Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  7. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  11. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  12. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  13. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  14. Der Cheftrainer mit dem Rosenkranz
  15. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht

Viele Katholiken wollen Glauben leben statt Sexualmoral diskutieren

18. Oktober 2012 in Deutschland, 60 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ruhrbischof Overbeck spricht von „Anzeichen der Neupositionierung“ bei den praktizierenden Katholiken: „Da dreht sich etwas.“


Essen (kath.net/pl) „Viele Katholiken haben tiefer greifende Fragen als die nach dem Zölibat oder dem Frauenpriestertum. Ihnen ist wichtig, ihren Glauben an Gott zu leben und – salopp gesagt – nicht andauernd über Sexualmoral zu diskutieren. Sie suchen Besinnung, Orientierung und lassen sich ihre Entscheidungen, wie sie leben, nicht mehr abnehmen. Ich bin zuversichtlich, dass diese Entwicklung die Gläubigen auf Dauer neu zu Gott und auch wieder in die Kirche führen wird.“ Dies sagte Franz-Josef Overbeck (Foto), der Bischof von Essen, in einem Interview mit „Der Westen“ und wies explizit auf diese „Anzeichen der Neupositionierung“ hin: „Da dreht sich etwas“.

Die Kirche verändere sich „Schritt für Schritt, nicht in großen Sprüngen, von einem Tag auf den anderen“. Dabei schließt der Ruhrbischof einige der von manchen geforderten Veränderungen klar aus. In der Frage der Zulassung von Geschiedenen, die zivilrechtlich neu verheiratet sind, erläuterte er: „Da ist unsere Haltung eindeutig. Dass dies auch künftig nicht möglich sein wird, hat der neue Präfekt der Glaubenskongregation in Rom kürzlich noch einmal bestätigt. Das hohe Gut der Unauflöslichkeit der Ehe ist nicht verhandelbar.“ Auch in der Frage der Antibaby-Pille und der Kondome sei die kirchliche Haltung „eindeutig. Papst Benedikt XVI. hat sich dazu mehrfach klar geäußert, wie wir alle wissen“.


Zur Rolle der Frau erklärte Overbeck: „Papst Johannes Paul II. hat erklärt, die Kirche habe kein Recht, Frauen zu Priesterinnen zu weihen. Dem ist hier nichts hinzuzufügen. Aber unabhängig davon können und werden Frauen zunehmend in der Kirche Verantwortung übernehmen“, er würde es sehr begrüßen, wenn sich der Anteil von derzeit 25 Prozent Frauen in kirchlichen Leitungsfunktionen erhöhen würde.

Overbeck stellte fest, er sehe keinen Sinn darin, sich festzukämpfen „an Punkten, die auf absehbare Zeit nicht zu ändern sind“. Vielmehr gehe es ihm „um einen lebendigen Glauben, wie wir ihn jetzt leben können. Aber ich räume ein: Die Katholische Kirche zahlt für ihre Haltung einen hohen Preis“ in der Form, dass sich „viele Menschen“ von ihr abwendeten, „ihren Glauben abseits der Amtskirche“ lebten oder „an anderen Orten“ Orientierung suchten. Die seelischen Nöte vieler Gläubiger, „etwa bei den Geschiedenen“, belasteten die Geistlichen „enorm“.

Die Bezeichnung „Reformkonzil“ für das II. Vatikanische Konzil lehnte der Ruhrbischof völlig ab. Es habe zwar „Veränderungen und Neuerungen“ gebracht, „aber keine Reform, im Sinne, dass einfach alles ganz anders wurde“. „1962 hat sich die Kirche der Moderne gestellt. Nicht mehr und nicht weniger. Das Etikett ‚Reformen‘ im umgangssprachlichen Sinn erhielt das Konzil erst nachträglich durch die Zeiten der so genannten 68er-Bewegung“. Das II. Vatikanum dauerte bis Ende 1965, so erläuterte er weiter, und „die allmähliche Umsetzung der Veränderungen fiel dann genau in die Zeit der 68er-Bewegung. Eine neue Bewertung der Sexualität, die Gleichstellung der Frau und einiges mehr – all diese Forderungen der 68er wurden plötzlich auch auf die Kirche bezogen. Das alles hatte aber mit dem, was zuvor auf dem Konzil beraten und beschlossen worden war, nicht viel zu tun.“

Foto Bischof Overbeck: (c) Bistum Essen


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  4. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  8. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  9. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  10. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  11. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  12. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  13. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem
  14. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  15. "Wenn Du mich fragst, was Du tun mußt, um vollkommen zu sein, so sage ich Dir..."

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz