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Ist im DBK-Dialogprozess Platz für 'römische' Katholiken?

1. Oktober 2012 in Interview, 28 Lesermeinungen
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Buhrufe beim DBK-Dialogforum in Hannover gab es auf den Diskussionsbeitrag zu Ehe und Sexualmoral. KATH.NET hat daraufhin bei Bernhard Mihm vom „Forum Deutscher Katholiken“ nachgefragt. Ein Interview von Petra Lorleberg


Paderborn (kath.net/pl) Ein Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sagte im Vieraugengespräch zu Bernhard Mihm: „Das ist es, was uns trennt: Sie sind römisch-katholisch. Ich nicht, ich bin nur katholisch“. Doch „dass unsere Bischöfe“ gegen solche Positionen „energisch kämpfen, konnte ich nicht feststellen“, sagte Bernhard Mihm, Kuratoriumsmitglied des „Forums deutscher Katholiken“, der beim „Dialogforum der Deutschen Bischofskonferenz“ in Hannover teilgenommen hatte. Mihm, langjähriger Kommunalpolitiker, war vor seinem Umzug nach Paderborn u.a. Fraktionsvorsitzender der CDU und Stadtverordnetenvorsteher im Frankfurter Stadtparlament gewesen.


kath.net: Herr Mihm, Sie vertraten beim „Dialogforum der Deutschen Bischofskonferenz“ das „Forum Deutscher Katholiken“. Für Ihre Positionen ernteten Sie Buhrufe aus dem Plenum, kath.net hat berichtet. Welche inhaltlichen Positionen hatten Sie vertreten? Gab es für andere Rednerinnen und Redner ähnliche Reaktionen?

Bernhard Mihm: Wie die KNA zutreffend berichtet hat, gab es Buhrufe oder andere ablehnende Reaktionen aus dem Plenum nur auf meinen Diskussionsbeitrag zu Ehe und Sexualmoral.

kath.net: Wie haben Sie sich als lehramtstreuer und praktizierender Katholik bei dieser innerkatholischen Veranstaltung gefühlt? Als Außenseiter im eigenen Zuhause? Haben Sie den Eindruck, dass die Positionen des „Forums Deutscher Katholiken“ in den Dialogprozess eingebunden sind?


Mihm: Ja, ich habe mich als Außenseiter gefühlt, und zwar bereits innerhalb meiner „Tischgruppe“ aus acht ausgelosten Teilnehmern und einem Bischof. Der uns zugeteilte Bischof meinte nicht ohne Emotion an mich gewandt, von mir höre man „immer nur Bedenken“, als ich Einspruch gegen Positionen erhob, die dann Mainstream im Plenum werden sollten.

kath.net: Bekamen Sie nach Ihrem Statement beim Dialogforum Reaktionen der anwesenden Bischöfe und der anderen hochrangigen Kirchenvertreter? Wissen Sie, ob einige von ihnen Ihre Äußerungen als hilfreich für den echten Dialog zwischen kirchlichen und weltlichen Positionen empfanden?

Mihm: Diesen Mainstream nahmen die anwesenden Bischöfe nach meinem Eindruck „professionell“ auf. Konkret auf meinen mit den Buhrufen bedachten Beitrag sprachen mich zwei der dreißig anwesenden Bischöfe an. Einer meinte, es sei „mutig“ von mir gewesen, mich so zu äußern, da „doch alle gegen mich gewesen“ seien. Ein anderer sagte zu mir, es sei gut gewesen, dass ich mich zu Wort gemeldet habe, da „so die ganze Bandbreite der Meinungen deutlich geworden“ sei.

kath.net: Viele hoffen, dass der Dialogprozess grundlegende Impulse für den Weg der deutschen katholischen Kirche in den nächsten Jahrzehnten geben wird. In welche Richtung soll Ihrer Einschätzung nach dieser Weg nach Wunsch der Mehrheit der Dialogforumsteilnehmer gehen?

Mihm:
Der ganz deutliche Wunsch der Mehrheit der Dialogforumsteilnehmer ging dahin, die Kirche möge von der Gesellschaft, wie sie ist, besser verstanden werden. Um die Frage, was genuin katholisch sei und wie man das der Gesellschaft vermitteln könne, ging es der Mehrheit nicht. Lehramtliche Festlegungen will man entweder als solche ändern oder doch wenigstens „barmherzig“ modifizieren.

kath.net: Immer wieder hört man den Vorwurf, die deutsche katholische Kirche tendiere dazu, eine nationalen Kirche zu errichten, die sich von Rom abspaltet. Teilen Sie, auch im Hinblick auf Ihre Erfahrungen beim Dialogforum, diese Befürchtung? Haben Sie den Eindruck, die Mehrheit der deutschen Bischöfe kämpft energisch gegen diese Gefahr?

Mihm: Im Vieraugengespräch fragte mich ein Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, wie man denn wissen könne, was „katholisch“ sei. Auf meine Antwort, letztendlich daran, wie eine Position von Rom beurteilt werde, bekam ich die Antwort: „Das ist es, was uns trennt: Sie sind römisch-katholisch. Ich nicht, ich bin nur katholisch.“ Dass unsere Bischöfe dagegen energisch kämpfen, konnte ich nicht feststellen. In Einzelgesprächen gewann ich vielmehr den Eindruck, man wache eifersüchtig um eigene Kompetenzen. Ein Bischof sagte zu mir: „Auch wir Bischöfe sind Inhaber des Lehramtes, nicht nur Rom. Natürlich immer in Verbundenheit mit dem Papst, aber doch aus eigenem Recht und im Blick auf die Verhältnisse hier bei uns.“

kath.net: Ein Wort zum Geld: Ich werde immer wieder gefragt, wie viel sich die DBK und die Bistümer bisher den Dialogprozess haben kosten lassen, die Vermutungen bewegen sich im Millionenbereich. Doch bisher fand ich nirgends konkrete Zahlen oder wenigstens Schätzungen dazu. Sind beim Dialogforum diese Beträge transparent gemacht worden?

Mihm: Über die Kosten des Dialogforums in Hannover kann ich nichts sagen. Es wurde darüber auch nicht gesprochen. Immerhin hatte ich, der ich große Kongresse und Parteitage gewohnt bin, den Eindruck einer perfekten, technisch aufwändigen Kongressorganisation, die etwa solche von Landesparteitagen bei weitem übertraf. Bezahlte Moderatoren, elektronische Vernetzung. Ich selbst erfreute mich zusammen mit zahlreichen anderen Forumsteilnehmern der Unterbringung in einem Grand-Hotel der niedersächsischen Landeshauptstadt.


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