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NS-Märtyrer Max Josef Metzger in Freiburg selig gesprochen

18. November 2024 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Von Nationalsozialisten 1944 ermordeter deutscher Priester, der auch in Graz wirkte, war einer der großen christlichen Vorkämpfer für Frieden und Ökumene im 20. Jahrhundert - Grazer Bischof Krautwaschl: War "für die steirische Kirche ein Unbequemer"


Freiburg (kaht.net/KAP) In Vertretung von Papst Franziskus hat Kardinal Kurt Koch am Sonntag im deutschen Freiburg den von den Nationalsozialisten ermordeten Geistlichen Max Josef Metzger (1887-1944) selig gesprochen, der als Seelsorger von 1915 bis 1928 auch in Graz wirkte. Der Kurienkardinal würdigte Metzger als prophetischen Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit. Er sei auch heute Vorbild dafür, in einer zerrissenen Welt im Widerspruch und im klaren Widerspruch zu grassierenden Ideologien zu leben und die Gesellschaft zu gestalten, sagte Koch.

Metzger hatte nach dem Ersten Weltkrieg mehrere katholische Friedensgruppen gegründet. Auch setzte er sich für den Dialog zwischen den christlichen Kirchen ein. Seine pazifistische Haltung und seine Ablehnung der NS-Ideologie brachten ihn in Konflikt mit dem Hitler-Regime. Er wurde mehrfach verhaftet und im Oktober 1943 in einem Schauprozess in Berlin zum Tod verurteilt. Am 17. April 1944 richteten ihn die Nationalsozialisten in Brandenburg an der Havel hin.


Beim Seligsprechungsgottesdienst im voll besetzten Freiburger Münster, an dem auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl teilnahm, kamen von Max Josef Metzger kurz vor seiner Hinrichtung in der Todeszelle geschriebene Lieder zur Aufführung. Nach Verlesung des päpstlichen Seligsprechungsdekrets wurde ein überlebensgroßes Porträtfoto Metzgers enthüllt.

Im Auftrag des Papstes übergab Kardinal Koch die Seligsprechungsurkunde an den Freiburger Erzbischof Stephan Burger. "Möge der neue Selige Fürsprecher bei Gott für Frieden und Einheit sein, die wir heute so dringend benötigen", sagte Burger laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA). In dem stimmungsvollen Gottesdienst wurde auch eine Reliquie Metzgers präsentiert - ein Goldgefäß, das Knochensplitter des neuen Seligen enthält.

Krautwaschl: Neuer Seliger war "unbequem" für Kirche

Von 1915 bis 1928 hatte der promovierte Theologe und Priester Metzger als Seelsorger in Graz gewirkt - und war damals "für die steirische Kirche ein Unbequemer", wie Bischof Krautwaschl in einem Grußwort in der zur Seligsprechung erschienen Sonderausgabe des Freiburger "Konradsblatts" erinnerte. "Voll Dankbarkeit" schaue man heute auf das vorbildhafte Wirken des neuen Seligen, so Krautwaschl, der gleichzeitig nicht verhehlte, dass Metzger in Graz in seinem bedingungslosen Einsatz für den Frieden bei der damaligen Kirchenleitung immer wieder angeeckt sei.

Unter dem Eindruck gesellschaftlicher und Wirtschaftskrisen der damaligen Zeit hatte Metzger in Graz eine Missionsgesellschaft und eine ökumenische Bruderschaft gegründet. Dieses Christkönigs-Institut wurde 1928 in Meitingen bei Augsburg ansässig. Außerdem geht die Bruderschaft "Una Sancta", die sich für die Einheit der Christenheit einsetzt, auf Metzgers Initiative zurück.

Steiermark im Konflikt verlassen

Das Grazer Ordinariat stieß sich damals vor allem an Metzgers Gründung sozialer, karitativer und religiöser Vereinigungen ohne obrigkeitliche Erlaubnis und an seiner angeblichen "Nähe zum Kommunismus". Wegen des Konflikts verließ Metzger die Steiermark und ging zurück nach Deutschland.

Die Ulrichskirche beim Wallfahrtsort Ulrichsbrunn in Graz-Andritz wurde über Jahrzehnte von den Schwestern der Christkönigsgesellschaft vom Weißen Kreuz geführt und war die Hauptwirkungsstätte von Metzger in der Steiermark. An dem Ort befindet seit einigen Jahren ein "Stolperstein", ein Gedenkstein am Fußweg, der an den Märtyrerpriester erinnert. An der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz ist zudem ein Hörsaal nach Max Josef Metzger benannt.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Dr. Metzger (c) Erzbistum Freiburg/Christkönigs-Institut


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