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Algermissen: Die hl. Eucharistie ist das 'panis viatorum'

7. Juni 2007 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Schraml zu Fronleichnam: Gläubige würden nicht mit geballten Fäusten und Protestliedern demonstrieren, sondern mit Lobgesängen Gottes und betenden Händen Christus bezeugen


Fulda-Passau (kath.net/div)
Mit Gottesdiensten und Prozessionen feierten die Katholiken am Donnerstag das Fronleichnamsfest. Eine der größten Fronleichnamsprozessionen in Hessen fand in Fulda statt, wo das Fest seit über 700 Jahren begangen wird. An die 4.000 Gläubige zogen hier nach einem Gottesdienst auf dem Domplatz bei strahlendem Sonnenschein durch die mit frischem Birkengrün, Blumenteppichen und gelb-weißen Fahnen geschmückte Innenstadt.

„Nur eine Liturgie, die das Geheimnis der Gegenwart Gottes feiert und sich deshalb weder den Menschen als gefällig noch unterhaltsam anbiedern möchte, sondern allein das Bestreben kennt, Gott zu gefallen, wird fremde und außenstehende Besucher erkennen lassen, daß die Gegenwart Gottes in der Feier der Eucharistie die innerste Mitte des Geheimnisses ist.“ Darauf wies Bischof Heinz Josef Algermissen in seiner Predigt in dem Pontifikalamt besonders hin. Dann erst könnten die Menschen bekennen: „Wir haben erfahren, daß Gott dort unter den Menschen weilt“. Diese Erkenntnis sei der hohe Anspruch der Eucharistie als Feier des Heilsgedächtnisses Jesu Christi.

Am Beginn seiner Predigt stellte der Oberhirte heraus, daß Jesus in der jüdischen Tradition Gott gedankt und diesem Dank durch die Hingabe seines Leibes und Blutes eine ganz neue Dimension gegeben habe. „Die Eucharistie der Kirche ist deshalb nicht einfach die Wiederholung eines Mahles, sondern die Gedächtnisfeier von Tod und Auferstehung Jesu Christi für alle Zeit.“ In der Eucharistiefeier erinnerten sich die Christen daran, was der Herr für sie getan habe. Gedenken im biblischen Sinn sei freilich nicht bloß ein Sich-Erinnern an Ereignisse in der Vergangenheit. „In der liturgischen Feier werden vielmehr die Ereignisse in der Vergangenheit selbst gegenwärtig und wieder lebendig.“ So seien auch gläubige Juden bis heute überzeugt, daß sie selbst bei der Feier des Pascha aus Ägypten mit auszögen.

Von dieser eucharistischen Grundüberzeugung lege der Kirchenlehrer Hieronymus ein schönes Zeugnis ab, fuhr Algermissen fort. Hieronymus berichte von einer alten Tradition, daß die Gläubigen in der Osternacht nicht vor Mitternacht aus dem Gottesdienst entlassen werden dürften. Da die Christen in dieser Nacht die Wiederkunft des Herrn erwarteten, habe die Osternachtsfeier in der frühen Kirche erst nach Mitternacht aufgehört. Wenn dann freilich die Mitternacht vorbei war und die Wiederkunft des Herrn nicht stattfand, gingen sie keinesfalls enttäuscht nach Hause. Sie feierten vielmehr die Eucharistie, weil sie überzeugt waren, daß sich in der Eucharistie die Wiederkunft des Herrn bereits ereignet habe und daß der Herr verborgen in der Gestalt von Brot und Wein gegenwärtig sei. Von daher werde sichtbar, daß die Weisung Jesu „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ nicht nur heiße, daß man sich an das erinnere, was der Herr für die Christen getan habe, „sondern daß wir auch an das denken, was noch kommen wird, und daß wir glauben, daß sowohl das Vergangene wie das Kommende in der Feier der Hl. Eucharistie selbst gegenwärtig ist“.

Die Feier der Eucharistie ist laut Bischof Algermissen nicht nur Vergegenwärtigung von Tod und Auferstehung Jesu Christi, sondern auch Sehnsucht nach der Wiederkunft des Herrn. Sie sei „Angeld der kommenden Herrlichkeit“, „panis viatorum“, wie am Fronleichnamstag gesungen werde, nämlich Brot der Pilger und Nahrung der Hoffnung, die nichts zugrunde gehen lasse. Angesichts der Größe des Geheimnisses der Gegenwart Jesu Christi in der Feier der Hl. Eucharistie verstehe man das entschiedene Bemühen der Kirche, daß die Eucharistie würdig und schön gefeiert werde, weil sie nur so auf die Menschen ausstrahlen könne. Das habe noch einmal der Hl. Vater Papst Benedikt XVI. in seinem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Sacramentum Caritatis“ in Erinnerung gerufen.

Davon lege auch eine alte Legende über den Ursprung des Christentums in Rußland beredtes Zeugnis ab, rief der Oberhirte in Erinnerung. Die Legende erzähle, der Fürst Vladimir von Kiew sei auf der Suche nach der rechten Religion für sein Volk gewesen. Der Reihe nach hätten sich deshalb die aus Bulgarien kommenden Vertreter des Islam und des Judentums, später auch die Abgesandten des Papstes aus Deutschland vorgestellt, die ihm jeweils ihren Glauben als den rechten und besten angeboten hätten. Bei all diesen Angeboten aber sei der Fürst unbefriedigt geblieben. Sein Entscheid sei erst gefallen, als seine Gesandten von einem feierlichen Gottesdienst zurückgekehrt waren, an dem sie in der Sophienkirche in Konstantinopel teilgenommen hatten. Voller Begeisterung hätten sie nämlich dem Fürst berichtet: „Und wir kamen zu den Griechen und wurden dorthin geführt, wo sie ihrem Gott dienen… Wir wissen nicht, ob wir im Himmel oder auf Erden gewesen sind… Wir haben erfahren, daß Gott dort unter den Menschen weilt.“

Die Zuwendung der Russen zum Christentum sei in historischer Sicht gewiß in einem langen und komplizierten Prozeß vor sich gegangen, meinte der Bischof hierzu. Dennoch enthalte diese Legende vom liturgischen Ursprung des russischen Christentums einen tiefen Kern an Wahrheit. „Sie weist auf die geschichtliche Tatsache hin, daß die innere Kraft der Liturgie bei der Ausbreitung des Christentums eine wesentliche Rolle gespielt hat, die man nicht unterschätzen sollte.“ Algermissen forderte die Gläubigen auf, einander am Hochfest Fronleichnam gegenseitig das Versprechen zu geben, „daß wir in unserem Bistum Fulda all unsere Kraft daran setzen, glaubwürdig Bedingungen zu schaffen, die deutlich machen, daß sich in der Feier der Hl. Eucharistie je neu Himmel und Erde berühren“. Das werde eine große und bleibende Aufgabe für alle Priester und alle Gemeinden sein.

Bischof Schraml an Fronleichnam: Christlicher Glaube muss in Gesellschaft wirksam bleiben

Der Bischof warnt in seiner Predigt vor Rückzug in das Private - Prozession ist Bild für Lebensweg der Menschen

Als gesellschaftliches Ereignis hat Diözesanbischof Wilhelm Schraml die Fronleichnamsprozession durch die Stadt Passau charakterisiert. Denn Religion und Glaube dürften nicht zur Privatsache werden. Gerade das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ mit den prachtvollen Umzügen müsse zu einem Glaubenszeugnis in der Öffentlichkeit werden. Sagte der Bischof am Donnerstag, 7. Juni, im Dom. Denn ein Glaube, der nicht im Alltag und in der Lebenswirklichkeit gelebt werde, sei tot.

Die Festliche Prozession bei der Bischof Schraml und Altbischof Franz Xaver Eder das Allerheiligste durch die Straßen der Altstadt trugen, ist zu einem Bild für den Lebens- und Pilgerweg der Menschen geworden. Bischof Schraml unterstrich diese Symbolik in seiner Predigt. Gemeinsam sei das Volk Gottes unterwegs auf das Ziel in Christus zu. Und dieser Jesus Christus sei in der heiligen Hostie, die im Allerheiligsten getragen wurde, bereits auf diesem Weg anwesend, ergänzte der Oberhirte.

Indirekt ging der Bischof auch auf den G-8-Gipfel in Heiligendamm ein, als er sagte: Die Gläubigen würden nicht mit geballten Fäusten und Protestliedern demonstrieren, sondern mit Lobgesängen Gottes und betenden Händen Christus bezeugen. Beim Gottesdienst an dem neben Oberbürgermeister Albert Zankl und Landrat Hans Dorfner auch Abgeordnete, Mitglieder des Stadtrates und Vertreter der Behörden wie der geistlichen Ritterorden teilnahmen, wurde in den Fürbitten für die politisch Verantwortlichen in Heiligendamm als auch für die all jene gebetet, die für eine gerechtere und bessere Welt demonstrieren.

Nach dem Gottesdienst zogen die Gläubigen über den Domplatz zum Rathausplatz und über den Residenzplatz wieder zurück in den Dom. Die einzelnen Altäre waren zum Teil mit Blumenteppichen geschmückt. Dort wurde das Evangelium verkündet und der Segen auf die Stadt und ihre Bewohner herabgerufen. Der Schlusssegen wird im Dom gespendet.



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