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Evangelischer Pastor: „Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir und…“

13. Jänner 2025 in Weltkirche, 18 Lesermeinungen
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Kurienkardinal Koch schildert sein Gespräch mit einem evangelischen Geistlichen – „Er sagte: ‚…aber ich habe ihr Bild vor mir, und dann ist sie mir gegenwärtig.‘ Meine Antwort: ‚Genau das tun wir mit den Heiligen und mit Maria.‘“


Wetzlar (kath.net/pl) „Ich war früher einmal Militärpfarrer. Damals hatte ich auch einen protestantischen Kollegen. Am Abend waren wir in demselben Zimmer, und wenn er das Abendgebet sprach, hat er auch ein Foto seiner Frau vor sich hingelegt. Dann habe ich zu ihm gesagt: ‚Ich bin zwar nicht verheiratet, aber wenn ich verheiratet wäre, würde ich meine Frau nie anbeten.‘ Er sagte: ‚Spinnst Du? Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir, und dann ist sie mir gegenwärtig.‘ Meine Antwort: ‚Genau das tun wir mit den Heiligen und mit Maria.‘ Quelle vieler Missverständnisse ist, dass man die katholische Kirche gar nicht kennt, sondern von Vorurteilen lebt. Deshalb ist es so wichtig, dass man miteinander ins Gespräch kommt.“ Das erläutert Kurt Kardinal Koch, Präfekt des vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, im Gespräch mit der evangelischen Nachrichtenagentur „idea“. Daniela Städter, idea-Leiterin, stellte ihre Fragen am Rande des 10. Ökumenischen Bekenntniskongresses der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG) in Hofgeismar, der thematisch das Nizänische Glaubensbekenntnis in den Mittelpunkt stellte.

Auf die Frage, ob in der katholischen Kirche Maria „angebetet“ werde, antwortete Kardinal Koch mit einem klaren „Nein“. Er erläutert weiter, dass nur Gott angebetet werden könne, Katholiken Maria aber „verehren“ und dies sei „ein grundlegender Unterschied“. „Maria führt uns zu Jesus“, führte Koch aus unter Hinweis auf die Hochzeit zu Kana. „Sie können dazu auch die sehr schönen Marien-Traktate der Reformatoren – Martin Luther, Johannes Calvin, Ulrich Zwingli – lesen.“


Er lud ein, dazu „die Heilige Schrift gemeinsam lesen. Eine Marienverehrung kommt bereits in der Bibel vor: Das Magnificat im Lukasevangelium 1,46–55. Dort singt Maria, dass alle Geschlechter sie preisen werden. Insofern verstehe ich nicht, dass man sagen kann, Marienverehrung habe mit der Heiligen Schrift gar nichts zu tun.“ Ähnliches vertrat er auch bei der Frage nach der Stellung des Papstes: „Wir haben in der Heiligen Schrift in Matthäus 16, 18 auch die große Verheißung Jesu an Petrus: ‚Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen‘“, auch hier lud Koch zur gemeinsamen Schriftlesung ein und dazu, darüber ins Gespräch zu kommen.

„idea“ stellte außerdem Fragen zum Stand der Ökumene. Es sei eine Herausforderung, dass zwar alle die Einheit wollten, aber jeder darunter etwas anderes verstünde, „wir haben keinen wirklichen Konsens darüber, worin das Ziel der Ökumene besteht. Dies hängt damit zusammen, dass jede Kirche ihre eigene Vorstellung von ihrem Kirche-Sein und von ihrer Einheit hat und deshalb auch bestrebt ist, ihre konfessionelle Sicht der Einheit als Ziel der Ökumene anzunehmen. Wir müssen deshalb jetzt intensiv miteinander ins Gespräch über die Fragen kommen: Was ist Kirche? Wer ist Kirche? Wo ist Kirche?“

Dann gab Koch die katholische Antwort auf die vorigen Fragen: „Für die katholische Kirche ist die Einheit zu suchen im gemeinsamen Glauben, in der gemeinsamen Feier der Sakramente und in der Anerkennung der Ämter.“ Dabei gehe es um „ehrlichen Dialog: Wie sehen wir die Hinterlassenschaft des Glaubens in der Tradition? Was ist uns gemeinsam? Was trennt uns noch? Bei dem Trennenden müssen wir schauen, wie wir es überwinden können.“

Der Kurienkardinal kritisierte außerdem das Ökumene-Papier „Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit“, das die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam veröffentlicht hatten. Zwar räumte er ein, es sei wichtig, dass die Katholiken und die Protestanten „bei den grundlegenden ethischen Fragen versuchen, eine gemeinsame Stimme zu gewinnen. Denn je heterogener die Stimmen der christlichen Kirchen in Europa sind, desto schwächer wird das Glaubenszeugnis.“ Doch sei diese „Ökumene der Praxis“ „keine Alternative zur theologischen Ökumene, bei der es um die Aufarbeitung der Differenzen im Glaubensverständnis geht“. Und da gehe es in diesem Papier „nicht so weit, wie ich es mir wünschen würde“. Es müsse doch auch nach dem Ziel gefragt werden, nicht ausschließlich nach dem Weg.

Koch ging außerdem auf das Stichwort der „Ökumene der Märtyrer“ ein. „Aktuell sind wir Christen die am meisten verfolgte Glaubensgemeinschaft: 80 Prozent aller Menschen, die aus Glaubensgründen verfolgt werden, sind Christen. Wir haben heute mehr Christenverfolgungen als in den ersten Jahrhunderten nach Christus. Diese Verfolgung ist ökumenisch. Denn Christen werden nicht verfolgt, weil sie Lutheraner, Reformierte, Katholiken oder Orthodoxe sind, sondern weil sie Christen sind. Die Christen, die wegen ihres Glaubens an Christus ihr Leben hingegeben haben, einen uns.“ „Ich glaube, dass das Blut von so vielen Märtyrern in der heutigen Christenheit auch ein guter Same für die künftige Einheit der Christen sein wird. Deshalb ist für mich die Ökumene der Märtyrer eine der wichtigsten Themen in der Ökumene heute.“

Link zum Interview in voller Länge: Ökumene-Kardinal: „Es geht um einen ehrlichen Dialog“

Archivfoto Kardinal Koch (c) LohmannMedia


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