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Ein Baumwollfaden aus dem 16. Jahrhundert

23. April 2010 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Über bahnbrechende Erkenntnisse zum Turiner Grabtuch berichtet Franziskus v. Ritter-Groenesteyn.


München (kath.net)
Kaum ein Gegenstand der Kirchengeschichte ist so umstritten wie das Grabtuch von Turin. Viel wurde darüber geschrieben, auch viel Unsinn. Für viele ist das Tuch heute ein Artefakt aus dem 13. Jahrhundert, seitdem es mit der Radiokarbonmethode auf dieses Alter klassifiziert wurde.

Für die meisten Wissenschaftler, unter ihnen Ray Rogers, war damit der Fall erledigt. Ray Rogers war Thermochemiker am Los Alamos Laboratory und Mitglied der wissenschaftlichen Kommission „Shroud of Turin Project“, die 1978 fünf Tage lang das Original untersuchen und Proben entnehmen durfte.

Laienhafte, wissenschaftlich nicht belegbare Theorien von der - von ihm so benannten - „Spinnerfraktion“ ließ er nicht gelten. Eine neue Theorie, jene von Sue Benfort und Jo Marino, brachte für ihn Anfang 2000 das Fass zum überlaufen.

Er rief seinen Freund Barry Schwortz an, ebenfalls Mitglied der Kommission, und machte seinem Ärger Luft: „Barry, diesen Blödsinn kann ich innerhalb von fünf Minuten widerlegen.“ Schwortz antwortete nur: „Dann nichts wie ran.“


Was wollte Rogers nun widerlegen? Sue Benfort und Jo Marino hatten Indizien dafür gefunden, dass die 1988 entnommenen C14 Proben mit Stoff aus dem 16. Jahrhundert kontaminiert gewesen sein könnten, und deshalb der 1988 ermittelte Wert lediglich ein Durchschnittswert aus Stoffproben aus dem 1. Jahrhundert und dem 16. Jahrhundert sei.

Aber sie hatten nur Fotos vom Original. Kein echter Beweis also. Der einzige, der ihre Theorie wissenschaftlich fundiert bestätigen konnte, war Rogers. Der machte sich wieder an die Arbeit. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, denn er war schwer krebskrank.

Aber er verfügte - als einer der wenigen Wissenschaftler - noch über mehrere Originalproben, die 1978 aus dem Tuch entnommen worden waren. Das nächste Mal, als er Schwortz anrief, klang seine Stimme anders: „Junge, ich kann’s nicht glauben, die hatten Recht!“

Was hatte Rogers herausgefunden? Die Proben entstammen dem linken unteren Rand des Tuchs - dort, wo es gehalten wurde, und deshalb besonders strapaziert war. Man hatte es im 16. Jahrhundert höchst fachmännisch und für das bloße Auge nicht sichtbar, zur Verstärkung mit Baumwollfäden verwoben und anschließend die Baumwollfäden dem verfärbten Leinengewebe farblich angepasst.

Rogers hatte nun den Beweis dafür in Händen: Bei mikroskopischer Betrachtung zerfiel der Faden in zwei Teile; einer davon war der Originalleinenfaden, der andere ein Baumwollfaden aus dem 16. Jahrhundert.

Und noch etwas fand er heraus: Auf dem gesamten Tuch fanden sich keine Farbpigmente, nicht ein einziges. Nur die entnommenen Proben, und zwar nur auf den Baumwollfäden, wiesen Farbpigmente auf.

Ray Rogers veröffentlichte seine Ergebnisse kurz vor seinem Tod in der Januarausgabe 2008 der Fachzeitschrift Thermochimica Acta. Seine Studien machen eine erneute C14 Untersuchung wahrscheinlich.

Bereits 2002 wurden Fragmente aus den Brandstellen von 1532 sichergestellt. Sie enthalten reinen Kohlenstoff, der nicht kontaminiert sein dürfte. Wenn der Vatikan diese Proben freigibt, könnte ein erneuter Test dazu beitragen, das wahre Alter des Tuchs zu ermitteln.

kathTube: Kath.Net beim Grabtuch von Turin




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