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Die Herausforderung des Evangeliums. Die enge Tür und das Kreuz

vor 24 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Papst Leo XIV.: Das Bild der ‚engen Tür‘ im Lukasevangelium stellt die Selbstsicherheit der Gläubigen in Frage und verweist auf den Glauben als gelebte Nachfolge Christi. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am 21. Sonntag im Jahreskreis sprach Papst Leo XIV. beim traditionellen Mittagsgebet des Angelus über das Evangelium des Tages (Lk 13,22–30). „Im Mittelpunkt des heutigen Evangeliums“, so der Papst, „steht das Bild der ‚engen Tür‘, das Jesus verwendet, um einem zu antworten, der ihn fragt, ob es nur wenige sind, die gerettet werden. Jesus sagt: ‚Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen‘ (V. 24)“.

Die Worte Jesu seien auf den ersten Blick überraschend, erklärte Leo XIV.: „Wenn Gott der Vater der Liebe und des Erbarmens ist, der uns immer mit offenen Armen empfängt, warum sagt Jesus dann, dass die Tür zur Erlösung eng ist?“. Die Aussage Jesu richte sich aber nicht gegen die Hoffnung auf das Heil, sondern gegen eine falsche Sicherheit: „Gewiss, der Herr will uns nicht entmutigen. Seine Worte dienen vielmehr dazu, die Vermessenheit derer zu erschüttern, die sich für bereits gerettet halten und die aufgrund ihrer religiösen Praxis das Gefühl haben, dass bei ihnen schon alles in Ordnung ist“.


Der Papst stellte klar, dass religiöse Praxis ohne innere Umkehr unzureichend bleibt: „In Wirklichkeit haben sie nicht verstanden, dass es nicht ausreicht, religiöse Handlungen zu vollziehen, wenn diese nicht das Herz verwandeln: Der Herr will keinen vom Leben getrennten Kult und er mag keine Opfer und Gebete, wenn sie uns nicht dazu bewegen, unseren Brüdern und Schwestern in Liebe zu begegnen und Gerechtigkeit zu üben“.

Das Evangelium stelle somit die Gewissheit der Gläubigen auf die Probe: „Es reicht nicht aus, den Glauben mit Worten zu bekennen, bei der Feier der Eucharistie mit ihm zu essen und zu trinken oder die christlichen Lehren gut zu kennen. Unser Glaube ist echt, wenn er unser ganzes Leben umfasst, wenn er zum Maßstab für unsere Entscheidungen wird, wenn er uns zu Frauen und Männern macht, die sich für das Gute einsetzen und aus Liebe etwas riskieren, so wie Jesus es getan hat“.

Leo XIV. verwies auf die „enge Tür“ des Kreuzes als Maßstab des Glaubens: „Er hat nicht den einfachen Weg des Erfolgs oder der Macht gewählt, sondern zu unserem Heil hat er uns so sehr geliebt, dass er durch die ‚enge Tür’ des Kreuzes gegangen ist. Er ist der Maßstab unseres Glaubens, er ist die Tür, durch die wir gehen müssen, um gerettet zu werden (vgl. Joh 10,9)“. Die Nachfolge Christi erfordere Entscheidungen, die mit Mühe und Verzicht verbunden sein können:„Manchmal bedeutet dies, schwierige und unpopuläre Entscheidungen zu treffen, gegen den eigenen Egoismus anzukämpfen und sich für andere einzusetzen, am Guten festzuhalten, wo das Böse zu überwiegen scheint“. Doch diese Haltung führe bereits in die Weite des göttlichen Lebens: „Wenn wir diese Schwelle überschreiten, werden wir entdecken, dass sich das Leben auf neue Weise vor uns öffnet, und schon jetzt werden wir in das weite Herz Gottes und in die Freude des ewigen Festes eintreten, das er für uns bereitet hat“.

Zum Abschluss vertraute der Papst die Gläubigen der Fürsprache Mariens an: „Bitten wir die Jungfrau Maria, sie möge uns helfen, mutig die ‚enge Tür‘ des Evangeliums zu durchschreiten, damit wir uns mit Freude der Weite der Liebe Gottes, des Vaters, öffnen können“.

Die Katechese von Papst Leo XIV. knüpfte an eine Grundfigur neutestamentlicher Verkündigung an: das Bild des Weges, der schmal ist und zugleich auf das Leben führt. In der Deutung des Papstes wird die „enge Tür“ nicht als Einschränkung des göttlichen Heilswillens verstanden, sondern als Ernstfall des Glaubens, der jede äußerliche Selbstsicherheit in Frage stellt. Der Weg zum ewigen Leben steht allen Menschen offen, ist aber nicht bequem: er erfordert bewusste Entscheidung, Umkehr, Einsatz und Selbstverzicht. Es geht nicht um ein exklusives Privileg für wenige, sondern um die Einladung an jeden, den Egoismus zu überwinden und im Glauben konsequent den Weg Christi zu gehen. Damit verbindet sich eine doppelte Bewegung: einerseits die Warnung vor einer Religion, die in kultischen Formen stehenbleibt, andererseits die positive Weisung, den Glauben als gelebte Nachfolge zu begreifen, die durch das Kreuz Christi selbst hindurchführt. Die „Enge“ ist nicht Abgrenzung, sondern die Form, in der sich die Wahrheit des Evangeliums in der Geschichte durchsetzt: konkret, verbindlich und existenziell.

Foto (c) Vatican Media

 


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