![]() |
Loginoder neu registrieren? |
|||||||||||||
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | ||||||||||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Experte: Lehre und Lebenszeugnis von Kardinal Newman bleibend aktuellvor 23 Stunden in Weltkirche, 1 Lesermeinung Direktor des "Internationalen Zentrums der Newman-Freunde" in Rom, P. Geißler, über den hl. John Henry Newman, der zum Kirchenlehrer erhoben wird Würzburg (kath.net/KAP) Am 31. Juli hat Papst Leo XIV. bekräftigt, dass der heilige John Henry Newman demnächst zum Kirchenlehrer erhoben wird. Der Newman-Experte P. Hermann Geißler hat in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Tagespost" einige zentrale Aspekte in Lehre und Leben des Heiligen angeführt, die seiner Meinung nach von bleibender Aktualität sind. Geißler ist Direktor des "Internationalen Zentrums der Newman-Freunde", einer von Mitgliedern der geistlichen Familie "Das Werk" geleiteten Einrichtung in Rom. Geißler gehört auch selbst dem "Werk" an. Newmans Ausführungen über die Entwicklung der Glaubenslehre und über die Kriterien zur Unterscheidung zwischen echten und falschen Lehrentwicklungen seien wegweisend und könnten auch in den gegenwärtigen Debatten Orientierung schenken, zeigt sich Geißler überzeugt. Newman sei fest davon überzeugt gewesen, "dass die Weitergabe des Glaubens der ganzen Kirche anvertraut ist". Deshalb habe er unterstrichen, dass es neben der klaren Verkündigung durch die Hirten auch des intellektuellen Dienstes der Theologen und des mutigen Zeugnisses der Laien bedürfe. Geißler: "Seine Gedanken über den Konsens der Gläubigen bleiben inspirierend, gerade auch im Blick auf die von ihm ersehnte neue Konspiration von Hirten und Laien und die Gespräche über die rechte Einbeziehung aller Gläubigen in das Leben und die Sendung der kirchlichen Communio." Den Weg seiner eigenen Bekehrung habe Newman in der "Apologia pro vita sua" eindrucksvoll dargelegt. Dieser Klassiker der modernen Literatur, der manchmal mit den Bekenntnissen des heiligen Augustinus verglichen wird, habe bleibende Bedeutung, "denn der Glaube an Gott und die Liebe zur Kirche werden vor allem durch das persönliche Zeugnis vermittelt." Zudem seien Umkehrbereitschaft, Gebet und Suche nach der Wahrheit grundlegende Prinzipien für die ökumenische Bewegung. Bedeutung des Gewissens Newman könne etwa auch dabei helfen, die genuine Bedeutung des Gewissens zu erfassen und von einseitigen oder falschen Auffassungen zu unterscheiden: "Seine Lehre über dieses zentrale Thema unterstreicht die Würde und den Primat des Gewissens, zugleich aber auch die unerlässliche Bedeutung der Kirche und des Papstes." Für Newman sei das Gewissen "der Anwalt der Wahrheit im Herzen des Menschen, der ursprüngliche Statthalter Christi". Newmans Ausführungen über Glauben und Vernunft, seine Bemühungen um eine ganzheitliche Formung in Schule und Universität, seine von den Kirchenvätern inspirierte Lehre über Maria, seine Vorlesungen über die Rechtfertigung und seine personalistische Eschatologie seien ebenfalls von großer Aktualität. Newman habe sich bemüht, den Liberalismus in der Religion zurückzuweisen und das Christentum als Wahrheit verständlich zu machen. Seine Predigten, Romane, Briefe und Gebete zeigten, "dass er diesen Dienst an der Wahrheit mit großem Einfühlungsvermögen und aufrichtiger Liebe ausübte". Er habe stets versucht, sich an das Herz seiner Mitmenschen zu wenden und sie in persönlicher Weise anzusprechen. "Eine derartige Verkündigung kann die Menschen auch heute berühren", so der Ordensmann. Geißler zitiert in diesem Zusammenhang Kardinal Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., der 1990 sagte: "Das Kennzeichen des großen Lehrers in der Kirche scheint mir zu sein, dass er nicht nur durch sein Denken und Reden lehrt, sondern mit seinem Leben, weil Denken und Leben sich in ihm gegenseitig durchdringen und bestimmen. Wenn es so ist, dann gehört Newman zu den großen Lehrern der Kirche, weil er zugleich unser Herz berührt und unser Denken erleuchtet." John Henry Newman (1801-1890) John Henry Newman wurde am 21. Februar 1801 in London geboren und 1825 zum Priester der anglikanischen Kirche geweiht. Nach langen inneren Kämpfen konvertierte er als bekannter Gelehrter 1845 zum Katholizismus. 1847 folgte seine Priesterweihe in Rom. Sein Übertritt sorgte in der katholischen wie der anglikanischen Kirche für Aufsehen. In der Folgezeit entwickelte er eine prägende Rolle als Theologe und später als Kardinal. In England gründete er die Oratorianergemeinschaft. Er starb am 11. August 1890 in Edgbaston, heute Birmingham. Anfangs Kritik und Misstrauen ausgesetzt, gilt Newman inzwischen als eine Brücke zwischen Anglikanern und Katholiken sowie auch zwischen Tradition und Moderne. 2010 wurde er von Benedikt XVI. in Birmingham seliggesprochen. Der Papst hob Newmans Bedeutung für das Zweite Vatikanische Konzil hervor, dessen Reformgedanken stark von Newmans Ideen inspiriert gewesen seien. Im Oktober 2019 folgte Newmans Heiligsprechung durch Papst Franziskus. Dieser würdigte ihn mit einem Zitat: "Der Christ ist heiter, zugänglich, freundlich, sanft, zuvorkommend, lauter, anspruchslos; er kennt keine Verstellung." Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, darunter ins Deutsche durch Edith Stein. In mehreren internationalen Zentren, unter anderem in Rom, Bregenz und Littlemore, wird Newmans Andenken gepflegt und sein theologisches Erbe für die Zukunft bewahrt. Seit seiner Heiligsprechung am 13. Oktober 2019 mehrten sich die Stimmen, die in dem großen englischen Theologen einen möglichen Kirchenlehrer sahen. Die Bischofskonferenz von England und Wales richtete deshalb an den Heiligen Stuhl eine entsprechende Bitte, die von vielen Bischofskonferenzen sowie zahlreichen Universitäten, Orden und Gemeinschaften unterstützt wurde. Nach einem Gutachten des Glaubensdikasteriums über die herausragende Lehre Newmans wurde am Dikasterium für die Heiligsprechungsprozesse eine "Positio" erstellt, die einer Gruppe von Theologen und schließlich allen Mitgliedern des Dikasteriums vorgelegt wurde. Deren positives Votum hat Papst Leo XIV. nun bestätigt und erklärt, dass Newman bald in die Schar der Kirchenlehrer - mit ihm sind es dann 38 - aufgenommen wird. Das genaue Datum dürfte noch nicht feststehen. Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zu | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-gelesen
| |||||||||||
![]() | ||||||||||||||
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz |