Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  6. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Fällt die CDU erneut um?
  12. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  13. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  14. Großbritannien - Priester kündigt an, er wird Pro-Sterbehilfe-Politiker die Kommunion verweigern
  15. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“

Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!

4. November 2024 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki und die Diözesanbischöfe Voderholzer, Oster und Hanke haben am Montag erneut in einer gemeinsamen Erklärung schwere Kritik am "Synodalen Weg" in Deutschland geübt.


Köln-Regensburg (kath.net)

Der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki und die Diözesanbischöfe Voderholzer, Oster und Hanke haben am Montag erneut in einer gemeinsamen Erklärung schwere Kritik am "Synodalen Weg" in Deutschland geübt.

kath.net dokumentiert die Erklärung im WORTLAUT:

Die vier (Erz-)Bischöfe aus Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg stellen sich mit großer Dankbarkeit hinter das Abschlussdokument der 16. Weltbischofssynode, das Papst Franziskus bestätigt und zur Veröffentlichung freigegeben hat. In besonderer Weise schätzen die Bischöfe den deutlichen Akzent auf das Wirken des Geistes als dem Protagonisten einer synodalen und missionarischen Kirche.

Vier der fünf Hauptüberschriften des Dokumentes sprechen von „Umkehr“, zu der der Heilige Geist ruft – von der Umkehr im Herzen jedes Getauften, von der Umkehr in den Beziehungen, in den Prozessen und in den Bindungen. Auch das wesentliche Ziel einer synodalen Kirche wird stark betont: Die Sendung und die Formung missionarischer Jüngerinnen und Jünger, die gemeinsam gehen, um das Evangelium zu verkünden und Menschen in die Freundschaft mit Christus einladen.

Das Dokument erzählt von der Vision einer Kirche, in der Menschen im gegenseitigen Vertrauen wachsen, in der möglichst viele eingeladen sind, am Weg der Kirche und in Prozessen von Entscheidungen teilzunehmen und mitzuwirken, insbesondere Frauen, junge Menschen und Menschen am Rand von Kirche und Gesellschaften. Entscheidungsprozesse sollen getragen sein von einem gemeinsamen Weg der Unterscheidung, die als „spirituelle Praxis“ (Abschlussdokument, Nr. 82) bezeichnet wird, als Praxis des Hörens, des Gebets, der Diskretion, der inneren Freiheit. Es geht um das Entdecken, Fördern und Einbringen von Gaben und Charismen. Es geht um die Gestalt einer Kirche, die in ihrem Handeln transparent und rechenschaftspflichtig ist und aus gegenseitigem Vertrauen lebt. Die vier Bischöfe sehen vieles davon in Deutschland bereits strukturell ermöglicht, insbesondere durch zahlreiche Gremien von Beratung und Mitbestimmung, die es schon gibt. Und sie erkennen eine Aufgabe darin, an deren geistlicher Vertiefung, an der Verbesserung von Beteiligung und an der stärkeren Ausrichtung auf Mission mitzuwirken. Dass sie dabei jeweils auch immer wieder die eigene Umkehr nötig haben, steht für sie außer Frage.


Für die vier Bischöfe besteht die Hoffnung, dass auch die Fortsetzung des Synodalen Weges in Deutschland ein Weg der Umkehr sein kann. Die Versammlungen in Frankfurt haben sie als Widerspruch zu dem erlebt, was die Bischofssynode in Rom im „geschützten Raum“ (Papst Franziskus) fortwährend eingeübt hat. Die geistliche Unterscheidung, das gegenseitige vertrauensvolle Hören, die Ausrichtung auf missionarische Jüngerschaft waren in Frankfurt aus ihrer Sicht kaum vorhanden. Stattdessen – so ihr Eindruck und der von vielen anderen – gab es einen parlamentarisch anmutenden Prozess der reinen Mehrheitsbeschaffung und nicht der geistlichen Unterscheidung, wie sie uns das Abschlussdokument eindringlich ans Herz legt. Auf diesem Weg wollte eine große, in kirchenpolitischen Fragen liberal eingestellte Mehrheit im Saal ihre Themen unter massivem, öffentlich ausgeübtem Druck durchbringen. Sie hat damit aber im gesamten Volk Gottes nicht wenige Irritationen ausgelöst und Verletzungen in Kauf genommen.

Die von der Frankfurter Versammlung vorgenommene, ausschließliche Identifikation von vier Hauptthemen als diejenigen, die Missbrauch strukturell begünstigen würden, hält nach heutigen Erkenntnissen kaum Stand. Zwei der vier Themen (Zölibat und Sexualmoral) sind im Abschlussdokument der Weltbischofssynode zudem nicht aufgegriffen worden. In der Frage nach der möglichen Teilhabe von Frauen am sakramentalen Weiheamt gibt es nach der Weltbischofssynode keinen neuen Sachstand.

Und die Frage nach der Macht, die in ihrer negativen Auswirkung von Papst Franziskus massiv unter dem Stichwort „Klerikalismus“ angeprangert wird, wird im Schlussdokument mit einem umfassenden Entwurf eines gemeinsamen, geistlichen Weges der Kirche beantwortet. Die Ziele des deutschen Synodalen Weges und der weltkirchliche Prozess der Synode gehen damit aus der Sicht der vier Bischöfe inhaltlich nicht Hand in Hand. Auf den in der römischen Synode angestoßenen Weg sind auch die vier Bischöfe gerne bereit, sich mit ihren Mitbrüdern im Bischofsamt und mit möglichst vielen anderen Beteiligten aus möglichst allen kirchlichen Gruppierungen neu einzulassen. Leitend ist ihnen dabei die Frage, welche Formen und Strukturen dem gläubigen Volk Gottes in Deutschland dabei helfen, „ein Volk von Jüngern und Missionaren zu sein, die gemeinsam unterwegs sind“ (XVI. Ordentliche Bischofssynode, Abschlussdokument, Nr. 155).

Eichstätt, Köln, Passau, Regensburg am 4.11.2024

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki
Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB
Bischof Dr. Stefan Oster SDB
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Allgemeine Ratlosigkeit
  12. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  13. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  14. Fällt die CDU erneut um?
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz