiligen Drei Könige, die viele Christen schmerzt. Dem Karikaturisten des „Standard“ ist eine Beziehung zwischen einem gläubigen Christen und Gott wahrscheinlich völlig fremd. Er kann die Liebe, die Achtung, die Ehrfurcht vor Gott, der ein personales Gegenüber ist, wohl nicht nachvollziehen. Sonst würde er eine solche Zeichnung, die gläubige Christen zumindest kränkt, hoffentlich nicht veröffentlichen. In der Blattlinie bekennt sich der „Standard“ explizit zur „Toleranz gegenüber allen ethnischen und religiösen Gemeinschaften“. Wie sich diese Karikatur damit vereinbaren lässt, ist schwer zu erklären.

Ebenfalls schwer zu erklären sind die regelmäßigen Werbespots des „Standard“ im Programm des Radiosenders der Erzdiözese Wien. Diese mögen einer persönlichen Verbindung geschuldet sein. Der Geschäftsführer des „Standard“ war vorher Kardinal Schönborns Kommunikationsdirektor und Gründungsgeschäftsführer von „Radio Stephansdom“. Spätestens nach dieser Karikatur wäre es aber zu überdenken, dem „Standard“ Werbezeit zur Verfügung zu stellen, auch wenn diese gut bezahlt wird.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kommentar

  1. Wer will „auf Augenhöhe“ in leere Kirchen blicken?
  2. ‘Reaktionäre Affen‘ – ‚Parteiische Toleranz‘ in Aktion
  3. Katholisch - allumfassend
  4. Die Fundamente lösen sich auf
  5. Vom Territorial- zum Personalprinzip
  6. Stift Melk – Eine päpstliche Visitation ist überfällig!
  7. Stars lassen sich anstrahlen, aber Christen strahlen ab!
  8. Warum sich Harald Schmidt nicht vor dem Tod fürchtet
  9. Steht die Selbstbestimmung der Frau über dem Leben des Mitmenschen?
  10. Wie gut, dass in der Chefetage die Lichter nie ausgehen






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  12. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  13. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  14. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  15. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz