Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Ein absurdes Theater

vor Minuten in Österreich, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Kommentar zu den "Priesterinnenweihen" Von Stephan Baier/DIE TAGESPOST


Es war wie im Theater: Nur die Requisiten sehen aus als seien sie echt,alles andere ist Bühne und Spiel, Komödie oder Tragödie. Die vieldiskutierte"Priesterinnenweihe", die am Samstag im Rahmen einer Donauschifffahrtvollzogen wurde, ist ein Schauspiel der besonderen Art, komisch und tragischzugleich. Zuerst das Komische bis Komödiantische: Ein obskurer, entlaufenerargentinischer Priester, der sich von nicht weniger obskuren Herren gleichzweimal - zuerst in München, dann in Buenos Aires - zum "Bischof" weihenließ, nebenbei eine Naturreligion führt und als Diözesangebiet Deutschland,die Schweiz, Argentinien und Brasilien beansprucht, weiht in einemoberösterreichischen Privathaus einen ebenfalls entlaufenen, laisiertenBenediktiner-Pater zum "Bischof". Beide legen sich katholischeBischofsgewänder zu, und dann anschließend in Alben gehüllten Damen dieHände auf. Das alles ab Passau auf einem Schiff, und mit peruanischenKlängen zum pseudo-sakralen Vorgang.

Komisch auch: Das ganze Spektakel wird unter strengster Geheimhaltunggeplant. Zunächst soll die "Bischofsweihe" geheim bleiben, doch Teilnehmerplaudern aus, und alles kommt ans Licht. Neo-"Priesterin" ChristineMayr-Lumetzberger leugnet zunächst, gibt schließlich alles zu. Dann soll dieIdentität des Spenders der "Bischofsweihe" geheim bleiben, doch auch der istbald enttarnt und als skurriler Sektierer entlarvt. Neo-"Priesterin" GiselaForster leugnet zunächst, bestätigt dann die Identität von Romuló Braschi.Geheim bleiben sollte auch der Ort der "Priesterinnen"-Weihe. In derEinladung war nur davon die Rede, dass München der nächstgelegene Flughafensei. Doch auch dieses Detail sickert durch. Geheimnisvoll wollten sich dieangeblich "berufenen" Frauen geben, doch die Vorstellung, die sie gaben, warlächerlich.

Nein, mit der Wahrheit, mit der Aufrichtigkeit und dementsprechend mit derkritischen Öffentlichkeit haben es diese Damen und Herren nicht: Feinsortiert wurden die Teilnehmer(innen) des Spektakels, die für 100 Euro dasTheater auf dem Schiff miterleben durften. Die Art der Geheimhaltung, desVertuschens und Verleugnens alleine zeigt schon einen Mangel anKatholizität. Sekten haben immer etwas zu verstecken; die katholische Kirchefeiert alle ihre Sakramente öffentlich. Jeder, selbst jeder ungetaufteInteressierte, kann jede katholische Sakramentenspendung live miterleben,kann sich im Buchladen die Standardwerke der katholischen Lehre und Ordnung(den Katechismus etwa) besorgen und im "Annuario Pontificio" (dem "who iswho" der Weltkirche) jeden Bischof samt Lebenslauf und Telefonnummernachschlagen. Anders bei den Neo-"Priesterinnen" - oder sollten wir besserNeo-Sekten-Priesterinnen sagen: Nichts als Versteckspiel undGeheimniskrämerei!

Damit sind wir schon beim tragischen Teil des wenig begeisternden Theaters:Tragisch sind fürwahr die Biografien der handelnden Personen. Wohin man auchblickt, sieht man gescheiterte Ehen und gescheiterte Berufungsgeschichten:laisierte Priester, ehemalige Ordensleute, eine geschiedene und mit einemEx-Pater in Zweitehe verbundene Frau. Wäre das schon der Tragödie genug, sonimmt das Drama nur deshalb seinen Lauf, weil die allzu offensichtlichenBrüche im eigenen Leben hier keine Chance bekamen, zu heilen. Statt dieSchuld bei sich zu suchen, um sie auch aufarbeiten zu können, zeigen allemit dem drohenden Finger auf die Kirche. All die aufgestauten Emotionenrichten sich gegen die altehrwürdige Institution, an deren Regeln(Ordensregeln, Ehegeboten) man gescheitert ist. Groß wie das eigeneLebensdrama, gewaltig wie der Schmerz und die Wut darüber muss auch derGegner sein - und das Tabu, das zu brechen man sich anschickt. Der Überdruckan Emotion entlädt sich in einem gewaltigen Drama, im Umsturz allerOrdnung - in der lange geplanten Frauen-"Priesterweihe".

Das Publikum in den Medien, und auch innerhalb des kirchlichen Apparates,hatte auf einen solchen Paukenschlag gewartet. Viele, auch viele ausKirchensteuermitteln Bezahlte, waren schon vor Beginn des Stücks zudonnerndem Applaus bereit. Doch noch bevor der Vorhang sich richtig öffnete,noch bevor die Schauspieler auf der Bühne ihre Plätze gefunden hatten, wurdeoffenkundig, wie seicht, wie unzulänglich dieses Spiel ist. Wo "katholisch"drauf stand, war nur Sekte drin, und was als "Priesterinnenweihe" angekündigwurde, entpuppte sich als Sektenspektakel. Ein Trauerspiel mit einigenkomödiantischen Aspekten eben. Der Vorhang ist gefallen. Der Beifall warendenwollend.

www.kath.net



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Aufreger

  1. ‚Vater, Sohn, Heiliger Geist’: Model löst mit Bikinifoto heftige Gegenreaktion aus
  2. Jane Fonda: Covid-19 ist ‚Gottes Geschenk für die Linken’
  3. USA: Katholiken demonstrieren gegen öffentliche ‚Schwarze Messe’
  4. Fürstin Gloria zieht Unterschrift von Protestschreiben zurück!
  5. #Splashamama -" Warum ich diese Figuren in den Tiber werfen musste!"
  6. Satanist bot angeblich konsekrierte Hostien über Internet an
  7. Vatikanberater Rosica gibt Plagiate zu
  8. Kanadischer Medienpriester wirft Viganó ‚Lügen’ vor
  9. Wie Kardinal Kasper die Leser manipuliert...
  10. Die US-Fake-News-Story und das unrühmliche Verhalten einiger Bischöfe






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  13. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  14. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  15. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz