Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Maria - Causa Salutis
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  9. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  12. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  13. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  14. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  15. Wenn der Papst die Kardinäle ruft

"Striets Freiheit und Gottes Herz"

26. November 2024 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Traurig ist eigentlich nicht sein letztes Interview oder Buch, sondern die Tatsache, dass es kein eloquent bischöfliches Gegengewicht gibt." Gastkommentar von Dr. Lukas Matuschek


Brühl (kath.net) Ein kurzer Angriff an Professor Magnus Striet. Traurig ist eigentlich nicht sein letztes Interview oder Buch, sondern die Tatsache, dass es kein eloquent bischöfliches Gegengewicht gibt. Oder dass das deutsche Schwergewicht der Theologie schon vor bald zwei Jahren von uns gegangen ist. Trotzdem bleibt die Chance durch diesen Streit unseren Herrn besser zu verstehen.

Ich überspitze im Folgenden. Ich werde nicht auf alle Fehler oder die volle Argumentation von Striet eingehen. Es soll ein Versuch sein ins Herz der Sache zu treffen und die Fallstricke offenzulegen. Damit die Wahrheit umso mehr strahlen kann.

Erst die These von Striet. Gott ist absolut frei. Sühnetod/Erlösung/Soteriologie widersprächen dieser Freiheit, weil Gott nicht gezwungen werden sollte, etwas zu tun. Stattdessen würde der Freie Gott auf Risiko gehen um mit uns in Kontakt zu treten, ohne Zwang sozusagen aus eigenem freiem Antrieb.

Klassisch stellt Striet die Frage, ob der Kreuzestod nötig war. Wahrscheinlich hätte ein Tropfen Blut ausgereicht. Der Wert des Blutes Jesu übersteigt unsere Schuld bei Weitem. Reicht auch noch weniger? Die Frage bleibt hypothetisch. Denn Gott liebt und gibt deshalb alles im Überfluss und geht tatsächlich volles Risiko ein.

In klassischer Sicht ist der Gedanke Striets also weder neu noch allzu häretisch. Auch wenn seine Formulierung maximal provoziert.

Was ist dann der Stolperstein? Ist Striet ein falscher Theologe? Nichts so sehr würde ich meinen, denn er versucht Gott zu verstehen in seinem Attribut der absoluten Freiheit, Souveränität in der alten Sprache der Kirchenväter.

Striet überzeichnet aber diese Eigenschaft Gottes und verschleiert damit die größere Herrlichkeit seines Antlitzes. Nicht Freiheit hat Jesus offenbart, nicht auf Gerechtigkeit bestanden, sondern Liebe gelebt. Er ist ewiger Vater. Frei aber gebunden. Barmherzig und voller rettender Güte. Liebend bis zum Kreuz und darüber hinaus.

Spätestens seit dem Kreuz, eigentlich schon seit der Ursünde, wahrscheinlich sogar vom Anbeginn der Schöpfung an, ist uns ein Zugehen auf Gott aus unserer eigenen Freiheit allein nicht möglich. Nicht zur Freiheit sind wir berufen. Nicht aus freiem Willen kommen wir in den Himmel, also in Beziehung zu Ihm. Sondern aus Liebe. Und der Preis der Liebe ist groß. Liebe setzt Ganzhingabe voraus. Wenn wir wirklich lieben, muss alles sterben was in uns nicht liebt. Und das tut weh, ob hier oder im Fegefeuer.

Frei gehen wir in die Hölle, in die absolute Unabhängigkeit unseres menschlichen Herzens. In Gottes Herz, in den Himmel, kommen wir rettend geliebt und demütig liebend.


Der Autor Dr. Lukas Matuschek (33) ist Ehemann und dreifacher Vater. Er lebt im Erzbistum Köln.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  4. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  5. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  6. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  10. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  11. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  12. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  13. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  14. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  15. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz