Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  5. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  6. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  7. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  8. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  9. „Wie retten wir die Welt?“
  10. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  11. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  12. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  13. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  14. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"
  15. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche

,Vielleicht ist dies ein Neuanfang für die Kirche in China’

2. August 2007 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Brief von Papst Benedikt an die chinesischen Katholiken könnte sich positiv auswirken, sagte Kardinal Joseph Zen Ze-Kiun im Interview mit der "Tagespost".


Würzburg (www.kath.net) Über die Situation der Katholiken in China nach dem Brief des Papstes sprach der Erzbischof von Hongkong, Joseph Kardinal Zen Ze-Kiun, im Interview mit der „Tagespost“. Der Brief Benedikts scheine „sehr gut angekommen“ zu sein, sagte der Kardinal.

„Chinas Katholiken sind glücklich darüber, sowohl in der Untergrundkirche als auch in der offiziellen Kirche. Das bedeutet allerdings nicht, dass es einfach für sie wäre, nun alle Konsequenzen zu ziehen und dem Brief entsprechend zu handeln.“ Am meisten habe die „milde“ Reaktion der Regierung überrascht.

Kardinal Zen: „Das ist ein ermutigendes Zeichen. Vielleicht hat es der Papst wirklich fertig gebracht, ihnen zu verstehen zu geben, dass das, was er sagt, nichts Persönliches ist, sondern einfach die Lehre der Kirche, von Jesus Christus und den Aposteln bis zum heutigen Tag. Diese Lehre wird von der ganzen Kirche angenommen und weltweit wird das anerkannt. Vielleicht ist dies ein Neuanfang für die Kirche in China.“

Der Brief des Papstes sei „sehr, sehr wichtig für den Klerus in China“, unterstrich der Oberhirte von Hongkong. „Die Bischöfe können sich nie zu Gesprächen treffen, ohne von der Regierung kontrolliert zu werden. Die sogenannte Bischofskonferenz trifft sich nur, wenn die Regierung sie zu einem Treffen einberuft, das von ihr – der Regierung – geleitet wird.“

Mit dem Brief gebe es einen neuen Ausgangspunkt. „Der Klerus und vor allem die Bischöfe können auf der Grundlage dieses Briefes versuchen, mit Chinas Führung zu verhandeln.“ Er hoffe, dass die Patriotische Vereinigung abgeschafft werde. „Inzwischen ist klar, dass diese Institution nicht länger tragbar ist“, erklärte Kardinal Zen.

„Der Heilige Vater macht das auch in seinem Brief deutlich. Vor allem nach der illegitimen Bischofsweihe im letzten Jahr ist es wirklich undenkbar, eine Einrichtung, die so schlimme Dinge vorantreibt, noch weiter zu tolerieren. Sie arbeitet nicht für das Wohl der Kirche in unserem Land.“

Die Vereinigung kontrolliere die Kirche und auch die Finanzen der Kirche, berichtete er. „Die Regierung lässt zu, dass viel Geld ausgegeben wird, um Aktivitäten wie die illegitime Bischofsweihe im letzten Jahr zu unterstützen. Die Patriotische Vereinigung hat den Bischöfen, die an der Weihe teilnahmen, viel Geld gezahlt.“

Die Patriotische Vereinigung „will nicht nur Kontrolle über die Kirche ausüben, sondern sie geht auch so weit, unsere Bischöfe zu demütigen“, unterstrich der Kardinal. „Um die Teilnahme an illegitimen Weihen zu erzwingen, hat sie hässliche Methoden angewandt: Betrug, Drohungen und sogar Entführung.“

Neunzig Prozent der Bischöfe der offiziellen Kirche die illegitim geweiht wurden, haben sich später mit Rom versöhnt. Kardinal Zen plädierte im „Tagespost“-Interview dafür, dass sich die Bischöfe offen dazu bekennen. „Anfangs war es verständlich und großzügig vom Heiligen Stuhl, den Bischöfen nicht abzuverlangen, ihre Legitimierung publik zu machen, denn zunächst gab es nur wenige solche Bischöfe“, erklärte er.

„Ein öffentliches Bekenntnis hätte die Gefahr mit sich gebracht, ins Gefängnis gesteckt zu werden. Aber jetzt, da bekannt ist, dass fast alle Bischöfe schon versöhnt sind, scheint mir, dass sie die Treue zu Rom ohne Furcht offen zugeben könnten. Die Regierung würde sicher nicht alle absetzen.“

Zur Möglichkeit, dass die chinesische Regierung einen Kandidaten aus derUntergrundkirche als Bischof der offiziellen Kirche zulässt, meinte Kardinal Zen: „Ich halte das nicht für unmöglich. Ein Untergrundpriester müsste bereit sein, den Untergrund zu verlassen und offen zu agieren. Das ist in Ordnung, solange ihn die Regierung anerkennt, ohne ihn dazu zu zwingen, der Patriotischen Vereinigung beizutreten, oder zu erklären, dass er eine (von Rom) unabhängige Kirche leiten werde, oder mit einem illegitimen Bischof zu konzelebrieren. Und das halte ich für sehr schwierig. Es ist nicht unmöglich, aber sehr schwierig.“

Das Land habe zwei Systeme, erklärte der Kardinal. „Wir (in Hongkong) stehen nicht unter der Kontrolle der Patriotischen Vereinigung oder des Religionsbüros. Wir können offen reden. In China ist das nicht möglich, denn die Regierung kann die Wahrheit nicht akzeptieren. Doch jetzt, wo jeder den Brief des Papstes kennt, glaube ich, dass selbst in China die Bischöfe in der Lage sein werden der Regierung zu sagen, was im Brief des Heiligen Vaters steht.“

Auf die Frage, ob er eine Bedrohung für die chinesische Regierung darstelle, etwa wie Papst Johannes Paul II. für das kommunistische Regime Polens, meinte der Oberhirte von Hongkong: „Ich fühle mich sehr geehrt, aber das ist absurd, denn die Situationen sind ganz unterschiedlich: Polen ist eine katholische Nation und in China sind wir eine kleine Minderheit. Und ich bin kein Papst!“

Foto: (c) KATH.NET



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

China

  1. Chinesischer Bischof wegen ‚illegaler‘ Messe verhaftet
  2. GfbV kritisiert Wiederwahl von China in den UN-Menschenrechtsrat scharf
  3. China reagiert auf Grußtelegramm von Papst Franziskus
  4. China steuert auf Bevölkerungskrise zu
  5. Peking düpiert Vatikan mit Bischofsernennung
  6. Vatikan kritisiert unerlaubte Bischofsernennung in China
  7. Vatikan verlängert skandalöses China-Abkommen
  8. Papst: Austausch mit China sehr kompliziert
  9. Chinas Kommunisten schränken Religionsfreiheit weiter ein
  10. Chinesisches Regime verhaftet katholischen Bischof







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  8. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  9. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  10. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  11. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  12. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  13. Das Konklave beginnt am 7. Mai
  14. „Wie retten wir die Welt?“
  15. Dziwisz: "Das Leiden von Franziskus war fast eine Nachahmung dessen, was Johannes Paul II. erlitt"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz