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Nuntius Eterović in Predigt zum 1. Advent: „Das Warten charakterisiert die Adventszeit“

vor 2 Stunden in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
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„Das Wort Jesu ist wahr, und jeder von uns wird ihm im Augenblick des Todes begegnen können, was voraussichtlich vor dem Endgericht geschehen wird.“


Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović am 1. Adventssonntag in der Apostolischen Nuntiatur am 30. November 2025 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Jes 2,1-5; Ps 122; Röm 13,11-14; Mt 24,37-44

„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt“ (Mt 24,42)

Liebe Schwestern und Brüder,

liturgisch beginnen wir heute die Adventszeit. Die Kirche gibt uns in diesen vier Wochen die Gelegenheit, dass wir uns gut auf das Hochfest von Weihnachten vorbereiten. Mit dem Advent beginnt ein neues liturgisches Jahr, währenddessen wir eingeladen sind, die Geheimnisse unseres Herrn Jesus zu reflektieren, die mit seiner Geburt beginnen. Wir verweilen sodann bei seinem öffentlichen Wirken bis hin zu Seinem Tod und Seiner Auferstehung, wie auch seiner sakramentalen Gegenwart in der Kirche. Wir werden diesen Heilsereignissen vor allem dadurch folgen, indem wir das Matthäusevangelium lesen, das in diesem Lesejahr A im Mittelpunkt steht. Während uns der Advent dazu auffordert, vertrauensvoll den geistlichen Weg in Übereinstimmung mit dem liturgischen Jahr zu beginnen, fällt mit dieser Zeit das Ende des Jubiläums des Heiligen Jahres 2025 zusammen, das am Hochfest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar 2026 endet. Pilger der Hoffnung ist das bekannte Leitwort des Heiligen Jahres. Wir daher eingeladen, den Advent in diesem Jahr nicht nur in der Erwartung zu begehen, sondern auch in der Hoffnung. Die beiden Begriffe ergänzen einander und finden ihr Einheit in der Person Jesu Christi, des Gottes und Menschen, dessen Kommen wir voller Hoffnung erwarten.

Das Warten

Das eben verkündete Wort Gottes ermuntert uns zu warten. Der Abschnitt des Evangeliums endet mit der Ermahnung: „Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet“ (Mt 24,44). Der Herr Jesus erwartet von uns, dass wir bei Seinem zweiten Kommen bereit sind. Das erste Kommen war in der heiligen Weihnacht, als das Wort Fleisch angenommen hat (vgl. Joh 1,14) und die zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit Menschen geworden ist. Uns ist nicht gegeben, die genaue Zeit des zweiten Kommens zu kennen, doch Jesus versichert uns, dass Er wiederkommen wird, um dann die Lebenden und die Toten zu richten, weswegen er uns ermahnt, bereit zu sein, denn dies alles kann jederzeit geschehen (vgl. Mt 24,42). Das Wort Jesu ist wahr, und jeder von uns wird ihm im Augenblick des Todes begegnen können, was voraussichtlich vor dem Endgericht geschehen wird.


Das Warten charakterisiert die Adventszeit und lässt das lange Warten des jüdischen Volkes auf den Messias geistlich aufleben, wie auch das Warten der ganzen Menschheit, die im Angesichts des Bösen in der Welt, das sich in Gewalt, Ungerechtigkeit und Tod ausdrückt, einen Retter und Befreier erwartet, einen, der dem Leben des Menschen und der Menschheitsgeschichte Sinn zu geben vermag. Einige besonders begabte Menschen, jene sogenannten heiligen Heiden, waren die Rufer einer solchen Erwartung. Zu erwähnen wären zum Beispiel die in der Bibel genannten Personen wie Melchisedek oder die Königin von Saba und auch die außerhalb der Schrift genannten Sybillen etc. Diese Erwartung der Heiden wie der Juden, erfüllt sich vollkommen in Jesus Christus, der für uns und zu unserem Heil geboren worden ist.

Auf diesen universalen Horizont hin orientiert sich auch der Prophet Jesaja. Denn in der ersten Lesung hörten wir eine universale Botschaft, die sich an alle Völker richtet: „Viele Völker gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen“ (Jes 2,3). Im Alten Testament handelt es sich bei dem Anziehungspunkt für alle Völker um den Tempel in Jerusalem (vgl. Jes 2,3). Für uns Christen aber ist der wahre Tempel Jesus selbst, die Fülle der Offenbarung von Gottvater in der Gnade des Heiligen Geistes. Die Mission des Herrn Jesus ist insofern universal, denn sie lehrt uns, Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Daher hat der Herr Jesus seinen Jüngern den Missionsauftrag erteilt: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19-20). Beim Werk der Evangelisierung ist von großer Bedeutung die Erwartung der Menschen und Völker auf einen Erlöser, die es in verschiedenen Religionen und Kulturen gibt. Übrigens ist diese Erwartung, wenn auch nicht ausdrücklich gesagt, im Herzen eines jeden Menschen eingepflanzt. Während wir auf das Hochfest von Weihnachten warten, beten wir für unsere Brüder und Schwestern, damit auch sie die Schönheit der heilsamen Begegnung mit dem Jesuskind entdecken können.

Die Hoffnung

Das Heilige Jahr, das sich dem Ende nähert, gibt uns Gelegenheit, die Bedeutung der christlichen Hoffnung erneut zu bedenken. Ihr Zentrum ist die Person Jesu Christi. Denn Er ist unsere Hoffnung (vgl. 1 Tim 1,1). Zu diesem Thema hat der Heilige Vater Leo XIV. schon oftmals seit dem Beginn seines Pontifikates gesprochen, angefangen am 18. Mai 2025. Auf der einen Seite hat der Papst, indem er die apokalyptischen Beschreibungen vom Ende der Welt bündelt, die in diesen Tagen die biblischen Lesungen bestimmen, dem heutigen Menschen, der zurecht über die gegenwärtige Situation besorgt ist, auf verständliche Weise aufgezeigt: „Wir leben in einer Zeit, die von Brüchen geprägt ist, sowohl national als auch international: Botschaften und Sprachen, die oft von Feindseligkeit und Gewalt durchdrungen sind, verbreiten sich; das Streben nach Effizienz lässt die Schwächsten zurück; technologische Allmacht schränkt die Freiheit ein; Einsamkeit zehrt die Hoffnung auf, während zahlreiche Unsicherheiten wie Unbekanntes auf unserer Zukunft lasten“ (Ansprache an die Vollversammlung der italienischen Bischöfe, Assisi, 20. November 2025). Andererseits nennt der Papst trotz dieser besorgniserregenden Situation Gründe der Hoffnung und des Optimismus: „Wort und Geist drängen uns weiterhin dazu, Freundschaft, Brüderlichkeit und authentische Beziehungen in unseren Gemeinschaften zu fördern. Dort müssen wir ohne Zögern und Furcht zuhören und Spannungen abbauen, eine Kultur der Begegnung entwickeln und so zu einer Prophezeiung des Friedens für die Welt werden. Als der Auferstandene den Jüngern erscheint, sind seine ersten Worte: „Friede sei mit euch!“ (Joh 20,19–21). Und sogleich sendet er sie aus, wie der Vater ihn gesandt hat (V. 21): Das Ostergeschenk gilt ihnen, aber damit es allen Menschen zuteilwerde“ (a.a.O., ebd.).

Jesus Christus ist unsere Hoffnung, auch inmitten der vielen Herausforderungen und Probleme auf persönlicher, familiärer oder sozialer Ebene. „Angesichts unserer schwachen menschlichen Natur wird die Osterbotschaft zu Fürsorge und Heilung; sie nährt die Hoffnung angesichts der erschreckenden Herausforderungen, vor die uns das Leben jeden Tag stellt, auf persönlicher und planetarischer Ebene. In der österlichen Perspektive verklärt sich die »Via Crucis« zur »Via Lucis«“ (Generalaudienz, 05. November 2025). Der wahre Grund unserer Hoffnung ist das Ostergeheimnis: „Ostern löscht das Kreuz nicht aus, sondern besiegt es in dem unbegreiflichen Zweikampf, der die Menschheitsgeschichte verändert hat. Auch unsere Zeit, die von so vielen Kreuzen gezeichnet ist, ruft nach dem Morgengrauen der österlichen Hoffnung. Die Auferstehung Christi ist keine Idee, keine Theorie, sondern ein Ereignis, das dem Glauben zugrunde liegt. Er, der Auferstandene, ruft es uns durch den Heiligen Geist weiterhin in Erinnerung, damit wir auch dort seine Zeugen sein können, wo die Menschheitsgeschichte kein Licht am Horizont sieht. Die österliche Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen. Auf dem täglichen Weg wirklich an Ostern zu glauben bedeutet, unser Leben zu revolutionieren, verwandelt zu sein, um die Welt zu verwandeln mit der sanften und mutigen Kraft der christlichen Hoffnung“ (a.a.O., ebd.).

Liebe Brüder und Schwestern, in dieser Zeit der Gnade, zu Beginn des Advents, vertrauen wir unsere Überlegungen der Fürsprache der seligen Jungfrau Maria an, Unserer Lieben Frau der Erwartung, damit sie für uns die Gabe des Erwartens gemäß dem Wort Jesu erflehe: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt“ (Mt 24,42), wie auch die Haltung der Hoffnung, die ihre Quelle und ihren Höhepunkt im Herrn Jesus Christus hat, „unserer Hoffnung“ (1 Tim 1,1). Amen.

Archivfoto Nuntius Eterović  (c) Apostolische Nuntiatur Berlin


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Lesermeinungen

 Fink vor 1 Stunden 
 

Genau dieses "Warten" im Advent können wir heute nicht mehr-

Weihnachten wird gnadenlos vorweggenommen. Es gibt keine (kaum noch eine) Trennung zwischen Advent und Weihnachten. Übrigens: die eigentliche Weihnachtszeit beginnt in der "Heiligen Nacht", nicht schon am 24. tagsüber.
Zum morgigen Nikolaustag (und heutigen Nikolausabend) ein alpenländisches Lied (Kindheitserinnerungen...), siehe LINK

www.youtube.com/watch?v=6AEPfu5Xg6A


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 persona vor 1 Stunden 
 

Wartend

...dem kommenden Christus entgegen gehen


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